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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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wurde, in dem auch Sie zur Welt gekommen sind, und das einen Monat später hier in San Francisco gestorben ist. Wir haben einen Laserdrucker mit buchstäblich unbegrenzter Auswahl an Typen und Größen, womit wir bereits ein Faksimile der Art von Geburtsurkunde produziert haben, wie sie zu jener Zeit in San Francisco gebräuchlich waren. Diese Urkunde trägt den Namen und die wesentlichen Daten von Nora Jean. Wir werden zwei Xeroxkopien davon herstellen und sie Ihnen beide geben. Anschließend haben wir die Akten der Sozialver-Sicherung angezapft und uns eine Nummer für Nora Jean Aimes besorgt, die natürlich nie eine hatte, und haben dann auch Aufzeichnungen über Beitragsleistungen an die Sozialversicherung geschaffen.« Er lächelte.
    »Sie haben bereits genügend eingezahlt, um die Anwartschaft auf eine Pension erworben zu haben. Außerdem hat die Steuerbehörde jetzt Computerakten, die beweisen, daß Sie in einem halben Dutzend Städten als Kellnerin gearbeitet und jedes Jahr korrekt Ihre Steuern bezahlt haben.«
    Travis sagte:
    »Mit einer Geburtsurkunde und einer richtiggehenden Sozialversicherungsnummer konnten sie anschlie ßend einen Führerschein besorgen, hinter dem eine echte Identität steht.«

    »Dann bin ich Nora Jean Aimes? Aber wenn die Geburtsurkunde in den Akten ist, dann doch auch die Sterbeurkunde. Wenn jemand nachprüfen wollte ...«
    Van Dyne schüttelte den Kopf.
    »In jenen Tagen waren sowohl Geburts- wie auch Sterbeurkunden ausschließlich Papierdokumente, keine Computerakten. Und weil die Regierung mehr Geld vergeudet, als sie vernünftig ausgibt, hat sie nie über die Mittel verfügt, die Aufzeichnungen aus der Vorcomputerzeit in elektronische Datenbanken zu übertragen. Wenn also jemand in bezug auf Sie argwöhnisch wird, kann er sich nicht einfach auf einem Computerbildschirm die Sterbeurkunden ansehen und in zwei Minuten auf die Wahrheit stoßen. Man müßte vielmehr ein Gericht aufsuchen, dort die Akten des Leichenbeschauers für jenes Jahr durchgehen und Nora Jeans Sterbeurkunde ausheben. Aber dazu wird es nicht kommen, denn zu unserem Service gehört auch, daß Nora Jeans Sterbeurkunde aus den öffentlichen Archiven entfernt und vernichtet wird, da Sie ja jetzt ihre Identität gekauft haben.«

    »Wir haben jetzt die Kreditauskunft angezapft«, sagte einer der beiden Spielberg-Doppelgänger sichtlich entzückt.  Nora sah Daten über die grünen Schirme huschen, aber nichts, was sie sah, war ihr auch nur entfernt verständlich.

    »Jetzt erzeugen sie solide Kreditreferenzen für unsere neue Identität«, erklärte ihr Travis.
    »Wenn wir uns schließlich irgendwo niederlassen und unseren Adressenwechsel bei der Zulassungsbehörde und den anderen Behörden melden, wird unser Briefkasten mit Kreditkartenangeboten überflutet werden. Visa, Mastercard, wahrscheinlich auch American Express und Carte Blanche.«
    »Nora Jean Aimes«, sagte sie etwas benommen, bemüht, zu erfassen, wie schnell und gründlich hier ihr neues Leben aufgebaut wurde. Weil sie keinen Säugling finden konnten, der in Travis' Geburtsjahr gestorben war und seinen Vornamen trug, mußte er sich damit abfinden, künftig Samuel Spencer Hyatt zu sein, geboren im Januar jenes Jahres und im März desselben Jahres in Portland, Oregon, ums Leben gekommen. Der Tod würde aus den öffentlichen Akten gelöscht werden, und Travis' neue Identität auch gründlicher Untersuchung standhalten. Einfach zum Spaß - wie sie sagten - erzeugten die bärtigen Computeroperateure für Travis Militärakten, wobei sie ihm sechs Jahre bei der Marineinfanterie zubilligten und ihm das Purple Heart verliehen sowie eine Anzahl Belobigungen wegen besonderer Tapferkeit während einer Friedensmission im Nahen Osten. Zu ihrem großen Vergnügen fragte er sie, ob sie ihm auch unter seinem neuen Namen eine gü ltige Immobilienmakler-Lizenz beschaffen könnten, worauf sie binnen fünfundzwanzig Minuten die entsprechenden Datenbanken anzapften und seinen Wunsch erfüllten.
    »Plätzchenbacken«, sagte einer der jungen Männer.
    »Plätzchenbacken«, wiederholte der andere. Nora runzelte die Stirn, begriff aber nicht.
    »Stückchen Kuchen«, erklärte einer von ihnen.
    »So einfach wie das Plätzchenbacken«, sagte der andere.
    »Plätzchenbackcn«, sagte Nora und nickte. Jetzt kam die Blondine mit den Kupferpennyaugen zurück und brachte die Führerscheine mit Fotos von Travis und Nora.
    »Sie sind beide recht fotogen«, sagte sie. Zwei Stunden und

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