Breach of trust - Vertrautes Begehren
Emmet ankommt!«
»Naja, lass ihn machen. Hauptsache er beruhigt sich wieder! Wie wär‘s mit einem Drink?«
»Nein, Jen, danke, ich bleibe lieber bei meinem Kaffee. Ich muss morgen früh aufstehen.«
»Schade, aber dann lass uns wenigstens eine Runde quatschen. Muss dir unbedingt den neusten Tratsch mitteilen.« Jen leuchtete mich mit ihren großen blauen Augen erwartungsvoll an. Wie sollte ich da nein sagen? Das war immerhin auch eine Gelegenheit, ihr mein Herz auszuschütten.
Nachdem Jes zurückkam, verzogen Jen und ich uns in mein Zimmer. Wir legten uns, wie früher, auf mein Bett und sahen die Decke an.
»Erzähl schon! Was hat Logan jetzt schon wieder angestellt?«
»Es war eigentlich alles wunderschön. Wir waren bei Roberto’s essen, haben uns wunderbar unterhalten und die Zweisamkeit genossen. Dann haben wir Brian zwei Tische weiter entdeckt, und du wirst es nicht glauben, er ist mit einer anderen händchenhaltend da gesessen und hat sie angehimmelt … « Bevor ich weiter sprechen konnte, fiel Jen mir ins Wort.
»Och nein, das wollte ich dir doch erzählen. Brian hat sich von Allison getrennt, wegen dieser Braut.«
»Im Ernst? Das wusste ich nicht. Ich meine, das es nicht nur ein Essen war, hat man deutlich gesehen, aber das er … Wow er ist doch noch vernünftig geworden. Kelly heißt sie und wirkte echt nett.«
»Ja, soll sie auch sein! Wie meine Quelle berichtete, hat sie vor einigen Monaten in seiner Firma angefangen und ist seit circa zwei Monaten seine persönliche Assistentin. Bestimmt hat es da gefunkt.«
»Lass mich raten dein Informant ist Caleb?« Caleb arbeitete in der PR Abteilung der HGB Group und Brian war dort der stellvertretende Geschäftsführer. Außerdem war Caleb ein kleiner Charmeur. Weshalb ihm die Frauen in der Firma immer mit Essen und Kaffee versorgten, oder halt mit dem neusten Tratsch. Jen drehte sich auf die Seite und stützte sich auf ihrem Ellenbogen ab.
»Genau, Süße, es ist halt Verlass auf meinen Schatz. So aber jetzt genug von Brian, erzähl mir endlich, was mit dir und Mr. Chauvi wieder passiert ist?«
Ich musste lachen. »Oh Jen, du tust mir so gut!«
»Erzähl mir was Neues.«
Also erzählte ich ihr alles, was ich Logan anvertraut hatte, was sie als meine beste Freundin ja sowieso schon wusste. Wie Logan darauf reagiert hatte, bis hin zu meinem filmreifen Abgang und seiner Entschuldigung.
»Ich bin so stolz auf dich, Prue. Zeig ihm, dass er dich nicht wie früher herumschubsen kann, und dass du nicht mehr nach seiner Pfeife tanzt. Du bist stärker geworden. Ich bewundere dich, dass du ihn so schnell wieder an dich herangelassen hast.«
Ich setzte mich im Schneidersitz aufs Bett und sah sie an. Mir wurde erst jetzt so richtig bewusst, wie sehr ich unsere Freundschaft in den letzten Wochen vernachlässigt hatte, und das nicht erst seit Logan wieder da war. Es lag auch nicht daran, dass wir keine Gelegenheit hatten uns zu sehen, denn sie war öfter in meinem Haus als ich. Was daran lag, das Jen auch eine der besten Freunde meines Bruders war, noch bevor sie mit Caleb zusammen gekommen war. Bei dem Gedanken musste ich schmunzeln, denn im Prinzip haben die zwei so viel Zeit vergeudet. Jen schwärmte schon seit dem Schulabschluss für Caleb, und wie wir später rausfanden, er auch für sie. Leider stellten sie das erst sechs Jahre später fest. Jesper sei Dank, der ihr schmachtendes Gequatsche nicht länger ertragen konnte, und eines Abends vor beiden ausgerastet ist. Er sagte ihnen, dass sie endlich ihre Münder aufbekommen sollen, er höre sich nicht noch einmal an, wenn Jen sagen würde, wie heiß Caleb ist, oder Caleb Jen so perfekt fand. Ein einziges Mal noch und er würde sich erschießen.
»Prue!«
Mein Blick war abgeschweift, wie meine Gedanken, jetzt sah ich ihr verwirrt in die Augen. Sie fuchtelte noch mit ihren Händen vor mir rum.
»Alles okay, Prue? Hast du mir überhaupt zugehört?«
»Ja, entschuldige, ich dachte nur daran, wie sehr du mir gefehlt hast, Jen. Es ist meine Schuld. Du bist ja oft hier, aber meist bin ich zu kaputt oder gestresst gewesen, oder mit meinen Gedanken bei etwas anderem. Ich bin eine schreckliche Freundin.«
Jen setzte sich nun ebenfalls auf, ging auf die Knie und zog mich in eine feste Umarmung. In dem Moment sprang meine Zimmertür auf. Jen löste sich von mir und wir blickten beide zur Tür, wo Caleb und Jes mit verschränkten Armen standen und uns amüsiert musterten. Caleb lachte los. »Macht ruhig
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