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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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legte das Spielbrett umgedreht auf die Matratze, so daß die Spielfläche verdeckt war, und Nora half ihm die Buchstabensteine in sechsundzwanzig Häufchen auseinanderzusortieren.
    Einstein sah ihnen dabei interessiert zu und schien von seiner halben Flasche San Miguel nicht im geringsten beschwipst.
    »Okay«, sagte Travis.
    »Ich brauche detailliertere Antworten, als wir mit diesen Ja-und-Nein-Fragen bisher bekommen haben. Ich habe mir gedacht, daß es vielleicht so gehen könnte.«
    »Genial«, pflichtete Nora ihm bei. Wieder dem Hund zugewendet, sagte Travis:
    »Ich stelle dir jetzt eine Frage, und du zeigst auf die Buchstaben, die man braucht, um die Antwort zu buchstabieren, Buchstabe für Buchstabe, Wort für Wort. Hast du verstanden?« Einstein blinzelte Travis zu, sah die Häufchen mit den Buchstaben an, hob den Blick wieder zu Travis und grinste.
    »Also gut«, meinte der.
    »Kennst du den Namen des Laboratoriums, aus dem du entkommen bist?« Einstein legte die Nase auf das Häufchen mit den B. Nora nahm sich einen Stein und legte ihn auf das Brett. In weniger als einer Minute hatte der Hund BANODYNE buchstabiert.
    »Banodyne«, sagte Travis nachdenklich.
    »Davon hab' ich nie gehört. Ist das der ganze Name?« Einstein zögerte und fing dann an, weitere Buchstaben auszuwählen, bis er BANODYNE LABORATORIES, INC. buchstabiert hatte. Travis notierte sich die Antwort auf ein Blatt Hotelpapier und legte die einzelnen Buchstaben auf die jeweiligen Häufchen zurück.
    »Wo liegt Banodyne?« IRVINE.
    »Das leuchtet ein«, sagte Travis.
    »Ich hab' dich im Wald nördlich von Irvine gefunden. Also schön ... ich habe dich am Dienstag, den 18. Mai gefunden. Wann bist du von Banodyne entflohen?«
    Einstein starrte die Buchstabenhäufchcn an, winselte, traf aber keine Wahl.
    »Du hast eine Menge gelesen«, sagte Travis,  »und dabei auch über Monate, Wochen, Tage und Stunden gelernt. Du hast jetzt ein Zeitgefühl.«
    Der Hund sah Nora an und winselte wieder.

    »Er hat jetzt ein Zeitgefühl«, sagte sie,  »aber er hatte keines, als er entkam, also fällt es ihm schwer, sich zu erinnern, wie lange er auf der Flucht war.«

    »Kennst du die Namen irgendwelcher Wissenschaftler bei Banodyne?« fragte Travis.
    DAVIS WEATHERBY.
    Travis notierte den Namen.
    »Noch andere?«
    Gelegentlich zögerte er, weil er offenbar die Schreibweise überlegen mußte, und schließlich produzierte er LAWTON  HANES, AL HUDSTUN und ein paar andere. Nachdem Travis die Namen aller auf Hotelpapier notiert hatte, sagte er:
    »Das müssen einige der Leute sein, die jetzt nach dir suchen.«
    JA. UND JOHNSON.

    »Johnson?« sagte Nora.
    »Ist das einer der Wissenschaftler?«
    NEIN. Der Retriever überlegte einen Augenblick, studierte  die Buchstabenhäufchen und fügte schließlich hinzu: SICHERHEIT.
    »Er ist Leiter der Sicherheitsabteilung von Banodyne?« frag te Travis.
    NEIN. GRÖSSER.

    »Wahrscheinlich eine Art FBI-Agent«, sagte Travis zu Nora,  während sie die Buchstaben auf die einzelnen Häufchen zurücklegte. Dann fragte Nora Einstein:
    »Kennst du den Vornamen die ses Johnson?«
    Einstein schaute die Buchstaben an und winseitc, und Travis wollte gerade sagen, es mache nichts aus, wenn er Johnsons Vornamen nicht kenne; aber dann versuchte der Hund ihn zu buchstabieren: LEMOOL.

    »Einen solchen Namen gibt es nicht«, sagte Nora und nahm  ihm die Buchstaben weg. Einstein versuchte es noch einmal: LAMJULL. Und dann noch einmal: LEIMUL.

    »Das ist auch kein Name«, sagte Travis.
    Und ein drittes Mal: LEMM JU ELL. Travis begriff, daß der Hund sich Mühe gab, den Namen phonetisch wiederzugeben. Er wählte sechs Buchstaben aus: LEMUEL.

    »Lemuel Johnson«, sagte Nora.
    Einstein lehnte sich vor und drückte den Kopf an ihren Hals. Er zitterte vor Vergnügen darüber, daß er ihnen den Namen hatte vermitteln können, und die Federn des Motelbetts ächzten.
    Dann ließ er von Nora ab und buchstabierte FINSTER LEMUEL.
    »Finster?« sagte Travis.
    »Mit >finster< meinst du, daß Johnson ... böse ... ist?« NEIN. FINSTER. Nora räumte die Buchstaben auf und sagte:
    »Gefährlich?« Einstein schnaubte zuerst sie, dann Travis an, als wollte er sagen, manchmal seien sie unerträglich schwerfällig. NEIN. FINSTER. Einen Augenblick saßen sie stumm da und überlegten. Schließlich sagte Travis:
    »Schwarz! Du meinst, Lemuel Johnson ist ein Schwarzer?« Einstein schnaubte leise, bewegte den Kopf auf und ab und versuchte auf der Bettdecke

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