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Braut der Schatten

Braut der Schatten

Titel: Braut der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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ja, selbst im Inneren der Burg vermochte sie sich kaum angstfrei zu bewegen.
    Diese Anfälle schienen immer schlimmer zu werden, und der Einbruch letzte Nacht bedeutete einen Rückschlag für ihre Genesung. Trotz des Schutzzaubers hatte dieser Vampir ihr Zimmer »mit Leichtigkeit« betreten.
    »Du solltest echt mal mit jemandem quatschen«, schlug Salem vor. »Dir mal alles von der Seele reden.«
    Sie rieb sich die pochenden Schläfen. »Bietest du mir etwa gerade dein mitfühlendes Ohr an?«
    »Wenn du deinen Spiegel unbedingt schnarchen hören willst. Soweit ich das bis jetzt mitgekriegt hab, würde dieser ganze Mist mich zu Tode langweilen.«
    Sie starrte wütend in seine Richtung, unfähig zu erkennen, ob er einen Witz machte oder nicht. »Und warum bist du dann immer noch hier?«
    »Ich hab eine Menge über unseren mysteriösen Assassinen rausbekommen. Hab ein bisschen rumgeschnüffelt und einige Gefallen von ein paar sehr alten Phantomen eingefordert. Keiner kennt mehr Geheimnisse als ein Phantom.«
    »Raus damit«, sagte sie rasch. Sie war schrecklich neugierig, was diesen Vampir Dakiano betraf.
    »Es heißt, dass seine Leute in den hohlen Bergen einer ganzen Bergkette leben. Niemand in der ganzen Mythenwelt hat einen Beweis für ihre Existenz, nicht einmal die talentiertesten Phantomspione. Caspion könnte sehr gut der einzige Außenstehende sein, der Dakien je gesehen und überlebt hat. Aber das werden sie sicher schon bald ändern.«
    Bettinas Hände fuhren zitternd an ihre Kehle. Warum nur wollte Caspion nicht am Turnier teilnehmen? Zog er tatsächlich den Tod durch einen Assassinen der Heirat mit ihr vor? Warum wehrte er sich so strikt gegen die Möglichkeit, dass sie die Seine sein könnte?
    »Ihre Spezies ist stolz und mächtig, aber sie meidet jeden Kontakt mit der Außenwelt«, fuhr Salem fort. »Wenn ein Dakier außerhalb des Reiches von einem Anderländer – so nennen sie uns – gesehen wird, wird ihm auf mystische Weise verwehrt zurückzukehren. Dein Fall ist allerdings ’ne Ausnahme. Meinen Quellen zufolge
ist
die Braut eines Dakiers ebenfalls eine Dakierin, so denken die jedenfalls. Darum konnte er auch nach Hause zurück. Aber das kann er nich’ mehr, wenn er heute Nacht kommt und dich vor aller Augen entführt.«
    »Er hat kein Interesse mehr an mir. Hast du das vielleicht vergessen? Er hat mir rundheraus gesagt, dass er nicht die Absicht hat, meinetwegen zurückzukommen, und er kann nicht lügen.«
    Natürlich war Bettina froh darüber, dass er niemals wieder zurückkommen würde – solange das bedeutete, dass Cas in Sicherheit war. Doch ein winziger Teil von ihr fragte sich, warum es Männern nur so leichtfiel, ohne sie auszukommen. Sie hatte noch nie gehört, dass ein Vampir seine Braut fallen ließ. Noch nie!
    »Du kannst es nicht sehen, aber ich zucke gerade mit den Schultern.« Nachdenklich fuhr er fort: »Kannst du dir vorstellen, in Dakien zu leben? Du könntest alles über das Reich von Blut und Nebel erfahren. Ich würd’ meinen unsichtbaren rechten Arm für so eine Chance hergeben.«
    »Unter der Erde in einem Berg leben? Ohne Wald? Niemals die Sonne auf meinem Gesicht spüren?«
Es wäre sicher nett, sich das mal anzusehen, aber …
»Ich will nur so viel sagen: Ich bin jedenfalls froh, dass ich mir keine Sorgen machen muss, dass Dakiano zurückkommt.«
    »Ich sage dir, er wird zurückkehren. Und wenn du je nach Dakien gehst, dann bestimmt nich’ ohne mich«, versicherte Salem ihr. »Oh, übrigens hat deine Gönnerin uns kontaktiert, sie will was Neues haben. Es soll ›verführerisch und tödlich zugleich‹ sein.«
    Schon wieder ein Auftrag? Bettina spürte freudige Erregung in sich aufsteigen. Auch wenn sie ihren Schmuck schon seit Jahren verkaufte, war es ihr dabei nie um die Entlohnung gegangen. Ihre Eltern hatten ihr großen Reichtum hinterlassen, den Raum immer noch weiter vermehrte.
    Wenn es Bettinas wichtigstes Ziel im Leben war, sich sicher zu fühlen, dann war ihr zweites, eine geschäftige Straße entlangzugehen und jemandem zu begegnen, der ihre Kreationen trug. Davon träumte sie jeden Tag, und sie fragte sich, wie sie wohl reagieren würde.
    Nach dem Vorfall hatte sie ihren Schwerpunkt geändert, und nun konzentrierte sie sich auf Ornamente, die einem doppelten Zweck dienten: Schmuckstücke, die auch als Waffen taugten.
    Sie designte und fertigte sowohl Klassiker, wie Ringe mit Giftbehältern, als auch Körperschmuck: Oberteile aus Metallgeflecht, die einen

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