Brautraub (German Edition)
Gandyr!", fluchte er und stopfte seinen Schwanz zurück in die Hose, bevor dieser die Kontrolle übernahm. Hor riss sich von Annett los, die nur langsam wieder zu Sinnen kam. "Was?", stöhnte sie, als er ihr eine Decke über den Leib breitete.
"Geh in dein Zimmer!", befahl er ihr.
"Aber weshalb?"
"Ich will mir später von dir nicht vorwerfen lassen, du seiest nicht Herrin deiner Sinne gewesen. Wenn du zu mir kommst, soll es aus eigenem Antrieb sein.
"Oh Gott!", schluchzte Annett auf.
Hor verließ den Raum.
Sieben
Jemand rüttelte unsanft an Annetts Schulter.
"Wach auf!", befahl ihr eine männliche Stimme.
Unwillig öffnete sie die Augen. Es kam ihr so vor, als sei sie gerade erst eingeschlafen.
"Hor! Was willst du?", murmelte sie.
"Du musst packen. Ich lasse dich gehen."
Sofort war Annett hellwach. Abrupt setzte sie sich auf. "Was soll das heißen?"
"Die Kromis rücken immer näher. Es wird für dich zu gefährlich auf Urielle. Ich kann nicht mehr für deine Sicherheit garantieren."
"Nach dem gestrigen Abend willst du mich einfach so gehen lassen?"
"Willst du denn bei mir bleiben?", fragte Hor.
"Ich weiß nicht, was ich will. Ich brauche Zeit, darüber nachzudenken."
"Wir haben aber keine Zeit. In zwei Stunden fliegt Andra zu einer Kundschafter-Mission in Richtung der Raumstation Omega ab. Eine Passage auf ihrem Schiff ist vielleicht die letzte Möglichkeit für dich, vor dem Angriff der Kromis in das Gebiet der Planetenliga zurückzukehren."
"Aber, aber ...!"
"Du wolltest doch so schnell wie möglich fort von hier ", unterbrach Hor das Gestammel von Annett.
"Das war gestern, bevor wir..."
"Heirate mich, und du kannst bleiben."
"Ich will nicht heiraten."
"Wir haben jetzt keine Zeit, die Dinge auszudiskutieren. Ohne eine Heirat habe ich keine Legitimation mehr, dich hierzubehalten, da ich mich nicht mehr persönlich um dich kümmern kann. Die Schwadron rückt bald aus."
Annett erbebte angstvoll. Schutzsuchend wand sie ihre Arme um Hors Hals und schmiegte sich an seine Brust. Ihre Lippen legten sich weich auf die seinen.
'Ausgerechnet jetzt', dachte Hor. Für einen erregenden Moment erwiderte er ihren Kuss. Dann schob er sie entschlossen von sich fort und erhob sich von ihrem Bett.
"Pack dir eine Tasche mit Wäsche und Kleidung für einige Tage. Den Rest werde ich vom Personal verstauen und dir nachschicken lassen, sobald die Zeiten es wieder erlauben. Sei zur neunten Stunde fertig. Ich hole dich dann ab."
"Hor!", rief sie ihm hinterher, als er durch ihre Zimmertür trat. Unwillig drehte er sich noch einmal zu ihr um. "Was?", grollte er.
"Kann ich Max mitnehmen?"
"Andra wird nicht begeistert von einem Embari auf ihrem Schiff sein. Außerdem gibt es Einfuhr- und Quarantänebestimmungen auf Seiten der Planetenliga. Ich weiß nicht, ob das Tier alle Impfungen hat."
"Kann er die nicht auf Omega erhalten?"
"Ich werde mich erkundigen", versprach Hor und eilte davon.
xxx
Etwa einen Monat nach Annetts Rückkehr zur Erde wurde die ul`chanische Seite des F-12 Quadrant von drei Angriffswellen heimgesucht. Die Kromis bündelten ihre Kräfte besonders in Richtung Revantar, Urielle und den Gildehauptplaneten Kam`ar. Unter großen Verlusten hielt die Freibeutergilde alle drei Planeten. Besonders schwer traf es Urielle. Als sich die Kromis wieder zurückzogen, besaß der Planet keine Großstädte mehr. Tagelang verfolgte Annett aufgewühlt das Geschehen vor dem Fernseher, die Propaganda der Kromis ebenso wie die Ausstrahlungen der Ul`cha. Beide Seiten beanspruchten für sich, Verteidigungskriege zu führen.
Moderate Berichterstattung führte der menschliche Korrespondent Tom Warren des Liga-Senders Star News. Als Gefährte einer Cousine des ul`chanischen Ratsführers Nortgen lagen seine Sympathien zwar eindeutig auf Seiten der Kinder Uls, was ihn jedoch nicht daran hinderte, die Hintergründe dieses Kriegers kritisch zu durchleuchten. Seinen freundschaftlichen Kontakten zur Freibeutergilde war es zu verdanken, dass er aktuelle Berichte aus dem Zentrum des Geschehens liefern konnte.
Die Planetenliga hatte militärische Kräfte auf ihrer Seite der Grenze des F-12 Quadranten stationiert, damit es nicht zu Übergriffen einer der kriegführenden Parteien auf ihr Territorium kam, verhielt sich jedoch neutral.
Nach Abschluss der Raumschlachten wandte sich Tom Warren in seiner Berichterstattung den Einzelschicksalen zu. Er berichtete von Urielle.
Annett saß gemeinsam mit ihren Eltern und ihrem Embari Max auf dem Schoß vor dem Fernseher
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