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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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an den Apparat gehen würde, griff Olbier in das Programm ein und machte die Leitung nach dem zweiten Klingeln frei.
    Auf dem Bildschirm des Computers verkündeten grüne Buchstaben: PEILUNG LÄUFT. Und über die offene Leitung sagte eine Männerstimme:
    »Hallo?«

    »Hallo«, sagte Jones in das an seinem Kopfhörer befestigte Mikrofon.
    Die Nummer des Anrufers und die Adresse in Santa Barbara erschienen auf dem Bildschirm. Dieses System arbeitete ähnlich wie der 911-Polizeicomputer und lieferte eine sofortige Identifkation der anrufenden Stelle. Aber jetzt erschien über der Adresse auf dem Bildschirm der Name einer Firma und nicht etwa der einer Einzelperson: TELEFON MARKETING, INC.
    Der Anrufer sagte jetzt zu Danny Jones:
    »Es freut mich. Ihnen mitteilen zu können, daß Sie gezogen worden sind und eine Gratisvergrößerung sechzehn mal achtzehn und zehn Gratis Vergrößerungen im Kleinformat...«

    »Wer spricht denn da? « fragte Jones.
    Der Computer war inzwischen bereits dabei, die Datenbanken der Adressen von Santa Barbara abzusuchen, um den Anrufer zu überprüfen.
    Die Stimme am Telefon sagte:
    »Ich rufe im Auftrag von Olin  Mills an, dem Fotostudio, wo die beste Qualität...«
    »Augenblick!« sagte Jones. Der Computer bestätigte die Identität des Teilnehmers, der  den Anruf getätigt hatte; Dilworth erhielt ein Angebot, das war alles.

    »Ich brauche keine Fotos!« sagte Jones scharf und trennte die Verbindung.
    »Scheiße!« sagte Olbier.
    »Binokel?« fragte Jones. Lem forderte zusätzlich zu den sechs Mann, die im Hafen eingesetzt waren, weitere vier an. Fünf postierte er in Abständen von ein paar hundert Metern am Rand des Parks. Ihre Aufgabe bestand darin, die breite Avenue zu beobachten, die den Park von einem Geschäftsviertel mit einer Menge Motels, Restaurants, Eisbuden, Andenkenläden und anderen Verkaufsgeschäften trennte. Alle diese Geschäfte hatten natürlich Telefon, und in einigen der Motels gab es möglicherweise auch Telefonautomaten an der Rezeption. Wenn der Anwalt einen dieser Apparate benutzte, würde er Travis und Nora Cornell ohne Mühe alarmieren können. Einige der Geschäfte waren um diese Zeit am Samstagabend geschlossen, einige andere - darunter sämtliche Restaurants waren geöffnet. Dilworth durfte die Straße nicht überqueren. Der Wind von der See herein wurde steifer und kälter. Die Männer standen mit den Händen in den Jackettaschen und mit eingezogenem Kopf da und fröstelten.
    Plötzliche Windstöße ließen die Palmwedel rascheln. In den Bäumen nistende Vögel stießen erschreckt schrille Schreie aus, beruhigten sich dann wieder. Lem schickte einen weiteren Mann in die Südwestecke des Parks, wo der Wellenbrecher, der den öffentlichen Strand vom Hafen auf der anderen Seite trennte, begann. Seine Aufgabe war es, Dilworth daran zu hindern, zum Wellenbrecher zurückzukehren, ihn zu übersteigen und sich quer durch den Hafen zu Telefonen in einem anderen Teil der Stadt durchzuschlagen. Ein siebenter Mann wurde zur Nordwestecke des Parks geschickt, unten am Wasser, um sicherzustellen, daß Dilworth nicht nordwärts in ein Wohngebiet ging, wo er vielleicht jemanden dazu überreden könnte, ihn seinen Apparat benutzen zu lassen. Blieben Lem, Cliff und Hank, um den Park und den daran anschließenden Strand durchzukämmen. Lem, wußte, daß er für diese Aufgabe zuwenig Leute hatte, aber diese zehn plus Olbier und Jones in der Telefongesellschaft - waren die einzigen, die ihm in der Stadt zur Verfügung standen. Es hatte wenig Sinn, weitere Agenten aus Los Angeles kommen zu lassen; bis sie eintrafen, hatte man Dilworth entweder gefunden und aufgehalten - oder es war ihm gelungen, die Cornells anzurufen. Der Geländewagen war mit einem Planenbügel ausgestattet. Er hatte vorne zwei Einzelsitze und dahinter eine eineinviertel Meter lange Ladefläche, die zur Aufnahme zusätzlicher Passagiere oder beträchtlicher Ladung geeignet war.
    Garrison lag ausgestreckt auf der Ladefläche unter einer Decke. Zwei Halbwüchsige saßen vorne auf den Sitzen, zwei hatten sich auf der Ladefläche über Garrison verteilt, so als säßen sie auf einem Deckenstapel. Sie gaben sich Mühe, sich so leicht wie möglich zu machen, daß Garrison es möglichst wenig spürte, aber er hatte trotzdem das Gefühl, zerdrückt zu werden. Der Motor klang wie zornige Wespen: ein hohes, hartes Surren. Garrison machte es halb taub, weil sein rechtes Ohr auf dem Boden auflag, der jede Schwingung

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