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Braut der Schatten

Braut der Schatten

Titel: Braut der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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»Ich habe einiges unter vier Augen mit meiner Königin zu besprechen, und du befindest dich in unseren Gemächern«, begrüßte er Morgana.
    Unsere
Gemächer?
    »Du willst mich herumkommandieren? Ein wenig mehr Ehrerbietung würde dir in diesem Moment besser dienen.« Sämtliche vorherigen Anzeichen der Entspannung waren verschwunden und durch Zorn ersetzt worden, als sich Morgana erhob. »Es ist eine Sache, wenn ich Bettina damit aufziehe, dass du praktisch schon der nächste König von Abaddon bist, aber eine ganz andere, wenn du dich bereits so aufführst. Vorläufig bist du nichts weiter als der König der voreiligen Schlüsse.«
    »Was willst du?«
    »Mir scheint, ich stehe zwischen dir und etwas, das du dir wünschst«, sie wies auf Bettina, die mit weit aufgerissenen Augen neben dem Bett stand, »und ich kann eure
Besprechung
auf unbestimmte Zeit hinauszögern.«
    »Wenn du mich fernhalten willst von dem, was mein ist, werde ich deiner Existenz ein Ende setzen, Morgana.«
    Angesichts seines Tonfalls starrte Bettina ihn mit offenem Mund an. Morgana ließ Raum mit seinem prahlerischen Gepolter davonkommen, weil daraus nie mehr werden würde, aber diese mit ruhigem Gebaren vorgetragene Drohung war etwas vollkommen anderes.
    »Auch wenn ich dich bereits auf die Knie gezwungen habe und dies mit Leichtigkeit wiederholen könnte, will ich großzügig sein. Lass uns einen Handel eingehen. Ich werde die Augen vor dieser kleinen Liaison verschließen, aber ich will die Sense.«
    Das Accessoire, das Morgana auf jeden Fall haben musste.
    »Welchem Zweck würde das dienen?«
    »Ich bin eben sentimental. Übergib sie mir und«, wieder wies sie auf Bettina, »viel Spaß.«
    Bettina war empört. »Du kannst mich nicht einfach eintauschen! Ich bin doch kein Druckmittel.«
    »Aber selbstverständlich bist du das, mein Sonderling.«
    Während Bettina noch vergeblich nach einer Antwort suchte, verschwand Dakiano. Einen Augenblick später kehrte er zurück und warf Morgana den Stab mit einer schroffen Bewegung zu.
    »Weise Entscheidung.« Sie fing ihn mit einer Hand auf und wirbelte ihn wie einen Tambourstock herum. »Genau meine Größe.« Sie wandte sich in Richtung Tür. »Tut nichts, was ich nicht auch tun würde«, sagte sie über die Schulter hinweg. »Also nichts, was man als definitiv bezeichnen könnte.«
    Damit war sie verschwunden.
    Dakiano wollte gerade näher zu Bettina treten, als er innehielt und die Augen zusammenkniff. »Phantom!«
    Salem war geblieben?
    »Heute Abend habe ich einen Weg gefunden, ein Wesen zu töten, das als unbesiegbar galt«, sagte der Vampir. »Beobachte meine Königin noch einmal beim Baden, und als Nächstes werde ich herausfinden, wie man einem Sylphen den Bauch aufschneidet und die Eingeweide herausreißt. Und jetzt –
hinaus mit dir

    »Aber selbstverständlich, Eure hoheitliche Königlichkeit«, sagte Salem mit leisem Lachen, um aber doch gleich darauf zu verschwinden.
    Sie war mit Dakiano allein.
    »Es geht doch nichts darüber, gegen eine Waffe eingetauscht zu werden, sodass man sich wie ein Stück Vieh vorkommt«, fuhr sie ihn an. »Du bist wirklich genauso schlimm wie sie.«
    »Ich will dich als meine Frau, meine Königin. Aber ich will, dass dies freiwillig geschieht.« Er kam mit demselben dunklen Blick der Gier auf sie zu, den sie beim Pavillon in seinen Augen gesehen hatte.
Ich würde töten, um an dem Ort zu sein, den ich vor mir sehe …
    Sie schluckte und wich langsam zurück.
    »Ich habe etwas sehr Wertvolles für die
Chance
aufgegeben, dich davon überzeugen zu können, dass du mir gehörst.«
    »Ich … ich kann nicht mit dir zusammen sein. Nicht so.«
    Er folgte ihr um das Bett herum. »Als ich zum ersten Mal mit dir in diesem Bett lag, glaubte ich, ich würde dich schon bald lieben. Als wir zum letzten Mal zusammen hier waren, träumtest du davon, dass ich dich nehme. Warum solltest du uns dies nun verwehren?«
    Gleich darauf wurden Trehans Augen schmal, als ihm etwas klar wurde. »Es ist wegen
ihm
, nicht wahr?« Vorhin hatte Bettina Caspion angeblickt, anstatt Trehan nach seinem Sieg zuzujubeln, und ihre großen Augen waren voller Traurigkeit gewesen.
    Dann war sie hinausgeeilt und hatte den Ring verlassen, ohne ein einziges Wort, ohne ein winziges Zeichen der Freude oder des Stolzes.
    Trehan hatte seinen Sieg selbst kaum zur Kenntnis genommen oder seine Verletzungen, bis sie wieder zu bluten angefangen hatten. Er hatte seinem Knappen befohlen, seinen Brustkorb zu

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