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Braut der Nacht

Braut der Nacht

Titel: Braut der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalayna Price
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sich zurückzogen. Ich hatte nur einen Augenblick lang Zeit, darüber zu staunen, bevor Nathanials Zähne meinen Hals ritzten.
    Ich keuchte auf, erbebte in seinen Armen. Ein dunkler Laut drang aus seiner Kehle, etwas zwischen einem Knurren und einem Stöhnen, und er presste mich fester an sich und rieb kreisend seine Hüften an meinen. Meine Finger fuhren durch sein von Wasser durchtränktes Haar und folgten den Strähnen nach unten, wo sie an seiner unter dem zerrissenen Hemd entblößten Brust klebten. Ich riss es weiter auf, damit ich mehr von den harten Flächen seiner glatten Haut spüren konnte.
    Seine Lippen schlossen sich über meinen.
    Ich erstarrte.
    Die Spitzen seiner Fangzähne drückten gegen meine Unterlippe, sodass ich mich wand, aber die Hitze, die sich in meinem Körper sammelte, kühlte ab. Ich versuchte zurückzuweichen, aber mit dem Rücken an der Wand konnte ich nirgendwo hin. Also stemmte ich mich gegen seine Brust, dabei drückte meine Handfläche auf die Wunden in der Nähe seiner Schulter.
    Nathanial zog sich zurück, die kristallklaren Augen verschwommen vor Hitze. Ich schlug die Augen nieder, fort von seinem Blick, und er stöhnte.
    »Kätzchen«, flüsterte er und lehnte die Stirn an die Fliesen hinter mir. Unsere Körper waren immer noch aneinandergepresst, deshalb spürte ich seine zitternden Atemzüge und war mir zugleich intensiv bewusst, dass meine ihnen darin in nichts nachstanden.
    Ich musste hier raus. Fort von ihm. Fort von dem Taumeln meines Herzens. Er gab mir ein verrücktes Gefühl, als wäre meine Haut nicht groß genug für all die chaotischen Emotionen, die in mir herumwirbelten. Ich konnte nicht bleiben. Wenn er mich nicht geküsst hätte …
    Tiere küssten sich nicht, zumindest nicht, indem sie die Lippen aufeinanderpressten. Ebenso wenig wie Shifter. Und was bin ich? Ich wusste es nicht mehr.
    Ein Schauer lief mir über die Haut, die von all den Berührungen vor dem Kuss brannte. Nathanials Körper an meinem wurde reglos.
    »Elizabeths Meister ist der, den sie den Reisenden nennen«, sagte er, ohne mich anzusehen. »Sie ist älter als ich und schon mindestens so lange ein Meistervampir.«
    Ich runzelte die Stirn. Was hat das denn mit irgendetwas davon zu tun? Vielleicht gar nichts. Vielleicht versuchte er einfach nur, sich abzulenken. Ich konnte Ablenkung gebrauchen.
    Also stellte ich die erste zusammenhängende Frage, die mir in den Sinn kam. »Warum bleibt sie seine Gefährtin, wenn sie ein Meistervampir ist?«
    Er zog sich zurück. »Warum glaubst du?« Eindringlich beobachtete er mein Gesicht, als suche er nach etwas. Etwas, das er in meinem Gesicht anscheinend nicht fand. »Ich dachte, dass du vielleicht, nach einiger Zeit…« Er schloss fest die Augen und ließ mich wieder hinunter auf meine Füße.
    Meine Beine zitterten zwar, trugen mich aber. Sein Blut. Er hatte recht gehabt. Sein Blut hatte geholfen. Sehr.
    Prüfend machte ich einen Schritt. Nathanials Finger flogen zu den wenigen verbliebenen Knöpfen seines Hemds, dann streifte er es sich von den Schultern. Ich gab mir Mühe, ihn nicht anzustarren, aber ich hatte Nathanial noch nie in weniger als lässiger Freizeitkleidung gesehen. Er sah gut aus im Anzug.
    Ohne ihn sah er noch besser aus.
    Ich hatte die harten Flächen seiner Brust unter meinen Fingern gespürt, aber mein Gehirn hatte diese ertastete Information noch nicht verarbeitet, deshalb sog mein Blick ein, was meine Haut bereits wusste. Schlanke Muskeln betonten seine Arme und die glatte, unbehaarte Brust, so anders als die der männlichen Shifter, die ich gesehen hatte, während ich aufgewachsen war. Wasser rann über seine Haut. Heiße Röte kroch mir in die Wangen, und ich wandte mich ab und starrte auf meine Zehen.
    »Was tust du?« Ich krümmte mich innerlich bei dem atemlosen und unsicheren Klang meiner Stimme.
    »Duschen.«
    »Aber…« Mir wollte kein Argument einfallen. Aber ich konnte nicht bleiben. Nicht jetzt. Nicht, nachdem ich beinahe…
    Mit zusammengebissenen Zähnen schob ich die Tür auf und verließ die Dusche. Ein Teil von mir wollte zurückblicken, als ich hörte, wie Nathanials Hose zu Boden fiel, doch ich unterdrückte den Drang. Eine nasse Spur hinter mir herziehend, ergriff ich die Flucht.

Kapitel 15
    I m Gang traf ich auf Gil, über deren Schulter das magische violette Licht schwebte. Sie starrte mich mit offenem Mund an – nicht gerade überraschend, wenn man bedachte, dass ich immer noch blutüberströmt war und das

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