Breach of trust - Vertrautes Begehren
mir! Das Handy summte erneut, aber diesmal war es eine SMS.
»Du brichst mir das HERZ. L Nicht mal einen richtigen Abschiedskuss habe ich bekommen. Wie soll ich es bis morgen ohne dich aushalten? Ich liebe dich. Kuss, Logan«
Ein Grinsen ließ sich nicht vermeiden, als ich Richtung Küche ging, und die Antwort tippte.
»Du hast es vierzehn Jahre ohne mich ausgehalten, da wird ein Tag ein Leichtes für dich sein. Kuss, Prue«
War das jetzt zu gemein oder zu gehässig? Ich beschloss, dass es das nicht war, denn schließlich entsprach es der Wahrheit. Als ich gerade die Kaffeemaschine einschaltete, hörte ich, wie draußen Autotüren zuknallten, darauf folgte ein lautes Gegröle, dass näherkam. Keine Sekunde später, fiel die Tür laut ins Schloss und Jesper, Jen und Caleb betraten die Küche.
»Oh! Hi Schwesterchen. Gibt es Ärger im Paradies?«
»Sehr lustig, Jes!« Sein breites Grinsen brachte mich zum Lachen. Das liebte ich so an Jes. Ich konnte ihm alles Mögliche antun oder ihm an den Kopf werfen, er verzieh es mir sofort. Ich glaubte nicht, dass er es vergaß, doch brauchte er keine stundenlangen Diskussionen, geschweige denn Entschuldigungen, er wusste auch so, dass es mir augenblicklich leidtat.
Ich blickte zu Jen und Caleb. Er stand hinter ihr, hatte die Arme um sie gelegt und sein Kinn auf ihrem Kopf abgelegt. Beide musterten mich.
»Hi Prue!«, begrüßten sie mich im Chor.
»Na ihr zwei, euch geht es ja anscheinend gut, oder?«, kicherte ich.
»Kann man wohl sagen. Was macht Logan? Jes meinte du wärst bis morgen bei ihm?«
Jen musste wieder nachhaken, als meine beste Freundin, wusste sie natürlich sofort, dass etwas nicht stimmte.
»Alles okay, es ist nur so, das Emmet morgen früh ankommt und ... ähm ich muss ja auch früh raus. Also hielt ich es für das Beste, hier zu schlafen.« Das war doch eine glaubwürdige und gute Notlüge, oder etwa nicht?
»Prue, du bist die schlechteste Lügnerin, die ich kenne.« Alles klar, sie war nicht glaubwürdig, auch nicht gut. Warum durschaute sie es eigentlich immer so schnell? »Gib es zu, ihr hattet wieder Krach, ist doch nichts Neues, das kennen wir noch von früher zur Genüge. Ihr zwei könnt nicht mit und nicht ohne einander«, sagte Jen mit ihrem verflixten neunmalklugen Ton. Warum waren wir noch mal befreundet? Als Antwort streckte ich ihr lediglich die Zunge raus. Mein Blick schweifte wieder zu Jes. Er lehnte mit der Hüfte an der Kücheninsel und seine Augen fixierten einen Apfel im Obstkorb. Sein Kiefer war angespannt und ich sah, wie er die Zähne aufeinanderpresste. Diesen Ausdruck hatte er nicht oft, aber er verhieß nichts Gutes.
»Jes, was ist? Wenn du jetzt schon wieder wegen Logan ausrasten willst, dann sag ... « Zu mehr kam ich nicht, denn Jes fiel mir ins Wort. »Was will er hier?«
»Wer denn? Was ist los, Jesper?« Ich wollte wissen, wen er meinte, dann fiel es mir auch ein, aber mein Bruder sprach schon weiter: »Wer schon? Emmet! Was. Will. Er. Hier?« Jes` Stimme war voller Zorn. Aber warum auf einmal? Jes und Emmet hatten doch nie Stress miteinander, zumindest nicht, dass ich wüsste. Es war mir wirklich ein Rätsel.
»Keine Ahnung, Jes. Seinen Bruder besuchen, Urlaub machen, vielleicht will er uns auch einfach nur alle wiedersehen. Was spielt das für eine Rolle? Ich sehe ihn endlich wieder und kann ihn fragen, warum er so ein Arsch war und sich ohne Grund nicht mehr gemeldet hat!«
» Nein !«, schrie Jes mich an. Ich musste mich verhört haben oder saß in einem Traum fest. Selbst Jen und Caleb waren zusammengezuckt. Caleb kam mir zur Hilfe. »Hey Alter, beruhig dich! Was ist eigentlich dein Problem?«
»Ja, Jes, was zur Hölle ist dein Problem? Ich freue mich, ihn wiederzusehen und lass es mir von dir sicher nicht verbieten. So weit kommt es noch. Ich bin keine deiner … Sklavinnen, Spielgefährtinnen, oder wie sich das nennt. Mir kannst du nicht vorschreiben, was ich zu tun oder zu lassen habe. Ich versteh ja noch nicht mal, was überhaupt los ist. Wenn du ein Problem mit Emmet hast, klär das mit ihm und halt mich aus eurem Scheiß raus.« Jes Gesicht erhellte sich augenblicklich, schließlich sagte er: »Mhm, du hast recht! Ich werde es mit ihm klären. Bin gleich wieder da!«
Darauf zückte er sein Smartphone wählte irgendwas und verschwand durch die Terrassentür nach draußen.
»Was hat er nun wieder vor?«, fragte Jen.
»Wenn ich das nur wüsste! Ich vermute, dass er Logan anruft, um zu fragen wann
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