Breach of trust - Vertrautes Begehren
war, und das in so einem Moment. Ich spürte die Tränen, die mir bereits über die Wange liefen. Ich weinte sonst nie, aber seit ich mit ihm zusammen war, kam es nun schon zum zweiten Mal vor. Nicht gut. Eindeutig nicht gut. Er könnte mich zerstören, wenn ich diese Beiziehung weiterführte, doch ein Leben ohne ihn war undenkbar.
Ich hämmerte immer noch gegen seinen Brustkorb. Er ertrug es schweigend. Logan ließ mir die Zeit, um mich zu beruhigen und mich an ihm abzureagieren. Als meine Kraft allmählich nachließ, löste er seinen Griff. Seine Finger wanderten zu meinem Haar, vergruben sich darin und dann zog er mich schließlich am Hinterkopf zu sich. Ein sanfter Kuss auf meine Stirn folgte. »Schsch, Prue, ist gut lass alles raus. Du darfst mir alles für meine Dummheit antun! Ich habe es verdient«, flüsterte er. Sein Mund war nun zu meiner Schläfe gewandert.
»Ich bin kein Kind, Logan! Ich werde mich nicht gleich von dir trennen, aber trotzdem hätte ich heute gern ein bisschen Abstand und fahre definitiv zu mir nach Hause.«
»Okay, Prue, aber lass mich dich bitte nach Hause fahren! Ich bezahle schnell unsere Rechnung, warte du am Wagen, bitte!«
»Kannst du denn nach der Flasche Wein überhaupt noch fahren?«
»Ich hatte lediglich zwei Gläser und eins im Gesicht, also bin ich durchaus imstande, noch zu fahren.« Ich nickte. Er warf mir die Schlüssel zu, drehte sich um und ging zurück ins Restaurant.
Die Fahrt verlief ruhig, keiner von uns wollte, denke ich, irgendetwas Falsches sagen, also schwiegen wir. Er bog in seine Auffahrt, parkte und sah mich durchdringend an.
»Sicher, dass du nicht doch bei mir schlafen willst?«
»Ja, Logan, bin ich. Du bist heute einfach zu weit gegangen. Du solltest ernsthaft darüber nachdenken, ob du mit meiner Vergangenheit klarkommst oder nicht.«
»Darüber muss ich nicht nachdenken, Prue. Ich liebe dich so sehr. Ich bin doch nur … ausgerastet, weil … ja ich … Ach ich weiß auch nicht. Aber ich komme damit klar. Versprochen.«
»Es ist okay, Logan, ich bin nicht beleidigt, nur verletzt. Ich brauche jetzt einfach Zeit für mich. Wir sehen uns morgen, wenn du willst.« Ich beugte mich zu ihm und gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange.
»Klar, will ich dich sehen! Ich muss morgen sowieso in der Firma anrufen, weil ich frei haben möchte, du weißt ja, dass Emmet kommt.«
»Stimmt, um wie viel Uhr kommt er denn an?«
»Um halb Zehn.«
»Okay, ich melde mich dann bei dir, sobald ich von der Arbeit heimkomme.«
»Ja mach das, Babe. Bis morgen! Ich liebe dich!«
»Ich dich auch. Gute Nacht!« Schnell sprang ich aus dem Wagen, denn wenn ich nur einen weiteren Blick in seine Augen riskiert hätte, wäre ich vermutlich doch mit zu ihm gegangen. Aber Logan sollte merken, dass er so nicht mit mir umspringen konnte. Ich war kein junges Ding mehr. Ich hatte meinen eigenen Kopf. Früher hatte ich mir alles von ihm gefallen lassen und mich immer wieder von ihm weichklopfen lassen. Nur ein Wort oder ein Blick hatten genügt, um mich meine guten Vorsätze verwerfen zu lassen. Selbst nachdem er mit anderen Weibern vor mir rumgemacht hatte, bin ich immer um ihn rumgeschwirrt, sehnsüchtig darauf wartend, dass er mich beachtet. Doch damals war ich jung, naiv und hatte mit der Pubertät zu kämpfen. Was sich eindeutig geändert hatte, heute würde ich mir das alles nicht mehr gefallen lassen, und dies war der erste Schritt, damit er es auch merkte!
Kapitel 11
Als ich die Tür öffnete, wunderte ich mich, dass es dunkel im Haus war. Jesper würde nie um neun Uhr schlafen gehen, er war ein Nachtmensch, also musste er wohl ausgegangen sein, dachte ich. Was schade war, denn ich hätte mich gerne mit ihm versöhnt. Wir stritten normalerweise nie, und wenn doch, hielt das Schweigen meist nur für ein paar Minuten an. Ich schaltete gerade das Licht ein, als mein Smartphone vibrierte. Ich fischte es aus der Tasche und die Rufnummernanzeige verriet mir, dass es Logan war. Ich nahm das Gespräch an.
»Hi Babe, deine ganzen Sachen liegen noch hier. Brauchst du etwas davon?«
»Nein, Kleidung habe ich noch zur Genüge hier, und mein Kosmetikzeug habe ich auch in mehrfacher Ausführung. Aber lieb, dass du deshalb anrufst. Bis morgen.«, antwortete ich, und legte auf, ohne ihn noch mal zu Wort kommen zulassen. Ich dachte mir, dass es sich bei dem Anruf, nur um einen Vorwand handelte, damit er doch noch die Nacht mit mir verbringen konnte. Falsch gedacht, Logan. Nicht mit
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