Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Braut der Schatten

Braut der Schatten

Titel: Braut der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
Vom Netzwerk:
ihrem geheimen Eingang in die Burg, folgte ihr aber nicht hinein.
    »Du kommst nicht mit hinauf?«, fragte sie, obwohl sie sowieso vorhatte, noch zu arbeiten.
    »So etwas können wir nicht mehr machen. Die Leute würden reden, wenn ich deinen Turm betrete.«
    Sie hob die Brauen. »Die meisten Kämpfer werden sich heute in einem Bordell amüsieren, aber von mir wird erwartet, mich mutterseelenallein zurückzuziehen?«
    »Das ist nun mal der Lauf der Dinge, fürchte ich.« Seine Miene verdüsterte sich. »Ich mache mir nur Sorgen, der Dakier könnte erneut in deine Gemächer eindringen. Er darf auf gar keinen Fall mit dir zusammentreffen, Bettina.«
    »Ich dachte, ein Vampir könnte seiner Braut niemals etwas antun.«
    »Ich mache mir keine Sorgen, dass er dir was antut, sondern dass er versucht, dich voll und ganz zu der Seinen zu machen, dass er dich ins Bett lockt, um es zu vollenden.«
    »Salem wird jeden ungebetenen Gast rauswerfen.«
    Nach einem Moment nickte Cas. »Morgen bei Sonnenuntergang werde ich dich hier abholen und nach meinem Kampf auch wieder zurückbegleiten. Nenn es eine Verabredung, wenn du willst«, sagte er mit einem liebevollen Lächeln …
    Er musste doch wissen, was für eine Auswirkung dieser Blick auf sie hatte. »Eine Verabredung.«
    »Du warst immer stolz, mich deinen Freund zu nennen, Tina. Ich werde dafür sorgen, dass du mich mit Stolz deinen Ehemann nennen kannst. Das schwöre ich dir.«
    Und schon schmolz ihr Herz dahin.
    »Wenn du deinen Turm verlassen willst, musst du mir zuerst Bescheid sagen.«
    »Du weißt, dass ich viel zu viel Angst habe, um alleine herumzulaufen.«
Auch heute Nacht?
    »Das ist wahr.« Er gab ihr einen zarten Kuss auf die Stirn und translozierte sich davon.
    Als sie mit dem Aufzug hinauffuhr, dachte sie darüber nach, was Cas gesagt hatte: Er wolle die Schwächen des Vampirs herausfinden. Doch er kam gar nicht nahe genug an Dakiano heran, um irgendetwas von Bedeutung in Erfahrung zu bringen.
    Aber ich schon.
    In ihren Gemächern angekommen, legte sie Umhang und Maske ab. »Ich bin zurück«, rief sie.
    »Das höre ich«, erwiderte Salem. Er klang abgelenkt. »Toller Abend, was? Jede Menge Neuigkeiten.« Dann schwebte er näher an sie heran. »Ich hab dir doch gleich gesagt, dass der Vampir wiederkommt. Worüber hat er denn mit dir gesprochen, da auf der Tribüne?«
    »Nichts Wichtiges.«
    »Dein kleiner Plausch mit ihm hat für jede Menge Gerede gesorgt, das kann ich dir sagen. Er is’ mit dir so vertraut umgegangen, als ob ihr euch schon ’ne halbe Ewigkeit kennt.«
    »Ich habe ihn vor letzter Nacht nie gesehen. Und das weißt du.«
    »Du hast sein Zeug festgehalten, während er am Kämpfen war«, beharrte Salem.
    »Weil er mir seinen Mantel aufgedrängt hat.«
    »Wahrnehmung is’ Realität, Kindchen. Dieser schlaue Blutsauger will, dass die anderen denken, du gehörst ihm.«
    Kindchen? Sie war eine Prinzessin! Warum vergaßen das alle immer wieder?
    Weil du es zulässt …
Sie erinnerte sich an etwas, das Morgana ihr einmal gesagt hatte: »Mit deinen Taten sagst du anderen, wie sie dich behandeln sollen.«
    »Ich will nicht über den Vampir reden«, sagte sie. »Ich habe noch zu arbeiten.« Sie begab sich in ihre Werkstatt und setzte sich an den Zeichentisch.
    Wieder und wieder versuchte sie, ein neues Stück zu entwerfen, aber sie war mit ihrem Latein am Ende. Sie brauchte ein einzigartiges Design, das ihre Gönnerin noch nie zuvor gesehen hatte.
    Sie tippte sich mit dem Stift gegen die Unterlippe, in Gedanken bei der kommenden Nacht. Selbst wenn sie sich entschloss zu gehen, wie sollte sie denn allein von Punkt A zu Punkt B kommen, ohne einen Panikanfall zu erleiden? Um nicht entdeckt zu werden, musste sie die einsamste Strecke wählen, und damit allein war die Katastrophe schon vorprogrammiert.
    Was würde sich wohl als stärker erweisen? Eine Panikattacke oder ihr Schwur, dem Vampir zu geben, was er verlangte?
    Bettina erhob sich und reckte sich in dem vergeblichen Versuch, die Anspannung in ihren Schultern loszuwerden. Dann begann sie, ziellos hin- und herzuwandern, während sie weiter darüber nachgrübelte, was sie tun wollte.
    Im Wohnzimmer traf sie auf Salem. Er war ungewöhnlich still und blätterte mithilfe von Telekinese ihre Illustrierten durch – Luxusartikel, die aus dem Reich der Sterblichen importiert worden waren.
    Sie schritt auf und ab. Er blätterte eine Seite um. Dann das Ganze noch einmal. So fuhren sie fort, während die Standuhr

Weitere Kostenlose Bücher