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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Star nichts passiert war.
    »Was habe ich da gehört – jemand wollte dein Auto rauben?«, fragte Frank mit leiser Stimme.
    »Irgend so ein junger Kerl, der vom Feuer weggelaufen ist. Zuerst wollte er Keiths Wagen kriegen, aber dem gelang es, rechtzeitig davonzufahren. Danach war dann ich dran. Und ich steckte im Schnee fest.«
    »Diane …«, flüsterte er. »Ich kann dich nicht eine Sekunde allein lassen.«
    »Offenbar nicht.«
    »Und wie bist du aus dieser Situation rausgekommen? Hoffentlich nichts Dramatisches und Gefährliches?«
    »Nein. Er war bei dieser Explosion schwer verletzt worden.«
    Sie machte eine Bewegung, als ob sie ihre Hand abhacken würde. Frank zuckte zusammen.
    »Ich konnte ihn dazu überreden, hinten einzusteigen, und habe ihn dann eingeschlossen. Er konnte nicht aussteigen, weil die Kindersicherung noch aktiviert war, und er konnte in seinem Zustand auch nicht über die Lehne auf den Vordersitz klettern. Ich hatte also genug Zeit, um davonzulaufen. Kurz danach traf dann auch schon die Polizei ein. Mehr ist eigentlich nicht passiert.«
Außer dass er mir aus dem Autofenster hinterhergeschossen hat,
fügte sie in Gedanken noch hinzu.
    »Wie geht es ihm?«, fragte Frank. »Wird ihn Garnett vernehmen können?«
    »Ja, er wollte das heute noch tun. Der Junge war einer der wenigen Überlebenden, die überhaupt noch ansprechbar waren.«
    Sie erreichten ihr Haus, und Frank brachte sie noch zu ihrer Wohnungstür.
    »Ich bin dem Schicksal so dankbar, dass wir Star finden konnten«, sagte sie.
    Er gab ihr einen Kuss, erst einen kurzen, dann einen etwas längeren. »Ich bin froh, dass du da warst und mir helfen konntest«, sagte er dann. »Ich war ganz schön verzweifelt. Ich bin im Lernzentrum einer Mutter begegnet, die auch ihre Tochter suchte. Das konnte einem schon Angst machen. Ich hoffe, sie hat sie gefunden.«
    »Ich auch – und ich bin froh, dass du wieder daheim bist. Ich habe dich vermisst.«
     
    Trotz gerade einmal drei Stunden Schlaf fühlte sich Diane richtiggehend erholt, als sie um 8 Uhr aufwachte. Dass sie Star gefunden hatten, hatte sie ebenso sehr erfrischt, als ob sie die ganze Nacht durchgeschlafen hätte. Sie nahm eine Dusche, zog sich an und rief dann als Erstes Chief Garnett an.
    »Diane, ich habe Sie letzte Nacht zu erreichen versucht. Man hat mir erzählt, dass Sie und Frank auf der Suche nach Star waren. Haben Sie sie gefunden?«
    »Ja. Ja, das haben wir. Sie büffelte im Studentischen Lernzentrum zusammen mit einer Studienfreundin für die Semesterabschlussprüfungen. Es war das gute Ende eines wirklich schlimmen Tages.«
    »Gut. Gut. Es ist schon schlimm genug, wenn es Leute trifft, die du nicht kennst … Jeder hier hat sich Sorgen gemacht.«
    Er machte eine kleine Pause und räusperte sich. »Mm, McNair hat den Polizeichef angerufen. Er will, dass man Sie und Ihr Team vom Tatort abzieht. Er behauptet, Sie würden die Beweisspuren verschludern und die ganze Untersuchung gefährden.«
    »Dieser Mistkerl. Ich hoffe, Sie wissen, dass das nicht stimmt. McNair hat die Siegel der Beweismittelbeutel aufgebrochen.
Er
hat Beweisspuren verunreinigt. Ich habe ihn dann auch darauf angesprochen. Wir hatten eine kleine Auseinandersetzung.«
    »Das überrascht mich gar nicht. Aber er hat einen guten Draht zum Polizeichef – zumindest sein Onkel hat einen.«
    »Na ja … Sagen Sie, wissen Sie eigentlich, wie paranoid David ist?«
    »Mhm, Sie haben mal etwas in die Richtung angedeutet, aber was hat das …«
    »David war ganz schön sauer, und er hatte dazu auch gute Gründe. Es würde mich deshalb auch gar nicht überraschen, wenn er McNairs Fehlverhalten durch ein paar Aufnahmen dokumentieren könnte, die er mit seiner Handykamera gemacht hat. Wir Kriminallaborleute neigen zu einem solchen Verhalten … Ich weiß nicht, was er gemacht hat, er hat es mir nicht erzählt, aber ich kenne meinen David.«
    »Ich verstehe. Ich werde in Zukunft lieber lächeln, wenn ich in Davids Richtung schaue.«
    »Wenn solche Bilder existieren sollten, möchte ich sie erst benutzen, wenn es absolut notwendig sein sollte. Ich möchte nicht jedem auf die Nase binden, welch hinterlistige Leute wir in Wirklichkeit sind.«
    Sie hörte, wie Garnett ein Lachen zu unterdrücken versuchte. »Ich werde wohl mal mit dem Polizeichef reden müssen.«
    »Da gibt es noch etwas anderes. Vielleicht hat es aber auch gar nichts zu besagen …« Sie erzählte Garnett von ihren Vermutungen über den möglichen

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