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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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offen, trotzdem war es im Wagen wie in einem Backofen.
    »Du stinkst wie ein totes Schwein«, verkündete Teel Porter seinem Partner.
    »Jaah? Und du gehst mit toten Schweinen aus.« Ken lächelte trotz der Hitze.
    »Tatsächlich? Nun, deine Mädchen sagen, daß du Liebe machst wie ein totes Schwein.« Ihr müder Humor konnte die Tatsache nicht verdecken, daß sie müde waren und sich nicht besonders fühlten. Und sie gingen einem Anruf nach, der nicht besonders viel Abwechslung versprach: wahrscheinlich spielende Kinder; Kinder spielten gern auf Bauplätzen. Die beiden Hilfssheriffs waren zweiunddreißig, kräftig gebaute ehemalige Footballspieler. Sie waren keine Brüder - aber nach sechs Jahren als Partner im Dienst waren sie Brüder. Teel bog von der Bezirksstraße in eine leicht geölte Schotterstraße ein, die in das Baugebiet von Bordeaux Ridge führte. Etwa vierzig Häuser waren in unterschiedlichem Bauzustand zu erkennen. Die meisten standen noch im Holzgerüst, aber ein paar waren bereits verputzt.
    »Da hast du wieder den Scheiß, auf den die meisten Leute reinfallen«, sagte Ken.
    »Es ist wirklich nicht zu glauben. Ich meine, verdammt noch mal, was ist denn >Bordeaux< für ein Name für ein Reihenhausgebiet in Südkalifornien? Wollen die einem weismachen, daß es hier eines Tages Weinberge geben wird? Und dann nennen sie es noch >Ridge<, dabei ist die ganze Anlage auf Land gebaut, das so flach ist wie ein Brett. Die Bautafel verspricht Ruhe und Beschaulichkeit. Jetzt mag das ja vielleicht stimmen. Aber was ist dann, wenn die hier in den nächsten fünf Jahren weitere dreitausend Häuser aus dem Boden stampfen?«
    Teel pflichtete ihm bei.
    »Jaah. Aber was mich wild macht, ist das Wort >Mini-Landsitz<. Was, zur Hölle, ist ein Mini-Landsitz? Keiner, der seinen Verstand beisammen hat, wird das hier für einen Landsitz halten -höchstens vielleicht Russen, die ihr ganzes Leben zu zwölft in einem Apartment verbracht haben. Das hier sind Reihenhäuser und sonst gar nichts.«
    Die Bürgersteige aus Beton und die Rinnsteine entlang der Straßen von Bordeaux Ridge waren bereits gegossen, aber das Straßenpflaster noch nicht gelegt. Teel fuhr langsam, bemüht, möglichst wenig Staub aufzuwirbeln, wirbelte aber trotzdem welchen auf. Er und Ken sahen sich die skelettartigen Gerüste zu beiden Seiten an und hielten nach Schabernack treibenden Kindern Ausschau.
    Im Westen, am Rande von Yorba Linda und direkt an Bordeaux Ridge angrenzend, gab es fertige Reihenhäuser, die bereits bewohnt waren. Von dort war auch der Anruf bei der Polizei von Yorba Linda gekommen, daß irgendwo in dieser embryonalen Anlage jemand geschrien habe. Da die Gegend noch nicht von Yorba Linda annektiert worden war, fiel die Anzeige in den Zuständigkeitsbereich des Sheriffs. Am Ende der Straße sahen die zwei Hilfssheriffs einen weißen Pick-up jener Gesellschaft stehen, der Bordeaux gehörte: Tulemann Brothers. Er parkte vor drei fast fertiggestellten Musterhäusern.

    »Sieht aus, als ob noch ein Vorarbeiter da ist«, meinte Ken.

    »Oder vielleicht der Nachtwächter, der seinen Dienst etwas früher angetreten hat«, sagte Teel.
    Sie parkten hinter dem Kleinlaster, stiegen aus dem brütendheißen Streifenwagen und standen einen Augenblick lauschend da. Stille.
    Ken schrie:
    »Hallo? Ist jemand da?«
    Seine Stimme hallte durch das verlassene Baugebiet.

    »Willst du dich umsehen?« frage Ken.

    »Scheiße. Nein«, sagte Teel.
    »Aber tun wir's trotzdem.«
    Ken glaubte noch immer nicht, daß etwas in Bordeaux Ridge nicht stimme. Vielleicht hatten die den Pick-up einfach stehenlassen. Schließlich lag auch anderes Gerät über Nacht hier: eine Planierraupe auf einem Sattelschlepper und ein kleiner Motorpflug. Es war noch immer wahrscheinlich, daß die Schreie von spielenden Kindern stammten. Sie holten sich Taschenlampen aus dem Streifenwagen, weil es in den Rohbauten noch keine Lampen oder Deckenbeleuchtungen gab, auch wenn die Anlage bereits an das Stromnetz angeschlossen war. Ken und Teel rückten sich die Revolvergurte zurecht, mehr aus Gewohnheit und nicht, weil sie dachten, sie würden Waffen brauchen, dann gingen sie durch das ihnen am nächsten liegende, teilweise fertiggestellte Haus. Sie hielten nach nichts Bestimmtem Ausschau, sondern taten das, was sie taten, einfach routinemäßig, wie es bei der Hälfte aller Polizeiarbeit der Fall war. Eine schwache, unregelmäßige Brise kam auf, die erste an diesem Tag, und blies kleine

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