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Braut wider Willen

Braut wider Willen

Titel: Braut wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Hartnäckigkeit war schon Strafe an sich. »Also gut, aber erwarte keine Rücksichtnahme.«
    »Das tue ich nicht«, sagte sie so heftig, dass er zurückwich. »Ich dachte, das hätte ich klar gemacht, Mylord.«
    Sie ist erschöpft, rief Cato sich ins Gedächtnis. Er wandte sich zur Tür um und sagte über die Schulter: »Du hast richtig gehandelt, da ich wissen muss, was Brian treibt, doch kannst du dir deine Ängste um mich sparen. Ich habe alles im Griff.«
    Phoebe ließ diese Vertrauensbekundung unbeantwortet, und im nächsten Moment war Cato gegangen.
    Als Cato viel später zu Bett ging, schien Phoebe schon fest zu schlafen. Er zog sich aus, löschte die Kerze und stieg neben sie ins Bett.
    Mit schläfrigem Gemurmel drehte sie sich um und griff nach ihm wie immer, wenn er sich zu ihr ins Bett legte.
    »Wie ich sehe, hast du mein Gepäck geplündert«, bemerkte er einigermaßen amüsiert. Phoebe hatte sich eines seiner frischen Batisthemden angeeignet.
    »Mein Hemd war verschwitzt, und ich wollte nach dem Bad frisch sein«, murmelte sie und drückte ihre Lippen an die Höhlung seiner Kehle. »Ich wollte frisch für Euch sein.«
    »Das bist du immer«, sagte er völlig aufrichtig. Frisch, staunenswert, schön, aufregend, exzentrisch, eigensinnig … köstlich.
    Er zog sie unter sich.
    Am nächsten Morgen verließ Phoebe das Gasthaus kurz nach Tagesanbruch mit einer Miene, als stünde ihr die Folterkammer bevor.
    Cato saß bereits im Sattel und sprach mit Giles Crampton und einem seiner Milizreiter. Sorrel stand an einem Aufsteigblock, ein Stallknecht des Wirtshauses hielt ihre Zügel.
    Phoebe biss die Zähne zusammen und saß auf. Zunächst war es nicht so schlimm. Hamamelis, das heiße Bad und die Nachtruhe hatten sich segensreich ausgewirkt. Sie trieb die Stute an und blieb neben Cato stehen.
    »Ach, da bist du ja.« Cato bedachte sie mit einem etwas zerstreuten Lächeln. »Ich wollte dich ausschlafen lassen und weckte dich daher nicht, als ich selbst aufstand. Hast du gefrühstückt?«
    »Die Wirtin hat Porridge für mich gemacht«, antwortete Phoebe. »Wie weit reiten wir heute?«
    »Bis Bishop's Stortford.« Er sah sie genauer an. »Der Wirt besitzt ein Gig, das er mir verkaufen würde. Tom muss ins Hauptquartier zurück. Er und Adam könnten dich nach Woodstock eskortieren.«
    Phoebe schüttelte ihren Kopf. »Mir geht es tadellos, Mylord.«
    Cato begnügte sich mit dem Hochziehen einer Braue, ehe er sich wieder an Tom wandte. »Also gut, Tom, dann kannst du dich beeilen. Und sorge dafür, dass die Nachricht direkt an Cromwell oder Lord Fairfax gelangt.«
    »Jawohl, Sir.« Der Reiter klopfte auf die Brust seines Wamses, unter dem das Schreiben steckte. Cato hatte einen Bericht für das Hauptquartier verfasst, in dem er Brian Mörses Intrigenspiel schilderte und dringend empfahl, seinen Stiefsohn aufzuspüren und festzuhalten. Nach seiner Rückkehr wollte er ihn selbst verhören.
    Cato gab dem Trupp das Zeichen zum Aufbruch, und Phoebe trieb Sorrel mit verkniffenen Lippen zu einem Trab an, um mit den anderen Schritt zu halten.
    Als eine Stunde verstrich, war Phoebe in einen tranceähnlichen Zustand geglitten, in dem körperliche Schmerzen untrennbar von ihr und voneinander schienen. Sie unterschied nicht mehr zwischen Muskelschmerzen und Wundsein. Sie wusste, dass sie weinen würde, wenn sie an die bevorstehenden Stunden dachte, und ließ deshalb ihre Gedanken in ein Reich sanfter grüner Täler wandern, stellte sich mit Heidekraut bewachsene Hügelflanken, Bäche, gefleckt von Sonne und Schatten, süß duftendes, frisch gemähtes Heu vor.
    Es entging ihr, dass Cato anhielt. Sorrel wäre ohne Zeichen ihrer Reiterin weitergelaufen, hätte Cato sie nicht eingeholt und nach dem Zügel der Stute gegriffen.
    Der plötzliche Stillstand riss Phoebe aus ihrer Trance. Sie wurde in die reale Welt versetzt und damit stöhnend in die Realität der Schmerzen.
    »Komm, ich ertrage es nicht, dich so zu sehen«, sagte Cato barsch. »Ich hebe dich hoch. Leg deine Arme um meinen Nacken.«
    Phoebe sah ihn verwirrt an, ein Ausdruck, der von seiner widersprüchlichen Miene nicht besänftigt wurde. Sein Mund verriet Ungeduld, und doch sprach aus seinen dunklen Augen Besorgnis.
    »Phoebe, hast du gehört?« Er beugte sich aus dem Sattel. »Nimm die Füße aus den Bügeln und leg die Arme um meinen Nacken.«
    Gehorsam kam sie der Aufforderung nach und umschlang seinen Hals. Er hob sie aus ihrem Sattel und setzte sie vor sich auf sein

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