Braut der Schatten
erschauerte er wie ein junger Vampir, der über keinerlei Erfahrung mit Frauen verfügte …
Bumm! … Bumm! … Bumm!
Ohrenbetäubendes Dröhnen schien den Boden unter seinen Füßen, die Wände um ihn herum erbeben zu lassen.
Doch Trehan wusste, was in Wahrheit passierte. Der Lärm war sein Herz, das für sie erwacht war, eine Trommel, die nun in seiner Brust dröhnte.
Wieder und wieder schlug es, schneller, lauter.
Diese ätherische Kreatur hatte seinen Körper erweckt! Schon bald würden sich seine Lungen mit Atemluft füllen und sein Schaft mit Blut.
Es ist eine Anderländerin, die zu mir gehört? Eine Sorcera?
Er hatte schon von schlimmeren Paarungen gehört. Angesichts des Ortes, an dem er sie gefunden hatte, hätte sie auch eine Dämonin sein können.
Dann erinnerte er sich an eine entscheidende Tatsache. Um nach Hause zurückzukehren, musste Trehan alle Personen eliminieren, die ihn gesehen hatten – mit Ausnahme seiner Braut. Heute Nacht hatte sich genau das ereignet, was er für zu lächerlich gehalten hatte, als dass es je passieren könnte. Die völlig abwegige Gesetzeslücke …
Sämtliche Gedanken an Zeugen und alte Gesetze verblassten und machten einem plötzlich aufflammenden Beschützerinstinkt Platz.
Ob sie sich wohl genauso zu ihm hingezogen fühlte? Sie gehörte einer anderen Spezies an. Aus den Erzählungen, die er über anderländische Bräute gehört hatte, wusste er, dass sie ihn nicht automatisch mit derselben wilden Leidenschaft begehren würde, die er für sie verspürte.
»Ich bin so glücklich, dass du zu mir gekommen bist«, flüsterte sie verschlafen. Sie bedachte ihn mit einem derartig besitzergreifenden Blick, dass es ihn verblüffte. »An mein Bett.« Sie sah ihm geradewegs ins Gesicht, verhielt sich aber, als ob sie sich bereits kannten.
Dann wurde ihm schlagartig alles klar. Sie gehörte zu den Sorceri, also hatte sie – oder eine der ihren – ihren Gefährten vermutlich längst vorhergesehen. Natürlich!
»Ich hab auf dich gewartet, Liebling.«
Bei ihren Worten erfasste ihn Erregung. Er war nicht länger »der Schatten« mit der grauenhaft öden Existenz.
Er musste seine Erweckung nur noch vollenden und seine Braut dann mit in sein unterirdisches Reich nehmen. Sein Opfer konnte warten, bis sie sich in Dakien in Sicherheit befand.
Und dann würde diese zarte Sorcera sein Heim – und sein Bett – schmücken, bis in alle Ewigkeit.
Er wusste, dass es andere Männer gab, die bei diesem Gedanken in Panik gerieten. Trehan jedoch empfand nichts als tiefe Zufriedenheit. Nachdem seine heimlichen Begierden nach langer Zeit wieder an die Oberfläche gekommen waren, würden sie jetzt endlich befriedigt werden.
Ich bin bereit für sie.
In diesem Moment begannen sich seine Lungen auszudehnen. Er holte tief Luft, bis sie sich zu groß für seinen Brustkorb anfühlten. Das Blut schoss in seinen Schaft, und er wurde sogleich hart. Er stöhnte, als sein Glied sich gegen den einengenden Stoff seiner Hose drängte.
Sein Blick musterte sie gierig von ihren kecken Brüsten bis zu ihrer Taille, senkte sich dann auf den aufreizenden Rock, der den größten Teil ihrer zart gerundeten Hüften und ihrer langen, wohlgeformten Beine frei ließ.
Ihr Sorceri-Schmuck – das Halsband und das Gold, das sich um ihre blassen Arme wand – erschien ihm jetzt unerträglich erotisch.
Eine sexy zierliche Sorcera. Offensichtlich habe ich auch auf dich gewartet.
Seit langer Zeit ruhende Triebe kehrten wild und ungebärdig zurück – er wollte sich mit ihr vereinigen, sie nehmen, sie
beißen
? Nach schier endlosen Zeitaltern empfand er wieder
Hunger
.
Nein, keinen Hunger. Dakier durchstießen niemals mit ihren Fängen die Haut anderer Lebewesen. Er wollte sie nur besitzen, sie sich untertan machen.
Doch zuerst hatte er einige Fragen.
Wie heißt meine hübsche Braut? Warum bist du dermaßen betrunken? Wie sieht deine Verbindung mit diesem Dämonenreich aus?
Er hatte den größten Teil eines Jahrtausends keine Frau mehr gehabt.
Wirst du mir vergeben, dass ich dermaßen aus der Übung bin?
Sie blickte zu ihm auf. »Ich werde dich nicht enttäuschen, das schwöre ich.«
Ihn enttäuschen? »Ich bin …«
Sie legte ihm die Fingerspitzen auf den Mund. »Schhhh. Sag kein Wort. Bitte. Es gibt einen Grund dafür, dass du in meinem Schlafzimmer bist. Lass mich dir zeigen, dass es die richtige Entscheidung war hierherzukommen.« Sie begann damit, ihr Mieder aufzuschnüren, und schüttelte den Stoff
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