Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Braut der Nacht

Braut der Nacht

Titel: Braut der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalayna Price
Vom Netzwerk:
vollständig auf mich einstürmen und erfüllte mich mit dem, was er mit mir vorgehabt hatte, was er tun wollte. Erneut schnitten Schreie durch meinen Verstand, und erschaudernd drängte ich die Erinnerungen zurück in das dunkle Loch, das ich für sie gegraben hatte.
    Ich öffnete die Augen und sah Avin finster an. »Du kannst Bryants Schädel genauso gut zum Schweigen bringen. Es hat keinen Sinn. Er kennt die Antworten nicht, die wir brauchen.«
    »Warte«, rief Gil. Sie trat vor mich und versperrte mir die Sicht auf den Schädel. »Wir können ihm andere Fragen stellen. Das ist der perfekte Zeitpunkt, um zu untersuchen, warum Menschen, die sich in Shifter verwandeln, verrückt werden. Ganz zu schweigen davon, wie die beiden Geister miteinander und mit der Erinnerung des Körpers verbunden sind…«
    »Untersuch das später. Wenn ich nicht ins Death’s Angel zurückkomme, bevor Tatius entdeckt, dass ich weg bin, wird Nathanial dafür bezahlen müssen.« Ich warf einen Blick zum Himmel. Wie lange war ich schon fort? Hatte Samantha Tatius von meiner Abtrünnigkeit berichtet? »Bring mich zurück in den Klub.«
    »Aber…«, setzte Gil an.
    »Du wirst mein Lehrling sein, schon vergessen, Schätzchen?«, Avin lächelte Gil an. »Vertrau mir, du wirst haufenweise Gelegenheit haben, die Toten zu studieren.«
    Sie runzelte die Stirn, nickte aber. »Also gut. Ich komme wieder, nachdem ich Kita nach Hause gebracht habe.«
    Avin verabschiedete sich mit einem kleinen Nicken.
    Und zum ersten Mal konnte ich es kaum erwarten, ins Nichts geschleudert zu werden.

Kapitel 11
    S chnee knirschte unter meinen Füßen, und die Feuchtigkeit drang durch meine Netzstrümpfe. »Gil, das ist nicht die Stelle, von der du mich weggeholt hast.«
    »Es ist nahe dran.« Unbehaglich trat sie im Schnee von einem Fuß auf den anderen. »Ich habe über solche Klubs gelesen. Niemand sollte dich beim Kommen und Gehen bemerken.«
    Ich biss die Zähne zusammen, um einen frustrierten Aufschrei zu unterdrücken. Ich musste zurück in Tatius’ Zimmer und so tun, als wäre ich nie fort gewesen. Wenn ich durch die Vordertür des Death’s Angel spazierte und mir meinen Weg durch die unteren Ebenen bahnte, würde ich unweigerlich Aufmerksamkeit auf mich ziehen. Meine Zähne knirschten, als ich mich zwang, die Kiefer zu lockern. Gil warf nur einen einzigen Blick auf mein Gesicht und wich zurück, bevor ich ein Wort sagen konnte.
    »Äh, die brauchst du wahrscheinlich.« Meine ruinierten Stiefel erschienen in ihren Händen, und sie ließ sie zwischen uns auf den Boden fallen. »Ich, äh, sollte gehen. Jede Menge zu lernen.«
    Sie verschwand.
    Großartig. Einfach großartig.
    Ich bückte mich und hob die kaputten Stiefel auf, dann tapste ich auf Zehenspitzen durch den Schnee um das Gebäude herum. Seit ich ein Vampir geworden war, hatte man mich schon zweimal in den unterirdischen Bereich geführt. Ich sollte eigentlich in der Lage sein, den Weg nach unten zu finden. Aber Tatius’ Suite zu finden, das war eine völlig andere Sache. Darum kümmere ich mich, wenn es so weit ist.
    Wenn ich es überhaupt so weit schaffte.
    In den Klub hineinzukommen, war kein Problem, ebenso wenig wie durch die privaten Korridore in den VIP -Bereich, doch dort hatte mein Glück auch schon ein Ende. Eine riesige Metalltür versperrte mir den Weg zu der Treppe, die nach unten führte. Die hatte ich ganz vergessen. In die Wand neben der Tür war eine Zifferntastatur eingelassen, aber ich kannte den Code nicht. Über der Tastatur befand sich ein Fingerabdruckscanner, und ich drückte meinen linken Daumen auf die Scannerfläche. Die kleine Maschine gab ein Geräusch von sich, als sie meinen Finger abtastete, doch dann leuchtete das Licht rot auf.
    Die Tür öffnete sich nicht.
    Scheiße.
    Hinter mir im VIP -Raum wurde krachend eine unsichtbare Tür aufgestoßen. Heftig zuckte ich zusammen. Hatte ich einen Alarm ausgelöst?
    Ich sah mich nach einem Versteck um, doch in dem kurzen Gang gab es nichts als die Tür, durch die ich nicht konnte, und die, durch die ich gerade gekommen war. Irgendwo flog eine weitere Tür auf, diesmal näher. Da ich mich nirgends verstecken konnte, lehnte ich mich an die Metalltür, die nach unten führte, verschränkte die Arme vor der Brust und zwang mich, eine lässige Haltung einzunehmen.
    Die Tür auf der anderen Seite flog auf, und drei große Männer strömten in den kleinen Gang. Sie bewegten sich schnell– unmenschlich schnell. Die Muskeln meiner vor

Weitere Kostenlose Bücher