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Braut wider Willen

Braut wider Willen

Titel: Braut wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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losgaloppierte. Als der nächste Musketenschuss an ihrem Ohr vorüberpfiff, entfuhr ihr ein leiser Aufschrei.
    »Keine Angst«, sagte Cato so kühl wie zuvor, das Donnern der Hufe seines Pferdes übertönend.
    »Ach?« Phoebe fand dies unglaublich, aber Catos Ruhe war ansteckend. Wieder blickte sie über ihre Schulter. »Einige schwärmen seitlich auf das Feld aus.«
    »Das war zu befürchten. Sie werden versuchen, uns an der Biegung den Weg abzuschneiden.« Abrupt lenkte Cato sein Pferd nach links.
    Phoebe sah eine dichte und hohe Hecke vor dem Pferd aufragen. Es gab keinen Durchschlupf. Dann begriff sie: Sie würden sie überspringen.
    »O Gott!«, hauchte sie und drückte ihr Gesicht an Catos Rücken, seinen Gürtel vorn umklammernd, sodass sie das Gefühl hatte, ihr Körper sei Teil von ihm.
    Der Braune sprang. Phoebes Magen sackte ab, und um ihren Mut war es geschehen. Sie biss sich auf die Lippen und schmeckte Blut. Das Pferd streifte mit Leib und Hinterhufen die Hecke, als es darüber hinwegsetzte. Im nächsten Moment landete es in einem Bach auf der anderen Seite. Eisiges Wasser spritzte auf und durchtränkte ihren Rocksaum, als das Tier in die Knie sank.
    Cato riss es hoch, und der Braune kämpfte sich die Uferböschung hinauf. Cato stieß eine Verwünschung aus, als er merkte, dass das Tier lahmte. Von der anderen Seite der Hecke waren laute Rufe zu hören, die erkennen ließen, dass ihre Verfolger es ihnen nicht nachmachen wollten und das Hindernis nicht zu überspringen gedachten.
    Cato blickte um sich. Im Hintergrund des freien Feldes sah man ein Waldstück. Gut möglich, dass ihre Angreifer in der Meinung aufgaben, ihre Beute sei ihnen entwischt, andererseits musste man aber auch damit rechnen, dass sie einen Weg durch die Hecke fanden. Vom Wald aus konnte er sie aufhalten. Sein Pferd konnte noch gehen, war jedoch zu keiner schnelleren Gangart mehr fähig.
    Cato saß ab, fasste das Tier am Zügel und führte es auf die Bäume zu.
    »Soll ich auch absitzen?«, fragte Phoebe, unwillkürlich nach dem Sattelknauf fassend, als sie ohne Stütze auf dem großen Pferd saß.
    »Nein«, sagte er. »Ich möchte nicht, dass du davonläufst.«
    »Wohin sollte ich denn laufen?« Phoebe warf einen ängstlichen Blick über ihre Schulter, ob sie verfolgt würden.
    »Da ich dich kenne, würde ich sagen, überallhin«, erwiderte er.
    »Das ist ungerecht!«, klagte Phoebe.
    »Ach?« Cato lachte kurz auf. »Du musst ganz ruhig sitzen. Wenn du herumrutschst, lahmt er noch stärker. Im Wald kann ich mir den Schaden besehen.«
    »Und wenn man uns verfolgt?«
    »Dalassen wir herankommen.« Cato hörte sich an, als kümmere es ihn wenig, ob eine Horde mordlustiger Deserteure sie verfolgte oder nicht.
    Der Braune hinkte in das Wäldchen, das ihnen dank seiner Dunkelheit Schutz bot. Cato führte das Pferd tief hinein und hielt dann inne. Er blickte die Situation abschätzend um sich, dann sah er zum ausladenden Geäst eines alten Nadelbaumes auf. »So, hier bleiben wir. Phoebe, du musst auf diesen Baum klettern.«
    Phoebe folgte seinem Blick. »Warum? Weil du wissen willst, wo ich bin?«
    »Auch deswegen«, erwiderte Cato trocken. »Aber auch, weil du oben in Sicherheit bist, sollten uns diese Bastarde verfolgen. Außerdem kannst du mir von oben melden, ob sie sich übers Feld nähern.« Er wollte sie vom Pferd heben.
    »Ich wusste ja, Ihr würdet nach einiger Überlegung einsehen, dass ich nützlich sein kann«, bemerkte Phoebe. Sie blickte nach oben. »Aber ich wünschte, ich hätte eines meiner alten Kleider an.« Sie strich über ihr neues Reitkostüm. »Meine Röcke sind nass vom Bach, und jetzt werden sie auf dem Baum auch noch schmutzig.« Sie ließ ein resigniertes Schulterzucken folgen.
    Nachdem sie Hut und Mantel auf den Boden gelegt hatte, betrachtete sie den Baum ein wenig zweifelnd. Der unterste Ast lag ziemlich hoch über dem Boden. »Ihr müsst mich hochstemmen. Wenn ich den untersten Ast erreiche, kann ich ganz leicht weiter hinauf klettern.«
    »Steig auf meine Schultern.« Cato kniete sich hin und hob die Hände, sodass sie sich an ihnen festhalten konnte, als sie auf seine Schultern stieg.
    »Könnt Ihr das aushalten?«
    »Ja.« Langsam erhob er sich und schob seine Hände zu ihrer Taille, um Phoebe im Gleichgewicht zu halten. Als er aufrecht dastand, konnte Phoebe den untersten Ast mit Leichtigkeit erreichen. Sie kletterte ins Geäst, immer höher, ungeachtet der stechenden Nadeln.
    »Was kannst du sehen?«,

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