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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Rosewood noch nie gegeben.«
    »Ich hoffe auch, dass so etwas nie mehr passieren wird.«
    Diane wünschte, sie könnte irgendwie dafür sorgen, dass so etwas nie mehr geschehen würde. Obgleich Rankin mit seinen Bemerkungen wohl recht hatte, dass man gegen den Drogenhandel nicht ankam, gab es vielleicht doch einen Weg, wenigstens in diesem kleinen Teil der Welt etwas dagegen zu unternehmen.
    Als Diane am Museum ankam, wartete auf ihrem Parkplatz bereits einer der Museumsgeländewagen auf sie. Bevor sie zur Zeltstadt zurückkehrte, fuhr sie erst einmal am Krankenhaus vorbei. Auf dem Weg dorthin machte sie an einem Spielwarenladen halt, um einen Plüsch-Delphin zu kaufen.
    Diane war inzwischen in diesem Krankenhaus ein viel zu bekanntes Gesicht. Sie hatte dort bereits Frank, Star, Mike und Neva besuchen müssen, ganz zu schweigen von der Zeit, als sie selbst dort als Patientin behandelt wurde. Zu viel Krankenhaus und zu viel Gewalt. Vielleicht würde jemand aus ihrem Bekanntenkreis hier irgendwann einmal ein Baby bekommen, so dass sie mal wegen eines freudigen Ereignisses hierherkommen könnte. Sie fuhr mit dem Aufzug zu dem Stockwerk hinauf, in dem Darcy lag, und ging dann einen dunkelgrauen Gang bis zum Warteraum der Intensivstation hinunter. Sie erkannte Darcys Eltern sofort, da ihre Mutter mit ihren dunklen Haaren und Augen und den Grübchen in Wangen und Kinn fast ein Ebenbild ihrer Tochter war. Sie saßen etwas verloren auf einem kleinen karmesinroten Sofa. Beide schauten gerade auf die Uhr. Diane nahm an, dass sie auf die nächste Besuchszeit in der Intensivstation warteten.
    »Entschuldigung, sind Sie die Kincaids?«, fragte Diane.
    »Ja, das sind wir.« Beide standen auf. Sie schienen in ihren Fünfzigern und noch ziemlich fit zu sein. Jetzt war ihnen aber die Angst deutlich anzusehen. »Das ist meine Frau Edwina. Ich bin Jesse Kincaid.«
    »Ich bin Diane Fallon. Darcy arbeitet für mich im Museum.« Sie streckte ihnen die Hand hin.
    »Ja, sie hat uns viel über Sie erzählt«, sagte Mrs. Kincaid. Beide ergriffen dann nacheinander ihre Hand und schüttelten sie lange. »Darcy arbeitet so gerne in diesem Museum. Sie sagt, es sei ihr Traumjob.«
    Ihr Vater griff sich mit den Händen etwas verlegen an seinen Gürtel. »Alle hier sind so gut zu uns. Wir wissen das zu schätzen.«
    »Keine Ursache. Wenn wir etwas für Sie tun können, dann teilen Sie uns das bitte mit. Wie geht es Darcy?«
    »Sie wollen uns einfach nichts erzählen«, sagte Mrs. Kincaid.
    »Sie wissen eben noch nichts, Edie«, sagte ihr Mann. »Sie meinen, in achtundvierzig Stunden werde man vielleicht mehr wissen.«
    »Es ist nur das ewige Warten«, sagte Mrs. Kincaid. »Und wir dürfen jeweils nur für fünfzehn Minuten zu ihr. Ihr Gesicht ist so geschwollen. Ich würde sie nicht einmal wiedererkennen.«
    »Ich weiß, diese Warterei ist furchtbar. Das alles hier ist furchtbar. Steht Ihnen ein Auto zur Verfügung?«, fragte Diane.
    »Ja, wir haben uns eines gemietet«, antwortete Mr. Kincaid.
    »Wir haben ein Restaurant in unserem Museum, das ist gar nicht weit von hier. Wenn Sie das Essen hier im Krankenhaus leid sind, können Sie dort etwas Richtiges zu sich nehmen. Sie sind natürlich meine Gäste. Sagen Sie einfach nur, wer Sie sind.«
    »Das ist wirklich nett. Sie meinen das wirklich ernst?«, sagte Darcys Mutter.
    »Das ist doch nur eine kleine Geste in schweren Zeiten«, sagte Diane. Sie sagte nicht: »Ich habe selbst eine Tochter verloren, und nur die Freundlichkeit von guten Menschen hat mich das überstehen lassen.« Dann holte sie den Delphin aus ihrer Tragetasche und reichte ihn den Eltern.
    Ihre Mutter nahm ihn und drückte ihn an ihre Brust. »Darcy liebt Delphine. Sie sind alle so nett zu uns. Wir wissen nicht, wie wir Ihnen danken können.«
    »Das brauchen Sie nicht. Wir alle werden für Darcy beten.«
    Als Diane gerade gehen wollte, legte ihr Mrs. Kincaid eine Hand auf den Arm. »Wir haben gehört, dass die Explosion in einem Drogenlabor geschah. Darcy hatte nichts mit Drogen zu tun; das hätten wir gewusst.«
    »Sie hat mit Sicherheit gar nichts von diesem Labor gewusst«, sagte Diane. »Im Haus gab es mehrere Studentenwohnungen. Ständig gingen dort Leute ein und aus. Es ist in meiner Nachbarschaft, eine gute Gegend. Ich wohne eine Straße weiter oben und habe die Explosion gehört. Keiner hat etwas von dieser Drogenküche gewusst.«
    »Zuerst dachte ich, es sei ein Gasunglück oder so etwas gewesen«, sagte Mrs. Kincaid.

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