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Brandnacht (German Edition)

Brandnacht (German Edition)

Titel: Brandnacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Brack
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klingt, sage ich, ich will überleben und nicht von einem Kaputtnik kaputtgemacht werden, okay, hört ihr mir noch alle zu …?«
    Und so weiter. Heiner stampfte mit dem Fuß den Takt, und endlich hatten Hank und seine Deans kapiert, was er wollte, und fingen an, seinen Rap-Gesang zu begleiten, und das ging so lange, bis die Feuerwehr und die Bullen kamen. Der Mann, der manchmal Freddy Krueger sein musste, weil ihn irgendetwas dazu trieb, wurde abgeführt. Später erzählten sie uns, Kalisch hätte schon immer in Verdacht gestanden, am Brandtod seines ehemaligen Kollegen mitschuldig zu sein, und jetzt hätte er endlich ausgepackt.
    Ich weiß nicht, wie sie es geschafft haben, vielleicht weil Phil den Einsatzleiter kannte, jedenfalls durfte die Veranstaltung weitergehen.
    Es wurde noch ein schöner Abend, denn im Vergleich zur einleitenden Performance waren die Geschichten, die Jackie Adenauer und Herb Perls uns erzählten, die reine Poesie.
    Am nächsten Morgen bekam ich meine Autos von den Bullen zurück, und am Nachmittag fuhr ich mit Heiner nach Fuhlsbüttel. Heiner war ziemlich aufgeregt, denn wir erwarteten den großen James Ellroy. Er hatte sich einen Hut aufgesetzt, damit man seine versengten Haare nicht bemerkte. Seine linke Wange war da, wo der Irre ihn getroffen hatte, leicht geschwollen.
    Wir warteten vor der Empfangshalle. Durch die Glasfront hatten wir einen guten Blick auf das Fließband, auf dem die Gepäckstücke des Fliegers aus New York kreisten und auf ihre Besitzer warteten, die jetzt langsam eintrudelten. Ellroy war nirgends zu sehen. Die Reisenden nahmen ihre Koffer und Taschen und verschwanden. Noch immer kein Ellroy. Die letzten Gepäckstücke wurden von den Passagieren vom Fließband genommen.
    Da geschah etwas Merkwürdiges. Aus der Tiefe des Flughafenbauchs beförderte das Fließband die Leiche eines Mastinos.
    »Scheiße!«, rief Heiner. »Das ist sein Hund! Was ist passiert?«
    »Möcht ich auch gern wissen.«
    Aber das ist eine andere Geschichte.

Über den Autor

    Robert Brack , 1959 geboren, lebt als Journalist und Autor in Hamburg. 1993 wurde er mit dem »Marlowe« der Raymond-Chandler-Gesellschaft ausgezeichnet, 1996 mit dem Deutschen Krimipreis für »Das Gangsterbüro«. In der Reihe »Schwarze Hefte« sind von Brack bereits »Die Feinschmecker-Morde«, »Der blutrote Chevrolet« und »Todestropfen« erschienen.

Lesetipp: Mord im Star-Club

    Ich hatte nur drei Nächte gebraucht, um mich mit John anzufreunden. Die Mädels aus meiner Band beneideten mich darum, denn er war der größte Star des »Star-Clubs«. Zwar traten in diesem Monat auch noch andere tolle Acts aus England hier auf wie The Bachelors, Roy Young und Gerry and the Pacemakers, aber Johns Band war am beliebtesten. Und John war nicht nur süß, sondern auch verdammt cool. Ich ließ mich nicht davon abbringen, ihn in den Pausen zwischen den Sets anzuquatschen, obwohl er sich über meine Klamotten lustig machte. Erst als ich ihm erklärt hatte, dass die roten Kunstleder-Overalls mit den weißen Cowboystiefeln die Arbeitskleidung der She-Bees waren, hörte er auf, mich »Miss Weihnachtsmann« oder »Mother Christmas« zu nennen. Auch wenn wir noch keinen Auftritt gemacht hatten, war ich eine Kollegin, und er respektierte das.
    Becky, die Barfrau mit dem großen Busen, fand es nicht so lustig, dass ich immer an ihm dranklebte, und warf mir finstere Blicke zu, aber John sorgte dafür, dass sie mir ab und zu eine Cola servierte.
    Und dann war da noch Peter Hoven, der Kellner, der ein Auge auf mich geworfen hatte. Als er mich dabei ertappte, wie ich hinter der Bühne vor der Garderobentür gerade meine Hand zaghaft unter Johns Lederjacke schob, spielte er sich mordsmäßig auf und verlangte, meinen Ausweis zu sehen. John war stocksauer deswegen, da aber gerade der Club-Inhaber auf seinem Kontrollgang auftauchte, entspannte er sich und ließ die Faust sinken. Ich hatte natürlich mal wieder meinen Ausweis vergessen. Und das, wo ich doch gerade achtzehn geworden war! John musste zurück auf die Bühne. Peter nahm mich beiseite und presste mir einen Zungenkuss ab. Na ja, ich hatte keine Wahl, oder? Er hätte mich doch sonst rausgeschmissen.
    Trotzdem hätte ich es nicht machen sollen. Das mit dem Zungenkuss meine ich. Nicht aus moralischen Gründen, wir waren jung, wir lungerten jeden Tag in der Großen Freiheit auf St. Pauli herum, was scherte uns die Moral. Nein, weil es Folgen hatte.
    Peter war uns in den »Lachenden

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