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Brandherd

Brandherd

Titel: Brandherd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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abgefackelt. Jetzt hören Sie mir mal gut zu.«
    Er beugte sich zu uns rüber.
    »Ich erkläre Ihnen hiermit, dass ich das nicht getan habe. Niemals täte, niemals tun könnte, niemals tun werde. Ich habe mit dem, was passiert ist, nichts zu tun. Ich bin hier das Opfer und kann wahrscheinlich von Glück sagen, dass ich noch am Leben bin.«
    »Reden wir doch einmal über das andere Opfer«, ergriff ich ruhig das Wort. »Eine weiße Person weiblichen Geschlechts mit langem, blondem Haar, wie es bislang aussieht. Gibt es noch irgendjemanden, der an jenem Abend in Ihrem Haus gewesen sein könnte?«
    »Niemand hätte sich in meinem Haus aufhalten dürfen!«, rief er.
    »Wir mutmaßen, dass diese Person im zentralen Wohnbereich im ersten Stock gestorben sein könnte«, fuhr ich fort. »Möglicherweise im Badezimmer.«
    »Wer immer sie gewesen ist, sie muss eingebrochen sein«, sagte er. »Oder vielleicht war sie ja diejenige, die das Feuer gelegt hat, und ist dann nicht mehr rausgekommen.«
    »Es gibt keinerlei Beweis dafür, dass jemand eingebrochen ist, Sir«, erwiderte Marino. »Und falls Ihre Alarmanlage eingeschaltet war, so ist sie an dem Abend nicht ausgelöst worden. Nur der Feueralarm.«
    »Das verstehe ich nicht.« Sparkes schien die Wahrheit zu sagen.
    »Selbstverständlich habe ich die Alarmanlag e eingeschaltet, ehe ich weggefahren bin.«
    »Und Sie waren wohin unterwegs?«, bohrte Marino.
    »Nach London. Ich kam dort an und wurde sofort benachrichtigt. Ich habe Heathrow gar nicht erst verlassen und sofort den nächsten Flieger zurück genommen«, sagte er. »In D.C. bin ich nur gelandet und dann direkt hierher gefahren.«
    Er starrte ausdruckslos zu Boden.
    »Gefahren womit?«
    »Mit meinem Cherokee. Ich hatte ihn auf dem DullesLangzeitparkplatz abgestellt.«
    »Sie haben den Parkschein noch?«
    »Ja.«
    »Was ist denn mit dem Mercedes hinter Ihrem Haus?«, fuhr Marino fort.
    Sparkes runzelte die Stirn. »Was für ein Mercedes? Ich besitze keinen Mercedes. Ich habe immer nur amerikanische Autos gekauft.«
    Mir fiel ein, dass das eines seiner Prinzipien war, die er immer lauthals vertreten hatte.
    »Hinter dem Haus steht ein Mercedes. Er ist ebenfalls stark verbrannt, sodass wir noch nicht viel darüber sagen können«, sagte Marino. »Doch er sieht mir nicht nach einem neueren Modell aus. Eine Limousine, ein bisschen kastenförmig, wie sie früher waren.«
    Sparkes schüttelte einfach nur den Kopf.
    »Dann müssen wir uns fragen, ob das das Auto des Opfers war«, folgerte Marino. »Vielleicht jemand, der Sie unerwartet besuchen gekommen ist? Wer hatte sonst noch einen Schlüssel zu Ihrem Haus und kannte den Code Ihrer Alarmanlage?«
    »Meine Güte«, sagte Sparkes und war sichtlich am Überlegen.
    »Josh hatte einen. Mein Pferdepfleger. Eine durch und durch ehrliche Haut. Er hat aus gesundheitlichen Gründen zu arbeiten aufgehört, und ich hab mir nicht die Mühe gemacht, die Schlösser auszutauschen.«
    »Sie müssen uns sagen, wo wir ihn finden können«, sagte Marino.
    »Er würde niemals ...«, fing Sparkes an, unterbrach sich jedoch, und sein Gesicht nahm einen ungläubigen Ausdruck an. »Mein Gott«, murmelte er mit einem abgrundtiefen Seufzer. »Großer Gott.«
    Er sah mich an.
    »Sie sagen, sie war blond?«, fragte er. »Ja«, sagte ich.
    »Können Sie mir sonst noch was über ihr Aussehen sagen?« In seiner Stimme begann Panik mitzuschwingen.
    »Schien schlank zu sein, möglicherweise weiß. Jeans, irgendein Hemd und Stiefel. Schnürstiefel, keine Cowboystiefel.«
    »Wie groß?«, wollte er wissen.
    »Das kann ich nicht sagen. Nicht, ehe ich sie untersucht habe.«
    »Irgendwelcher Schmuck?«
    »Ihre Hände waren nicht mehr da.«
    Er seufzte wieder, und als er sprach, bebte seine Stimme. »War ihr Haar ziemlich lang, bis zum halben Rücken, und hatte einen sehr blassen Goldton?«
    »So sieht es gegenwärtig aus«, erwiderte ich.
    »Es hat da eine junge Frau gegeben«, begann er und räusperte sich mehrere Male. »Mein Gott . Ich habe ei n Haus in Wrightsville Beach, und dort habe ich sie kennen gelernt. Sie studierte oder jedenfalls ab und zu. Es hat nicht lange gehalten, vielleicht sechs Monate. Und sie war auch mit mir auf der Farm, mehrere Male. Dort habe ich sie auch zum letzten Mal gesehen, und irgendwann habe ich Schluss gemacht, weil die Beziehung nicht von Dauer sein konnte.«
    »Besaß sie einen alten Mercedes?«, fragte Marino.
    Sparkes schüttelte den Kopf. Er bedeckte das Gesicht mit den

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