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Bratt, Berte - Marions gluecklicher Entschluss

Bratt, Berte - Marions gluecklicher Entschluss

Titel: Bratt, Berte - Marions gluecklicher Entschluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berte Bratt
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so klein und fein und zierlich, sie wäre zusammengebrochen unter deinen Erziehungsmethoden!«
    »So, du Göre! Und du selbst? Bist du vielleicht zusammengebrochen? «
    »Nein, aber ich bin ein robuster Typ, und das ist mein Glück. Sag mal, willst du nun endlich deinen Koffer auspacken? Ich platze vor Neugier!«
    »Findest du eigentlich, daß du Geschenke verdient hast? Nun, ich bin ja fromm und nachgiebig - liebe Tochter, du hast gehustet? -Also wollen wir mal sehen. Nein, nein, bleiben Sie doch hier. Alle! Ellen, hol die Kleine aus dem Garten. So, da bist du ja, Lillepus, bitte sehr!«
    Bernadette drückte die mütterlichen Augen zu, als ihr Kind, das nie Süßigkeiten bekam, plötzlich mit einer Marzipanfigur in jeder Hand dastand. Oh, was kam alles zum Vorschein! Es war leicht zu merken, daß keine vernünftige Tochter dabeigewesen war, als Vati eingekauft hatte. Reizende Unterwäsche, einen schicken Bademantel. Da bekam Ellen ein Paar Handschuhe, da wurde Tante Edda eine entzückende Abendtasche überreicht - und dann kam ein lustiges, buntes Halstuch für Bernadette.
    »Für mich?« fragte sie erstaunt. »Aber Herr Dieters, das ist zuviel. Sie kennen mich kaum, und dann bringen Sie.«
    »Das mit dem Kennen werden wir schnell nachholen«, lächelte
    Vati. »Und Gerechtigkeit muß sein, Sie sollen doch nicht mit leeren Händen dastehen. So, das wäre es wohl. - Ach ja, richtig, noch was.« Aus dem anderen Koffer kam eine große Schachtel Pralinen zum Vorschein. »So, dies ist für die ganze Familie. Damit wäre alles geschafft - außer meiner schmutzigen Wäsche!«
    »Die pack lieber nicht hier aus, Paps!« bat ich. »Komm, gib mir den Koffer, ich bringe den ganzen Segen in den Keller!«
    »Paps«, sagte ich ein paar Tage später. »Du bist verliebt!«
    Vati ließ den Pinsel sinken. Er guckte mich entsetzt an.
    »Was bin ich?«
    »Verliebt. Restlos. Übrigens hast du guten Geschmack.«
    »Würdest du dich nicht ein bißchen deutlicher ausdrücken?«
    »Ist das nötig? Bist du nicht jeden Tag mit einer Dame unterwegs?
    Habe ich nicht selbst gesehen, daß du besagte Dame auf dem Schoß gehabt hast, daß du dich von ihr umarmen ließest?«
    Vati lachte hell auf.
    »Du Quasselliese! Ja, du hast recht, natürlich bin ich verliebt. Ich überlege mir sehr, Lillepus zu klauen und hier zu behalten!«
    »Bist du mir böse, weil ich also doch Sommergäste aufgenommen habe?«
    »Wütend. Was willst du übrigens hier, außer mich stören und Blödsinn reden?«
    »Dir deinen Vormittagskaffee bringen. Wir essen heut etwas später.«
    »So, das tun wir. Und warum, wenn ich fragen darf?«
    »Weil Bernadette mit Lillepus zum Arzt gegangen ist.« Vati guckte mich wieder an, diesmal noch entsetzter. »Die Kleine ist doch nicht krank?«
    »O Paps, ich möchte eigentlich wissen, ob du dir auch meinetwegen solche Sorgen machtest, als ich vier Jahre alt war!«
    »Als du vier warst, holde Tochter, hattest du meine Nerven schon derart zerstört, daß ich nicht mehr fähig war, mir Sorgen zu machen! Also, was ist mit Lillepus?«
    »Nichts, Gott sei Dank. Aber sie ist doch hergekommen, weil sie im Winter Bronchitis hatte, und Bernadette wollte sie jetzt untersuchen lassen. Trink  nun deinen Kaffee, du alter
    Wandschmierer. Aua! Ich sage es Pierre, daß du mich mißhandelst!«
    »Und ich warne ihn, dich zu heiraten. Er ahnt nicht, was ihm blüht. Wann kommt er übrigens? Wir haben ihn so lange nicht gesehen.«
    »Zum Wochenende! Es ist an der Zeit.«
    »Finde ich auch. Ich dachte, er wäre Pfingsten gekommen?«
    »Das hatte ich auch gehofft! Aber eine abscheuliche geistesschwache Reisegesellschaft dachte ganz anders. Sie ließ sich per Charterflugzeug nach Ägypten bringen, mit Pierre am Steuerknüppel.«
    »Ja, richtig, das hast du mir geschrieben. Na, dann schlachte noch ein fettes Kalb und sieh zu, wie du ihn unterbringst in deinem überfüllten Hotel!«
    »Hier im Atelier, habe ich doch gesagt.«
    »Na, meinetwegen. Ich bin wie immer fromm und fügsam. Und nun verschwinde. Dein alter geplagter Vater muß Geld für das tägliche Brot verdienen.«
    »Nur zu, Paps! Denk auch an den täglichen Kuchen!«
    Ich ging zurück in die Küche, wo Ellen beim Kartoffelschälen war. »Du leichtsinniges Mädchen, du hast ja keine Schürze um!«
    »Ja, ich weiß, ich kann sie so schlecht binden. Hilfst du mir?«
    »Hör, Ellen, du mußt etwas mit dem Arm unternehmen. So geht es doch nicht.«
    »Ach, es wird schon besser, wenn ich eine Zeitlang die

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