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Brann 03 - Das Sammeln der Steine

Brann 03 - Das Sammeln der Steine

Titel: Brann 03 - Das Sammeln der Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Fingerspitzen über die verschiedenen Seiten des Bettpfostens. Ein Knacken ertönte. Aus dem Holz stieß etwas gegen Simms' Hand. Eine flache Schublade hatte sich herausgeschoben. Er zog sie vollends hervor, schaute hinein. In ihr lag Shadddalakh, ein mattweißer, wie Schmirgelpapier rauhiger Sandigel aus Porzellan. Simms nahm ihn aus dem Schublädchen. Der Talisman fühlte sich warm und nach Entgegenkommen an, geradezu wie ein Liebhaber. Simms hielt ihn in der Hand, Tränen traten ihm in die Augen, obwohl er nicht weinte. Vielmehr lächelte er.
    Maks legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Darf ich ihn haben?«
    Den Talisman weiterzugeben, erwies sich als die schwierigste Tat, die Simms in den knapp über zwanzig Jahhren seines bisherigen Lebens zu vollbringen hatte. Bedächtig wandte er sich um, hielt ihn Maks hin.
    Maks nahm ihn, Traurigkeit stand in seiner Miene, die
    Simms verdeutlichte, sein Liebster wußte das Geschenk zu würdigen, das er in diesem Augenblick bekam, doch im Moment linderte sein Verständnis Simms' schmerzliches Verlustgefühl nicht im geringsten.
    »Wir müssen fort«, sagte Maks. »Wir ...«
    Finsternis verschlang ihn und Simms.
    Simms hörte Maks fluchen und erkannte, ohne es zu begreifen, daß etwas nicht stimmte…

Die Wiedergeburt: 
Letzte Phase
     
     
     
     
     
    Die Steine finden zusammen  
     
     
     
     
     
     
     
     
     

 
    1 Settsimaksimin brüllte seine Wut hinaus, als er an einer Spitze eines Hexagramm-Sterns wieder feststoffliche Gestalt annahm, Simms prallte zu seinen Füßen auf den Boden. Maks klammerte die Faust um Shaddalakh und machte Anstalten, sich von diesem Ort, wo er auch sein mochte, schleunigst fortzuversetzen.
    Aber er war an diese Stätte gebannt, Shadallakh zitterte in seinem Griff, doch irgend etwas verhinderte, daß er die Macht des Talismans für sich nutzte. Er ballte die Reste seiner Kräfte auf, bot alles auf, was er wußte, was er war, stimmte einen magischen Gesang an, mit dem sich ein Bann zerschmettern ließ. Er verfügte über seine volle Stimmgewalt, sie wirbelte Staub auf, übte aber sonst keinerlei Wirkung aus. Rings um ihn ertönte ununterbrochen eine Wirrnis von Summ- und Pfeiflauten und anderen halblauten, scheußlichen Geräuschen. So etwas wie diese Örtlichkeit hatte er noch nie gesehen. Er begriff nichts von allem, was er sah, und noch weniger, was er hörte.
    Die fahlgraue Helligkeit flackerte. Funken ergossen sich in diese staubig-graue Hölle, sie schrien, so wie er aufgeschrien hatte. Geniode. Er entsann sich an sie aufgrund der Begegnung in der Höhle.
    Etwas packte sie, setzte sie im Glitzernetz eines Kraftfelds oberhalb des staubgrauen Thronsitzes neben dem Hexagramm gefangen. Sie verstummten, verhielten sich genauso wie er, nämlich schauten sich um, erwogen ihre Aussichten, überlegten Möglichkeiten, wie sie sich wehren und befreien könnten.
    Wieder flackerte das Licht.
    Diesmal erschienen Palami Kumindri, ihr Hausverwalter Callam Cammam und noch ein Weib. Simms japste. »Esmoon«, raunte er. Und dann erschien zudem die Nachahmung Musteba Xas, die Massulit an seine knochige Brust drückte.
    Etwas entriß ihm Massulit, der Talisman sauste durch die Luft herüber zu Maksim, verharrte über seinem Kopf in der Schwebe. Seine Seelen entströmten dem Stein, kehrten in ihn zurück, durchschwirrten ihn, so daß ihm aus unbändiger Freude über ihre Rückkehr schwindelte.
    Als er die Fassung wiedererlangt hatte, waren die vier verschwunden, doch in dem Netz überm Thron flimmerte es heller als zuvor, Rucken und schubweises Wallen ging durch das glitzernde Gebilde.
    Erneut flackerte das Licht der schauerlich trostlosen Räumlichkeit.
    An der Spitze des Hexagramms zur Rechten Maksims stand auf einmal Brann, hinter ihr Tak WakKerrcarr, in einer Faust seinen Stab, die andere Hand auf Branns Schulter. Massulit sauste von Maksim zu Brann. Sie erweckte einen verdutzten Eindruck, fing ihn auf, hielt ihn fest. »Maksi«, sagte sie. »Darum bist du also trotz der Ruf-michs nicht gekommen.«
    »So ist es. Tak ...«
    »Maksim.«
    »Es überrascht mich, dich hier anzutreffen.«
    »Du kannst schwerlich halb so überrascht wie ich sein.« Tak berührte Branns Wange, legte die Hand wieder auf ihre Schulter. »Solche Vorkommnisse sind wohl der Nachteil, der damit einhergeht, wenn man Zuneigung zu einer gewissen jungen Fee faßt, die ein unruhiges Leben führt.«
    »Zuneigung, pah«, rief Brann. »Du bist nur 'n geiler alter Geißbock.«
    »Das

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