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Braut wider Willen

Braut wider Willen

Titel: Braut wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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wieder eine Überraschung.«
    »Ja«, erwiderte Phoebe mit Bestimmtheit. »Ich werde ihm die Überraschung seines Lebens bereiten.«
    Als leise an die Tür seines Arbeitszimmers geklopft wurde, blickte Cato auf. »Guten Tag, Mistress Meg.« Er erhob sich halb von seinem Sitz und bedeutete ihr, einzutreten.
    »Lord Granville, nur eine Minute.« Meg kam schnellen Schrittes auf ihn zu. »Ich möchte Euch für Eure Gastfreundschaft danken, auch wenn diese nicht ganz in Eurem Sinn gewesen sein mag.« In ihren Augen lag ein Zwinkern, das ihren Worten jeden möglichen Stachel nahm. »Phoebe kann die Energie eines Sturzbaches entwickeln.«
    »Bitte, setzt Euch.« Cato deutete auf einen Stuhl. »Ihr seid wieder völlig hergestellt?«
    »Ja, danke.«
    Cato lehnte sich zurück, drehte den Federkiel in seiner Hand und sah die Frau scharf an. »Was meint Ihr, wie man Euch im Dorf empfangen wird?«
    »Nun, da müssen sicher viele Zäune geflickt werden«, erwiderte Meg. »Aber wie ich schon zu Phoebe sagte, kann man Aberglauben nicht bekämpfen, indem man davonläuft. Es sind unwissende Menschen, doch kann ich sie vielleicht etwas lehren.«
    »Ihr seid eine tapfere Frau.«
    Meg lächelte. »Wohl kaum, da ich ja Lord Granvilles Macht als Schutz hinter mir weiß. Man wird nicht wieder Hand an mich legen.«
    Cato spürte Ironie aus ihrem Lächeln und ihrem Ton heraus, wusste aber nicht, wie er ihr begegnen sollte. »Sollte ich dann eher sagen, Ihr seid eine Frau, die zum Verzeihen bereit ist?«
    Meg neigte den Kopf. »Vielleicht.« Sie erhob sich. »Mylord, ich will nun gehen.«
    »Nur eine Minute.« Auch Cato stand auf. Er strich sich übers Kinn, während Meg höflich wartete, bis er seine Gedanken gesammelt hatte.
    Schließlich sagte er: »Ich stehe vor einer Reise, die vermutlich mehrere Monate dauern wird. Würdet Ihr während meiner Abwesenheit ein Auge auf Phoebe haben? Sie bringt Euch Achtung und Vertrauen entgegen. Ich wüsste niemand anderen, der sie vor Fallstricken bewahren könnte.«
    Meg betrachtete ihn gelassen. »Phoebe ist selbstständig, Lord Granville. Wenn Ihr auf meinen Rat hört, dann solltet Ihr ihr mehr zutrauen. Es fehlt ihr nicht an Vernunft.«
    »Ich mache mir Sorgen um sie«, sagte Cato mit einer Andeutung von Verzweiflung.
    Meg hielt inne. »Seid versichert, dass ich mich um meine Freundin kümmern werde.«
    »Ich danke Euch«, rief Cato ihrem Rücken nach. Er fühlte sich auf merkwürdige Weise getröstet, denn diese Frau erweckte den Eindruck von Kraft.
    Er betätigte den Klingelzug und setzte sich wieder. Dann griff er zu dem kleinen Messer, das er benutzte, um seine Schreibfedern zu schärfen.
    »Mylord?« Bisset verbeugte sich im Eingang.
    »Mr. Morse soll zu mir kommen, falls er im Haus ist«, ordnete Cato an, ohne aufzublicken.
    »Ich glaube, er ist oben, Mylord.« Bisset entfernte sich gravitätischen Schrittes, um die Aufforderung zu überbringen.
    Brian lief in seinem Gemach auf und ab und versuchte, sich zu beruhigen. Mit seinem Wutanfall hatte er einen schweren Fehler begangen, da er damit zu viel preisgegeben hatte. Irgendwie musste er den Schaden wieder bereinigen. Seine Pläne waren zunichte gemacht, und die Zeit, um eine Alternative zu entwickeln, zu kurz, da Cato abreiste.
    Bissets Aufforderung kam zu rasch. Sein Blut hämmerte noch in den Schläfen, und er wusste nicht, wie er Cato eine ruhige Fassade würde präsentieren können, doch blieb ihm nichts anderes übrig, als der Aufforderung nachzukommen. Gelassen ging er die Treppe hinunter, gleichmäßig und tief atmend. Vor der Tür zum Arbeitszimmer hielt er inne und holte noch einmal tief Luft, ehe er anklopfte und die Tür öffnete.
    »Ihr wolltet mich sprechen, Lord Granville?«
    »Ja, tritt ein, Brian.« Cato legte Federkiel und Messer aus der Hand. Brian sieht blass aus, dachte er bei sich.
    »Neue Entwicklungen zwingen mich, für einige Monate fortzugehen.«
    »Das hörte ich, Mylord. Darf ich fragen, wohin?« Brian lächelte leicht bedauernd. »Oder handelt es sich um ein Staatsgeheimnis?«
    »Nein. Mein Ziel ist Italien.«
    »In einer Mission für das Parlament, nehme ich an.«
    »Deine Annahme trifft zu.« Cato nickte zustimmend. Brian hatte keinen Grund, ihm nicht zu glauben, da die Agenten des Parlaments überall auf dem Kontinent tätig waren.
    »Wenn dir der Sinn danach steht«, fuhr Cato ernst fort, »habe ich auch für dich eine Mission.«
    »Ich freue mich auf eine Bewährungsprobe«, sagte Brian mit jungenhafter

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