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Braut der Schatten

Braut der Schatten

Titel: Braut der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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vermutete, dass er es in diesem Turnier weit bringen würde.
    Du versuchst, meine Schwächen aufzudecken, Welpe?
    In der Vergangenheit hatte Trehan nur wenige besessen. Wenn die Sonne drohte, seine Haut zu verbrennen, hatte er sich stets in Nebel verwandeln können. Jetzt musste er diese Fähigkeit allerdings verbergen. Zum Glück besaß er aber auch die Fähigkeit, sich nur zum Teil zu translozieren. Dadurch manifestierte er sich gerade genug, um sichtbar – und angriffsbereit – zu sein, seine Substanz jedoch blieb so durchlässig, dass die Sonnenstrahlen durch ihn hindurchgingen.
    Nein, Trehans größte Schwäche war für ihn selbst brandneu: jegliche Bedrohung seiner Braut.
    Caspion wählte diesen Augenblick, um sich vor ihn zu translozieren. »Nutzt du öfters unschuldige junge Frauen aus, alter Mann, und schleichst dich in ihre Schlafzimmer?«
    »Nicht ein einziges Mal in einer ganzen Ewigkeit.« Trehan betrachtete ihn, wie er ein lästiges Insekt ansehen würde. »Du verspürst unangebrachte Wut auf mich. Ich habe dir nichts getan. Noch nicht.«
    »Du hast dich ins Zimmer meiner besten Freundin und zukünftigen Frau geschlichen und sie kompromittiert.«
    »Zukünftige Frau?«
Beherrsche deinen Zorn, Trehan, damit er nicht dich beherrscht.
»Und wie würde deine dir vom Schicksal erwählte dämonische Gefährtin über deine Ehe mit einer anderen denken?«
    »Du bist ein Arschloch, Dakiano. Kein Wunder, dass Bettina dich hasst.«
    Mich hasst?
»Dann
weißt
du also, dass sie nicht die Deine ist. Sie hat mir erzählt, dass du gar nicht vorhattest, am Turnier teilzunehmen. Hast du deine Meinung nur deshalb geändert, um meinem Schwert für ein paar weitere Tage zu entkommen?«
    »Ich habe meine Meinung ihretwegen geändert. Und wir werden erst dann wissen, ob sie die Meine ist, wenn ich zum ersten Mal mit ihr ins Bett gehe.«
    Die Vorstellung der beiden miteinander versetzte Trehan in Wut. Seine Fänge wurden scharf, als er sich ausmalte, wie sie zu Caspion sagte:
Du kannst mit mir machen, was du willst.
    Beherrsche dich!
»Du und ich, wir wissen beide, dass du dieses Turnier nicht überleben wirst, Junge. In der ersten gottverdammten Runde habe ich dein nutzloses Leben gerettet, obwohl ich es da bereits hätte beenden können.«
    »Ich hatte alles unter Kontrolle!« Seine Hörner bogen sich gerade vor Aggression. »Und du hast mich nur aus dem einen Grund gerettet: weil du mich selbst töten willst.«
    Trehan hatte ihm nur geholfen, um sich einen Vorteil bei Bettina zu verschaffen.
Wenn ich an letzte Nacht denke, würde ich es wieder tun.
»Gerade jetzt verspüre ich in der Tat den Wunsch, dich höchstpersönlich umzubringen.«
    »Wenn du das tust, richtest du Bettina zugrunde.«
    »Das wäre bedauerlich. Zum Glück ist sie noch jung, wie du schon sagtest. Ich werde dafür sorgen, dass sie sich wieder erholt.«
Warum reize ich ihn nur so?
    »Sie liebt
mich
. Und das wird immer so bleiben. Sie mag deine Braut sein, aber sie wird niemals deine Ehefrau werden.«
    Trehan umklammerte seinen Schwertgriff. Die Wut loderte in ihm.
Beherrsche deinen Zorn. Beherrsche deinen Instinkt.
    Sein Verstand wusste, dass Caspion keinen vom Schicksal abgesegneten Anspruch auf Bettina hatte. Nach dieser Unterhaltung wusste er auch, dass der Dämon keine Liebe für sie verspürte, zumindest nicht im romantischen Sinn.
    Doch seine erhitzten Instinkte forderten dennoch Genugtuung, einen raschen Tod als Strafe. Seit er Bettina begegnet war, hatte eine Wildheit von Trehan Besitz ergriffen, wie er sie nie gekannt hatte.
    Selbstbeherrschung … Selbstbeherrschung. Einatmen. Ausatmen.
    Da erklang das Horn. Trehan vergaß Caspion und richtete seine Aufmerksamkeit auf Goürlav, der in dieser Runde gegen den jungen Animusdämon kämpfen sollte.
    Goürlav erhob sich gemächlich. Hatte sich sein massiger Körper anfangs etwas langsam bewegt? Hatten seine primordialen Gelenke gekracht?
    Oder täuschte er nur Schwäche vor?
    Anstatt sich zu translozieren, legte Goürlav den ganzen Weg vom Sanktum bis zum Ring mit stampfenden Schritten zurück, wobei seine Hörner den sicher vier Meter hohen Eingang streiften und Furchen im Fels hinterließen. Seine Hörner hingegen blieben unversehrt.
    Der Animusdämon folgte schweren Schrittes. Das bleiche Gesicht des Mannes war mit Schweiß bedeckt. Als sich das Eisentor hinter ihnen schloss, verlor er die Kontrolle über seine Blase.
    Trehan translozierte sich zum Tor, um den Kampf zu beobachten. Caspion folgte

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