Brautraub (German Edition)
sie Hor an, der ihr besänftigend eine Hand um die Hüften legte und sie mitsamt ihrem Hocker ein wenig zu sich heranzog.
"Worum geht es bei der Diskussion?", fragte sie Hor.
"Sie streiten um die richtige Taktik im Nonka-Manöver, eine Übung, die Generationen von Offiziersanwärtern in ihrer Ausbildung absolvieren müssen. Sie hat mehrere richtige Lösungen. Andra behauptet, ihre Lösung sei die bessere, Brock setzt dagegen."
"Ich befürchte fast, dass sie sich gleich prügeln werden", wisperte Annett.
"Kaum!", sagte Hor mit einem vergnügten Grinsen. "Brock hat bessere Möglichkeiten, seinen Willen bei Andra durchzusetzen. Und eigentlich geht es auch nicht um das Nonka-Manöver, sondern um Gish."
"Gish?"
"Du hast ihn heute am Badesee gesehen. Er hatte die Liege bei Andra."
"Ich erinnere mich nicht."
"Der junge Krieger mit dem langen Zopf."
"Ach ja! Was ist mit ihm?"
"Auf dem Anwesen wird geraunt, Andra verbringe etwas zu viel Zeit mit Gish. Und nun muss Brock seinen Gefolgsleuten beweisen, dass er immer noch in der Lage ist, seine Gefährtin zu bändigen."
"Glaubt er denn, dass an den Gerüchten etwas dran ist?"
"Aber natürlich!"
"Würde er dann nicht eher gegen Gish vorgehen?"
Hor lachte über Annetts Naivität. "Weshalb sollte Brock sich gegen Gish wenden? Schließlich war er derjenige, der die Beziehung zwischen Andra und Gish eingefädelt hat."
"Ich verstehe nicht ...", begann Annett. Sie verstummte jedoch, als Brock das Geschirr von der Tafel fegte und seine Gefährtin darauf schleuderte. Andra schien nicht sonderlich böse über diese unsanfte Behandlung zu sein. Fröhlich half sie ihrem Gefährten dabei, seinen Gürtel zu lösen.
"Ich will das nicht sehen", flüsterte Annett erschreckt.
"Aber weshalb denn nicht?", wunderte sich Hor.
"Wir Menschen haben andere, zurückhaltendere Sitten. Ich will sofort hier raus!", sagte Annett mit schriller Stimme, als Brock seine Hose aufzog. Annett versuchte, Hors Griff zu entkommen, der sie jedoch eisern festhielt.
"Niemand hier in der Halle würde verstehen, wenn du jetzt gingst", mahnte er. "Du warst doch mehrere Monate Praktikantin bei Lady Qara. Da können dir solche Sitten doch nicht fremd sein."
Für einen Moment hatte Annett eine sehr schöne Aussicht auf viel nacktes Fleisch.
"Igitt!", sagte sie und legte sich schnell eine Hand über die Augen. Aber schon schob sich Brock zwischen die Schenkel seiner Gefährtin. Diese zog seinen Kopf zu sich herab. Das Paar küsste sich leidenschaftlich. Bald fand es einen schnellen Rhythmus.
Lüstern verfolgte Hor das Geschehen. Annetts Duft drang ihm verführerisch in die Nase. Er war sich sicher, dass auch sie ihre Freude an der Sache hatte, obwohl sie es nicht zugab. Ganz sanft biss er ihr von hinten in die Halsbeuge. Ihre zarte Bluse war ihm dabei kaum ein Hindernis. Annett erbebte. Davon angespornt legte er seine Hand, die eben noch auf ihrer Hüfte geruht hatte, auf ihren Bauch und schob sie ganz langsam nach unten. Keine Gegenwehr. Stattdessen atmete Annett noch etwas schneller. Seine Finger fanden ihren Schoß. Er wollte mehr, so viel mehr, als sie nur durch den Stoff ihres Rockes zu berühren. Wie heiß sie war. Und wenn er sie jetzt neben Andra auf den Tisch warf und es Brock gleichtat? Hors Finger spielten unablässig mit ihr, während er Mühe hatte, dem Rest seines Körpers Einhalt zu gebieten. Bloß nicht den Kopf verlieren! Unruhig rutschte Annett auf ihrem Hocker hin und her. Längst hatte sie die Hand von den Augen genommen. Sie wollte den Blick von Andra und Brock losreißen und konnte es nicht. Andra schrie ihren Orgasmus hemmungslos heraus. War so etwas ansteckend? Lustschauer um Lustschauer schüttelten nun auch Annett. Sie schloss die Augen und gab sich ganz ihren Gefühlen hin. Als sie die Lider wieder hob, richtete Brock gerade mit einem Siegerlächeln seine Kleidung. Andra saß auf der Tischkante und beobachtete ihn mit einem ebenso zufriedenen Gesichtsausdruck. Man konnte nicht sagen, wer hier wen besiegt hatte.
Brock rief eine Bedienstete herbei und gab ihr Anweisungen, die Annett nicht verstand. Der Klang seiner Worte ließ sie wieder zur Besinnung kommen. Sie bemerkte, dass sie noch immer in Hors Armen lag. Eilig zog sie sich von ihm zurück.
"Kann ich jetzt gehen?"
"Warte noch!", wies er sie an.
"Worauf?"
Hor zeigte auf einen jungen Krieger mit unglaublich langen Haaren, der sich mit einem Weinkrug in der Hand dem Tisch des Hausherrn näherte. Höflich schenkte er Andra und Brock ein. Brock forderte
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