Braut der Schatten
bandagieren, und sich gezwungen, so lange zu warten, bis er sich ausreichend regeneriert hatte, um den Blutverlust auszugleichen.
Trehan hatte keinen Schmerz gefühlt. Das Verlangen, sich mit ihr zu vereinigen, hatte ihn völlig überwältigt. Da er sie nun endlich zu der Seinen machen konnte, ohne Sanktionen fürchten zu müssen, konnte ihn nichts mehr aufhalten.
Gar nichts. Und am wenigsten Caspion der Jäger.
»Sei vorsichtig, Frau. Eines Tages wird meine Geduld am Ende sein. Eines Tages wirst du mich davon überzeugen, dass du ihn allen anderen vorziehst.« Nach letzter Nacht hatte Trehan eigentlich geglaubt, sie wären sich einig gewesen.
Vielleicht hatte er sich aber nur eingebildet, sie hätte während des Kampfes schreckliche Angst um ihn gehabt. Vielleicht hatte er es sich so sehr gewünscht, dass sein Verstand es ihm schließlich vorgegaukelt hatte. Würde er sie denn
niemals
für sich gewinnen können?
Vielleicht würde er nie ihre Zuneigung erringen, aber nach dem heutigen Sieg stand sie ihm rechtmäßig zu.
Ich habe das Turnier so gut wie gewonnen.
»So ist es nicht«, sagte Bettina. »Ich habe dir doch gesagt, warum ich so fühle. Ich kann nicht den Mann lieben, der meinen besten Freund ermorden wird.«
Besten Freund?
Konnte es möglich sein …?
»Den heutigen Abend habe ich nur mit Mühe überstanden.« Ihre Stimme klang verzagt. »Noch einmal kann ich das unmöglich ertragen.« Sie rieb sich die Stirn, sodass ihre Maske verrutschte, und rührte damit sein verräterisches Herz.
Verdammt! Er atmete tief aus. »Und wenn ich dir sagen würde, dass es einen Weg gibt, wie sowohl Caspion als auch ich den morgigen Tag überleben?«
Sie wich nicht weiter vor ihm zurück. »Wie? Ist das wirklich möglich?«
»Würdest du dich mir dann hingeben?«
Sie eilte zu ihm. »Sag mir, wie!«
»Ich habe in den Regeln eine Ausnahmeklausel entdeckt. Aber das muss ich dir später erklären. Mein Verlangen ist groß, und meine Selbstbeherrschung droht mich zu verlassen. Vertraust du mir?«
»Kannst du mir schwören, dass ihr beide überleben werdet?«
»Ich schwöre es.«
»Du und Cas, ihr werdet beide überleben?«
»Ja. Und? Wirst du dich mir jetzt …«
Sie warf sich seine Arme, umschlang seinen Körper und küsste sein Gesicht. Ihre verschränkten Hände drückten gegen seinen verletzten Nacken, ihre Brüste gegen seine bandagierte Brust. Doch er fühlte nichts als Freude.
Zum ersten Mal, seit dieser Albtraum von einem Turnier begonnen hatte, verspürte Bettina Hoffnung.
Dakiano hatte ihr versichert, dass sowohl er als auch Caspion überleben würden, und er log nie. »Ich glaube dir, Vampir. Ich vertraue dir.«
Als er sie zum Bett translozierte, fühlte er ihr Lachen an seinen Lippen.
Dann lächelte auch er. »Meine fröhliche Zauberin. Alles wird gut werden.« Er nahm ihr die Maske ab und steckte sie sich in die Tasche.
»Du bist so gut zu mir, Dakiano.«
»Nenn mich Trehan.«
Sie strich ihm eine dunkle Strähne aus der Stirn und war sich dabei der Tatsache nur allzu bewusst, dass sie verträumt zu ihm aufblickte. »Trehan.«
»Ich werde dich beschützen, Bettina. Keine Königin wird mehr Liebe und Wertschätzung erfahren als meine.« Während er ihr diese zärtlichen Versprechen gab, strahlte sein Körper dennoch Anspannung aus. »Morgen werde ich dich zur Frau nehmen. Heute Nacht werde ich dich zu der Meinen machen, für alle Ewigkeit.
Eternitate
.« Er drückte seine Lippen auf ihre und eroberte ihren Mund mit wilder Leidenschaft.
Werde ich jetzt endlich zum ersten Mal die körperliche Liebe kennenlernen?
Ihre erste Begegnung mit Lust und Leidenschaft hatte ihre Neugierde nur noch gesteigert.
Als sie seinen stürmischen Kuss erwiderte, erinnerte sie sich, wie sein Schaft an ihrer Zunge pulsiert hatte. Würde sie das Gleiche in ihrem Innersten spüren? Sie dachte daran, wie sie seine heiße Saat auf ihrer Hand gefühlt hatte – und an den Anblick, als diese in hohem Bogen über seinen Leib gespritzt war. Als ihre Zungen sich jetzt ineinander verschlangen, malte sie sich aus, wie seine Saat sich tief in ihren Körper ergoss, sie ausfüllte.
Schon bei der bloßen Vorstellung wurde ihr Geschlecht feucht.
Seine Küsse wurden fordernder und vertrieben jeglichen Gedanken. Während er keine Sekunde von ihrem Mund abließ, entkleidete er sie, und sie unterstützte ihn eifrig. Sie drückte den Rücken durch, als er ihr Hemd auszog, hob die Arme, als er ihre Brüste entblößte, und die Hüften,
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