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Brandnacht (German Edition)

Brandnacht (German Edition)

Titel: Brandnacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Brack
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der Mitte geteilt, in einen öffentlichen und einen privaten Bereich. Ein paar Leute waren damit beschäftigt, Stuhlreihen aufzustellen, zwei Mädels bauten die Bar auf, und Hank stolperte auf der Bühne zwischen Kabeln und Verstärkern herum. »Wir rechnen mit mindestens hundert Leuten heute. Und morgen, wenn James kommt, werden es sicher noch mehr sein. Willst du einen Sicherheitscheck machen?«
    »Hm?«
    Phil öffnete eine Tür, und wir standen in einem kombinierten Wohn-, Schlaf- und Arbeitszimmer, zu dem auch ein großer Küchenbereich gehörte. Designermöbel vom Feinsten standen herum.
    »Wenn du kurz mal entspannen willst, machs dir hier gemütlich«, sagte Phil.
    Ich nickte. Ein Foto an der Wand faszinierte mich. Es war ein Hochglanzabzug im Großformat und zeigte das gleiche Motiv, das ich in meinem Spind hängen hatte: Yvonne in »White Satin«. Daneben Yvonne als Playmate des Monats. Ich blickte hastig zur Seite, aber Phil war schon gegangen. Verstohlen drehte ich mich um, weil ich noch einmal einen Blick auf das Foto werfen wollte.
    »Gefällts dir?«
    Eine weibliche Stimme. Ich wirbelte herum. Und stand vor einem blonden Traum im Abendkleid.
    »Yvonne?«
    »Hallo, Don, schön, dich zu sehen.«
    Sie reichte mir die Hand.
    »Ich … soll … heute den Conférencier machen«, stotterte ich.
    »Wie schön«, sagte sie und zog mich zu sich heran, um mir je einen Kuss auf die linke und die rechte Wange zu hauchen. Dazu musste sie sich etwas bücken, denn sie war fast so groß wie Phil. Über ihre sanft geschwungene Schulter hinweg sah ich in die hypermoderne, voll digitalisierte Küche und direkt in das Gesicht von Sandra, die dort an einem großen Tisch zusammen mit Carol das Büffet vorbereitete. Sie hielt ein großes Messer in der Hand, das sie jetzt tief in einem Laib Brot versenkte. Dabei sah sie mich trotzig an. Ich sah ihr gebannt dabei zu und merkte gar nicht, dass Yvonne schon zu einem anderen Neuankömmling gerauscht war.
    Sandra zog das Messer aus dem Brotlaib und winkte mich mit der Klinge zu sich. Ich ging rüber und schnappte mir einen Hamburger, den Sandra gerade als letzten auf eine Burgerpyramide gestapelt hatte.
    »Du bist knallrot geworden, als sie dir die Hand gegeben hat. Peinlich, hm?«, sagte Sandra.
    »Weiß gar nicht, was du meinst. Der Burger sieht gut aus.«
    »Das Foto an der Wand. Soll ich ihr mal stecken, dass es bei dir im Spind hängt?«
    Ich biss kommentarlos in den Burger.
    »Lass dir doch ein Autogramm geben.«
    »Der schmeckt aber merkwürdig«, sagte ich und kaute auf dem Burger herum. Er war recht trocken.
    »Yvonne findet meine Burger toll.«
    »Ja?«
    »Sie ist nämlich auch Veganerin.«
    »Ein Veganer-Burger?« Ich sah mir das Ding jetzt erst genauer an.
    »Du hast es erfasst.«
    Ich legte ihn auf die Pyramide zurück und ging wieder in den Veranstaltungsraum. Er war jetzt gut gefüllt, fast alle Stühle waren besetzt. Hank und seine Deans stimmten die Gitarren.
    Phil kam mit besorgter Miene auf mich zu.
    »Hast du Heiner gesehen?«
    »Nee.«
    Er blickte auf seine Armbanduhr, die wahrscheinlich so echt Rolex war wie Yvonnes Kleid von Dior.
    »Aber es soll doch jetzt losgehen.« Phil sah sich nervös im Raum um. »Ohne ihn?«
    Ich zuckte mit den Schultern. Woher sollte ich das wissen?
    Ein Handy klingelte. Phil zog es aus seinem Smoking, meldete sich, hörte zu und wurde blass. Kurz darauf steckt er das Handy ein und flüsterte etwas.
    »Was?«
    Er beugte sich zu mir.
    »Licht aus, Spot an«, sagte er. Dann wandte er sich ab und ging zu einer Art Sicherungskasten. Alle Lichter gingen aus, nur der »Detective-Armchair«, in dem die Autoren sitzen sollten, wurde von einer Stehlampe beleuchtet.
    Auch draußen im Treppenhaus ist das Licht ausgegangen. Nur der Schein einer Fackel ist zu sehen. Das Flackern kommt langsam nach oben.
    Phil und ich starren nach draußen. Dann sehen wir den Kopf von Heiner, rußgeschwärzt. Die Hände auf dem Rücken, stolpert er nach oben. Er ist mit Handschellen gefesselt. Hinter ihm stapft ein Mann die Treppe hoch, der sich zwei Benzinkanister umgehängt hat. In der einen Hand hält er die Fackel, in der anderen eine Pistole. Er trägt einen zerschlissenen Ringelpullover und einen Schlapphut. Als er aufblickt, sehe ich in das grinsende Gesicht von Freddy Krueger. Scheiße! Dies ist kein Albtraum, dies ist die Wirklichkeit! Seine Rasierklingenhandschuhe hat er am Gürtel befestigt.
    »Brandnacht!«, ruft er und lacht gackernd. »Wo ist der

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