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Bratt, Berte - Lisbeth 01 - Meine Tochter Liz

Bratt, Berte - Lisbeth 01 - Meine Tochter Liz

Titel: Bratt, Berte - Lisbeth 01 - Meine Tochter Liz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berte Bratt
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unendlich glücklich.
    Ich sollte Heming heiraten – den einzigen Mann, den ich wirklich liebgewonnen hatte. Ich mußte daran denken, daß Anne-Grete gesagt hatte: Wenn Knut seinen Kopf eines Tages auf den Richtblock legen müßte, dann wüßte sie, daß sie ihren neben seinen legen würde.
    Genauso erging es mir, wenn ich an Heming dachte.
    Und Liz hatte mich Mutti genannt.

16
     
     
    Frau Bredal und ich waren uns einig geworden. Alle Papiere waren in Ordnung. Binnen kurzem würde Liz meine eigene Tochter sein, die mir niemand mehr würde wegnehmen können. Sie sollte meine Alleinerbin sein. Und das war nicht schlecht. Ich war selber ganz erstaunt, als ich entdeckte, wieviel ich tatsächlich besaß, nachdem meine Leibrente in bares Geld verwandelt und dieses wieder in Papieren angelegt worden war.
    „Nur eins will mir nicht recht gefallen“, meinte Frau Bredal. „Wenn du nun (als Liz’ Großmutter konnte sie natürlich nicht gut „Sie“ zu mir sagen) – wenn du nun Liz adoptierst, so bekommt sie ja nun deinen Namen. Wäre es nicht praktischer, wenn sie gleich den Namen deines Mannes erhielte? Ob du deshalb mit der Unterzeichnung der Papiere nicht lieber wartest, bis du verheiratet bist?“
    „Das ist wohl richtig“, sagte ich nachdenklich. „Aber auf der anderen Seite möchte ich diese Sache je früher, je lieber in Ordnung gebracht sehen. Eher habe ich keine Ruhe. Angenommen, es stößt mir etwas zu – nein, ich möchte auf keinen Fall noch lange warten.“
    Ich dachte über meine Unterredung mit Frau Bredal nach.
    Da kam mir ein guter Gedanke, ein ganz hervorragender Gedanke, muß ich selbst sagen.
    Ich zog den Mantel an, setzte den Hut auf und ging zur Universität. Heming hatte eine Vorlesung, die bis zwei Uhr dauerte. Ich erwartete ihn am Eingang. Ungeduldig trippelte ich auf und ab und schaute jede Minute nach der Uhr.
    Endlich! Da kam er – ich erkannte ihn sofort an dem abgetragenen Anzug und der widerspenstigen Haarsträhne, die ihm in die Stirn hing. – Wie mir das Herz klopfte!
    „Hallo, Steffi! Wartest du auf mich?“ fragte er mit froher Stimme.
    „Ja – ich muß dir etwas sagen – ich habe eine Idee – “ Ich merkte es selber, daß ich vor lauter Eifer ganz abgehackt sprach.
    Ich schob meinen Arm unter seinen. Wir wandten uns nach dem Schloßpark.
    „Du, Heming – wir wollen doch heiraten?“
    „Was für eine Frage!“
    „Ja, aber weißt du – ich wollte dich fragen, ob du nicht so nett sein willst, dich schon jetzt mit mir zu verheiraten?“
    Heming blieb ganz verblüfft stehen.
    „Ob ich so nett sein will… Du, willst du das nicht noch einmal sagen?“
    „Ja, Heming – sieh mal – ich möchte gern deinen Namen tragen, noch bevor ich Liz adoptiere – Dann könnten wir sie doch zusammen adoptieren – das wäre doch viel einfacher – ich meine: wenn du nichts dagegen hast?“
    Statt zu antworten, fing Heming an zu lachen. Und wie er lachte!
    „Aber so sage doch etwas! Willst du oder willst du nicht?“
    Er sah mich mit ernster Miene und nachdenklich gekräuselter Stirn an. In jedem seiner Augenwinkel aber lauerte ein Schalk.
    „Tja – das wäre für mich natürlich ein großes Opfer – aber da du so nett bittest, so werde ich wohl sehen müssen, was ich für dich tun kann.“
    Eines Tages traf ich Liz’ Lehrerin. Sie erzählte mir lachend von einem Zwischenfall in der Klasse.
    Einen Tag vor der Hochzeit kam Liz mit aufgewickelten Locken in die Schule.
    „Nun, Liz?“ fragte die Lehrerin. „Wozu brauchst du denn so schöne Locken?“
    „Zur Hochzeit“, antwortete Liz mit leuchtenden Augen. „Ich soll Brautjungfer sein. Ich freue mich schon mächtig darauf, Fräulein.“
    Ja, meinte die Lehrerin, das könne sie gut verstehen.
    „Aber wer feiert denn Hochzeit, Liz?“
    „Vati und Mutti“, sagte Liz.
     
    Zehn Jahre später ist aus der kleinen Liz ein großes
    Mädchen geworden. Von der heranwachsenden Tochter
    erzählt Berte Bratt in ihrem Buch
    „Ein Mädchen von 17 Jahren“.

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