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Brandstifter - Paretsky, S: Brandstifter - Burn Marks

Brandstifter - Paretsky, S: Brandstifter - Burn Marks

Titel: Brandstifter - Paretsky, S: Brandstifter - Burn Marks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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her und blätterte darin. »Rufen Sie einfach Roland Montgomerys Privatnummer an, und er stellt einen Trupp Uniformierte ab, die mich wegschleppen. Und Star! Was für ein Zufall! Hier steht sie.«
    »Ich …äh …« Sie fing mehrmals einen Satz an, beendete ihn aber nicht. »Sie haben keine Beweise.«
    »Nein«, mußte ich zugeben. »Auch bloß wieder eine Vermutung. Aber er – oder mindestens Farmworks – steht im Mittelpunkt einer ganzen Reihe verschiedener Aktionen, von denen das FBI besser nichts erfährt. Aber es wird bald davon erfahren, Star, weil der
Herald
die ganze Geschichte drucken wird. Und dann wird die Bundespolizei Ihre Akten beschlagnahmen, und Sie werden angeklagt, wegen Beihilfe zu Betrug, zur Brandstiftung und zum Mord. Und dann sind Sie nicht nur eine arme kleine Waise, Sie sind eine arme kleine Waise im Gefängnis. Bloß wird die Jury, wenn sie erfährt, daß Sie Ihre Mutter zum Sündenbock gemacht haben, Sie nicht wie ein hilfloses Findelkind behandeln.«
    »Daß mein Arbeitgeber versucht hat, ein Gebäude zu kaufen, das dem Arbeitgeber meiner Mutter gehört, heißt noch lange nicht, daß er sie umgebracht hat.« Ihre Stimme war voller Verachtung.
    »Ralph und Boots wollten das Indiana Arms unbedingt, stimmt’s? Um jeden Preis. Ich weißüber ihr Angebot für das Stadion Bescheid – das ist kein Geheimnis. Und eine gründliche Suche nach einem Rechtstitel in Ihren Akten würde nicht allzulange dauern, deshalb können Sie es mir genausogut sagen.«
    Sie dachte gründlich darüber nach, dann räumte sie schließlich ein, daß Farmworks im Dreieck hinter dem McCormick Place und dem Dan Ryan Expressway seit mehreren Jahren Objekte kaufte, im Hinblick auf das geplante Stadion. Das Indiana Arms war eines der wenigen bewohnten Gebäude, die sie nicht hatten kaufen können. Star hatte damals Seligmans Buchhaltung erledigt – sie war gelernte Buchhalterin. Sie hielt seine Weigerung für idiotisch und versuchte, ihn unter Druck zu setzen.
    »Er hat sich benommen, als ob ihm der Schuppen mehr bedeutet als die eigenen Kinder«, sagte Star verärgert. »Er hätte doch froh sein können über das, was sie ihm geboten haben – das wäre viel besser für Barbara und Connie gewesen, als diese heruntergekommene Bruchbude zu erben. Auch später – später, als es wirklich übel wurde, als beispielsweise die Aufzüge ausfielen und niemand kam, um sie zu reparieren, sah er nicht ein, daß er nur Geld verlor.«
    »Es hatte für ihn einen sentimentalen Wert. Und was geschah als nächstes? Sie sind zu August Cray und Ralph gegangen und haben gesagt, wenn die beiden Sie einstellen, könnten Sie durch Ihre Mutter weiter Druck auf Seligman ausüben?«
    Sie warf verächtlich das goldene Haar zurück. »Sie haben mir ein Angebot gemacht. Sie haben gemerkt, daß ich gut bin, daß ich zu schade bin für diesen Billigladen.«
    »Was sollten Sie tun? Eine Rechtstitelübertragung fälschen? Waren Sie für so was gut genug? Oder sollten Sie bloß Ihre Mutter dazu bringen, daß sie dem alten Mann weiter einheizt, damit er verkauft?«
    Sie lächelte mich kalt an. »Das werden Sie nie erfahren, nicht wahr?«
    »Aber dann hat Rita gehört, daß Mr. Seligman mir ein Foto gegeben hatte, auf dem Sie und Shannon mit seinen Töchtern zu sehen waren. Und voller Panik ist sie zu Ihnen gekommen. Sie hatte Angst, wenn ich es jemandem zeige, der im Indiana Arms gewohnt oder gearbeitet hat, würden Sie erkannt. Was haben Sie dort gemacht? Die Aufzüge lahmgelegt? Oder bloß dafür gesorgt, daß niemand kommt und sie repariert? Sie haben also Ralph erzählt, daß Ihre Mom kalte Füße bekommen hat, und er hat das einzig richtige getan – er hat sie umbringen lassen.«
    Sie saugte an der Unterlippe, aber so leicht war sie nicht zu erschüttern. »Sie geben Vermutungen weiter und erfundene Geschichten. Wenn Sie daran Spaß haben, ich will Sie nicht daran hindern.«
    »Ja, es sind Vermutungen und Geschichten, aber sie sind ganz schön brisant. Eine unbeteiligtere Zuhörerin hätte längst nach den Bullen, nach Anwälten oder Zeugen geschrien. Aber Sie hören sich das alles an, um herauszufinden, wieviel ich wirklich weiß, nicht wahr? Vielleicht hat Boots die hiesigen Bullen in der Gesäßtasche. Aber ich glaube nicht, daß ihm das FBI schon gehört.«
    Ich stand auf. Star hatte ein seltsames kleines Lächeln im Gesicht. »Natürlich müssen Sie erst mal mit denen reden, nicht wahr? Und selbst wenn Boots beim FBI nicht viel Einfluß hat,

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