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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Popcorn. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie froh ich bin, dich zu sehen.« Sie hielt sie auf Armlänge vor sich und sah sie an.
    »Ja, das merke ich«, antwortete Star. »Was ist eigentlich los?«
    »Ich habe dich den ganzen Abend gesucht. Frank kam vor ein paar Stunden heim, und seitdem haben wir überall nach dir gesucht.«
    »Ich war hier und habe gelernt. Ich muss morgen eine Geschichtsarbeit schreiben.« Sie schaute auf die Uhr. »Vielmehr heute. Und wie du ja weißt, ist es wichtig, dass ich eine gute Note bekomme. Die anderen hier büffeln für ihr HOPE -Stipendium; und ich büffle, weil ich nach Paris fahren will.« Sie machte eine kleine Pause. »Ich habe Onkel Frank erst morgen zurückerwartet. Er weiß doch, dass ich irgendwo am Lernen bin.«
    »Ich bin so froh, dass ich dich gefunden habe.« Diane drückte sie noch einmal an sich.
    »Du weißt ja, dass ich dich schrecklich mag«, sagte Star verwundert, »aber dein Verhalten jetzt finde ich schon ein bisschen schräg.«
    Erst in diesem Moment bemerkte Diane, dass neben Star ein schlankes, braunhaariges Mädchen stand.
    »Sind Sie Jenny Baker?«
    Das Mädchen nickte. Sie sah aus, als ob sie ein bisschen Angst hätte, dass Diane jetzt auch ihr um den Hals fallen könnte.
    »Ihre Eltern suchen Sie. Wir sind ihnen in der Bibliothek begegnet.«
    »Der Bibliothek? Sie suchen mich? Warum? Ich habe sie doch erst vorgestern gesehen.« Jenny und Star sahen sich an und zuckten die Achseln.
    »Was ist eigentlich los?«, fragte Star. »Warum verhältst du dich so komisch?«
    »Letzte Nacht gab es eine Party in einem Haus in der Rose Avenue«, sagte Diane vorsichtig.
    »Ich weiß, ich wäre so gerne dorthin gegangen«, sagte Star. »Es war klar, dass es ganz schön cool wird. Aber du weißt ja, Paris geht vor.«
    »Das ist wirklich nett, was Sie Star da angeboten haben«, mischte sich jetzt Jenny ein. »Nach Paris zum Einkaufen fahren! Große Klasse!«
    »Es wird mir eine Freude sein«, sagte Diane.
    Sie lächelte die beiden an. Sie war außer sich vor Freude, sie gesund und munter vor sich zu sehen. Aber jetzt wollte sie diese Freude auch teilen.
    »Wir müssen Frank finden! Er sucht die andere Seite des Gebäudes ab.«
    »Jetzt sage endlich, was los ist«, hakte Star nach. »Hat es Krach auf dieser Party gegeben, oder was?«
    Diane fasste erst Star und dann Jenny an der Hand. Die beiden Mädchen tauschten erstaunte Blicke aus. Jennys Gesichtsausdruck schien Star fragen zu wollen: »Was ist denn mit der los?«
    »Diane, was ist passiert?«, frage Star noch einmal.
    »Das Haus in der Rose Avenue … In seinem Keller befand sich ein Meth-Labor. Das ist explodiert, als die Party gerade im Gange war, und dann ist das ganze Haus abgebrannt. Viele Kids haben es nicht mehr herausgeschafft.«
    Star stockte der Atem. Die beiden Mädchen starrten Diane mit großen Augen an.
    »Sie meinen, sie sind … tot?«, fragte Jenny. Sie entwand ihre Hand Dianes Griff und schlug sie sich vor den Mund.
    »Ja«, sagte Diane. »Es tut mir wirklich leid, das sagen zu müssen, aber viele sind tatsächlich dabei umgekommen. Als Frank dich dann nicht finden konnte … also, jetzt verstehst du vielleicht, warum wir in Panik geraten sind.« Diane schaute Jenny an. »Und warum Ihre Eltern in Panik geraten sind, als sie Sie nicht erreichen konnten. Sie müssen sie sofort anrufen.«
    »Ich habe wirklich daran gedacht, zu dieser Party zu gehen«, sagte Star. »Wenn ich in Geschichte nicht so schlecht stehen würde …« Sie beendete ihren Satz nicht.
    »Ich kenne einige, die dort waren«, sagte Jenny. »Bobby Coleman hat mich gefragt, ob ich nicht mit ihm hingehen will«, erklärte sie Star.
    Bobby Coleman. Diane hoffte, dass man ihrem Gesicht nichts anmerkte. »Wir müssen jetzt Frank finden. Wenn es hier irgendwo ein Münztelefon gibt, müssen Sie unbedingt Ihre Eltern anrufen, Jenny. Sonst müssen Sie sich draußen eine Telefonzelle suchen.« Während Diane sprach, wandte Star den Blick nicht von ihrem Gesicht.
    »Meine Eltern haben kein Handy«, sagte Jenny.
    »Dann sollten Sie zu Hause anrufen. Wahrscheinlich wartet dort jemand auf Ihren Anruf«, sagte Diane. »Frank und ich fahren Sie dann gerne heim.«
    Jenny nickte.
    Beide sahen so jung aus – und so zerbrechlich.
    Diane nahm an, dass Frank etwa so schnell wie sie suchte und deshalb inzwischen auch auf dieser Etage angekommen sein müsste. Alle zusammen gingen sie jetzt auf die rechte Seite des Gebäudes hinüber. Das Problem war

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