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Braut wider Willen

Braut wider Willen

Titel: Braut wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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wartete, bis er sich unter Verbeugungen zurückgezogen hatte.
    Nun erst hob sie den hinteren Rockteil. »Sehen sie gut aus, Mylord?«
    Cato dachte, dass die üppigen Rundungen seiner Frau, wie sie von den Breeches nachgezeichnet wurden, einen Anblick boten, der am besten seinen Blicken allein vorbehalten blieb. »Die Frage müsste heißen: Wie tragen sie sich?«, sagte er zurückhaltend. »Ich gehe davon aus, dass niemand sie zu sehen bekommt.«
    »Vermutlich nicht.« Phoebe spähte über ihre Schulter. »Ist meine Kehrseite zu ausladend?«
    Cato schloss kurz die Augen. »Es gibt für alle Themen eine Zeit und einen Ort, beides ist im Moment für dieses Thema unpassend.«
    »Ach, ich dachte nur«, sagte sie und ließ den Rock sinken. »Ich bin nicht so gebaut wie Diana.«
    »Nein«, gab er ihr trocken Recht. »Komm und iss.« Er ging zum Tisch, auf dem kaltes Fleisch, Brot und Käse standen. »Soll ich dir Schinken vorschneiden?«
    »Danke«, sagte Phoebe. Ihr war klar, dass er das Thema nicht weiter verfolgen wollte, doch hätte er ihr anstandshalber wenigstens widersprechen können. »Ich kaufte auch das Kleid für Olivia«, sagte sie. »Die Näherin wollte noch mehr Spitze am Kragen anbringen und wird es schicken lassen, sobald es fertig ist.«
    »Gut«, sagte Cato.
    Sie hatten ihre Mahlzeit fast beendet, als der Wirt anklopfte. »Verzeihung, Mylord, aber im Schankraum sitzen Soldaten. Sie sind eben einer räuberischen Truppe von Deserteuren der königlichen Armee entkommen. Die Deserteure waren auf Beute aus, und sie waren gut bewaffnet, heißt es.« Er rückte seine Krawatte wichtigtuerisch zurecht. »Ich dachte, das solltet Ihr wissen, Sir.«
    »Recht gedacht«, sagte Cato. »Meinen Dank.« Er stand auf. »Iss fertig, Phoebe. Ich muss mit diesen Leuten sprechen.« Und schon ging er, und Phoebe blickte mit Widerwillen auf ihren Teller mit Schinken.
    Der Appetit war ihr vergangen. Das machte nicht die Aussicht auf ein Scharmützel auf dem Heimweg, da dies für sie zumindest in Catos Gesellschaft keine Schrecken barg, sondern der Arger, dass er immer wieder versuchte, die harte Realität des Lebens von ihr fern zu halten. Kannte er sie denn so wenig?
    Im Schankraum hörte Cato sich die Berichte der Soldaten an. Eine Rotte abtrünniger Royalisten, eine von vielen, die die Landstraßen um die Stadt auf der Suche nach Beute unsicher machten, hätte ihn unter anderen Umständen nicht gekümmert, da sein Brauner schneller als jedes andere Pferd weit und breit war, doch mit einer zweiten Last, zumal einer, die Pferde fürchtete, konnte es kritisch werden.
    Er winkte dem Wirt. »Lasst mein Pferd satteln und bittet Lady Granville in den Stallhof.« Er zählte ein paar Münzen ab und warf sie auf die Theke. »Meine Herren, ich bin in Eurer Schuld.«
    »Hütet Euch vor ihnen auf der Straße nach Eynsham, Sir.«
    »Ja, und trinkt eine Runde auf meine Kosten.« Cato hob zum Abschied eine Hand und verließ, begleitet von einem vielstimmigen Chor guter Wünsche, den Schankraum.
    Phoebe kam der Aufforderung nach und trat hinaus auf den Hof vor dem Stall. Cato begutachtete sie. »In diesem Kostüm kannst du rittlings auf dem Kissen sitzen. Dann sind wir schneller.« »Ihr denkt an die Deserteure?«
    »Kann schon sein«, sagte er und half ihr aufs Pferd. Dann stieg er vor ihr in den Sattel.
    Phoebe fasste unter seinen Mantel und griff nach seinem Gürtel. Rittlings fühlte sie sich auf dem Pferderücken viel sicherer, und Catos massiver Rücken bot ihr zusätzlich Halt und Trost. Sich an ihn schmiegend, stützte sie ihre Stirn einen Augenblick gegen die Stelle zwischen seinen Schulterblättern.

Kapitel 12
    Sie näherten sich bereits dem Dörfchen Eynsham, als ein Schuss über den Widerrist des Pferdes pfiff, so knapp, dass er fast die Mähne zauste, doch das an Schlachtenlärm gewöhnte Tier schrak nicht einmal zusammen.
    Phoebe wusste zunächst nicht, was passiert war. Sie hörte den Knall und das Pfeifen, konnte aber momentan das Geräusch nicht einordnen. Dann ertönte ein markerschütterndes Triumphgeheul, und eine Gruppe von Männern brach zwischen den Bäumen auf dem Pfad hinter ihnen hervor.
    »Was ist? Sind es Deserteure?«, stieß Phoebe hervor. Sie drehte sich um und warf einen Blick über die Schulter.
    »Ich denke schon«, sagte Cato seelenruhig. »Die ganzen letzten zwei Meilen war ich auf sie gefasst. Halt dich fest, wir geben Fersengeld.«
    Phoebe umschlang seine Mitte und klammerte sich fest, als der Braune

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