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Breathe - Gefangen unter Glas: Roman (German Edition)

Breathe - Gefangen unter Glas: Roman (German Edition)

Titel: Breathe - Gefangen unter Glas: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Crossan
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ist. Schließlich kommt es nicht alle Tage vor, dass dich die Frau deiner Träume bittet, sie zu retten.
    Alina sieht wie eine stinknormale Touristin aus. Sie lächelt sogar ein bisschen. Vermutlich wirke ich nervöser als sie. Als wir an die Spitze der Warteschlange vorrücken, straffe ich meine Schultern und richte mich auf.
    Der Grenzbeamte am ersten großen Metalltor schaut mit einem Nicken auf mein Ohr und dann auf den Pass, den ich ihm gebe. Dann mustert er Alina und winkt uns schließlich zögernd durch das Tor zur Scan-Station.
    Ich hole mein Pad hervor und halte es vor den Scanner, als Alina mich plötzlich am Handgelenk packt.
    »Oh Gott, ich hab mein Pad vergessen«, sagt sie.
    Natürlich! Daran hab ich gar nicht gedacht. Sie ist ja auf der Flucht, da kann sie schlecht ihr Pad scannen lassen. Man würde sie sofort aus dem Verkehr ziehen und sonst was mit ihr anstellen.
    »Im Ernst?«, rufe ich laut und ziehe damit die Aufmerksamkeit der umstehenden Grenzer auf uns. »Na super, aber umkehren tun wir deswegen nicht, das sag ich dir gleich!« Wahrscheinlich übertreibe ich heillos mit meiner Empörung, aber ich weiß nicht, wie ich das sonst spielen soll. Ich versuche mich einfach in einer Art Ferris-Imitation.
    Ein Grenzsoldat kommt angelaufen und postiert sich vor uns, die Hand am Gummiknüppel. »Gibt’s hier ein Problem?«
    »Allerdings! Meine Freundin war so oberschlau, ihr Pad zu Hause liegen zu lassen!« Ich werfe einen kurzen Seitenblick auf Alina und hoffe, dass ich die richtige Schiene fahre. Alina wischt sich mit dem Handrücken über die Augen und schnieft.
    »Ich glaub’s einfach nicht! Schauen Sie sich ihren Rucksack an und dann schauen Sie sich meinen an. Ich schleppe alles, sie fast nichts. Das Einzige, woran sie denken musste, war ihr Pad. Aber nein! Das lässt sie seelenruhig liegen. Typisch.« Entnervt hebe ich die Arme und der Grenzsoldat grinst. In dem Moment fällt mein Blick auf den Ehering an seinem Finger.
    »Wir wollten uns eigentlich draußen verloben. Allesist seit Ewigkeiten geplant. Und nun … tja, meine Liebe, das kannst du dir jetzt wohl abschminken.«
    Der Grenzer hört auf zu lächeln und fasst mich am Arm.
    »Na, na, so weit würde ich jetzt doch nicht gehen, mein Herr«, versucht er, mich zu beruhigen.
    »Nein, wirklich nicht«, murmelt eine Frau hinter uns.
    »Also lassen Sie uns raus?«
    »Tut mir leid, aber ohne Pad muss Ihre Freundin erst mal mitkommen. Sie darf erst dann über die Grenze, wenn wir sie identifiziert haben.«
    »Wissen Sie eigentlich, wer mein Vater ist?«, platze ich da heraus. Ich habe diesen Satz schon öfters gehört, aber aus meinem Mund klingt er total unecht. »Wenn wir nicht in fünf Minuten durch dieses Tor gehen, rufe ich meinen Vater und den Präsidenten an. Dann können Sie den beiden höchstpersönlich darlegen, warum Sie uns hier festhalten.«
    »Den Präsidenten?« Unwillkürlich tritt der Grenzer einen Schritt zurück.
    »Cain Knavery, ganz genau! Bin gespannt, wie Sie ihm erklären wollen, warum Sie seinem Schützling ohne guten Grund die Ausreise verwehren!« Inzwischen schreie ich regelrecht und prompt eilen sechs oder sieben Soldaten herbei. Einer zieht seinen Knüppel und deutet auf uns. Alina sieht mich mit einem Blick an, der sagt: Ich hoffe, du weißt, was du tust . Weiß ich natürlich nicht.
    Während die Soldaten ihre Köpfe zusammenstecken und die Angelegenheit besprechen, vibriert mein Pad.Nachricht von Bea. Wahrscheinlich sind wir bis zur Second-Schlange zu hören – kein Wunder bei all dem Aufruhr, den ich hier veranstalte. Ist sie das wirklich wert ?, schreibt Bea. Alina steht am Scanner, die Arme um den Oberkörper geschlungen. Ihre Haare fallen ihr strähnig in die Augen. Ich muss an unsere erste Begegnung in der Impfwarteschlange denken, als sie so wütend und energisch war. Da wollte ich nur eines: sie küssen. Und nun sehe ich sie, mit roten Flecken im Gesicht und rot geränderten Augen, und will ihr einfach nur helfen. Sie kämpft für etwas, das merkt man ihr an. Für etwas, an das sie offenbar fest glaubt, denn sonst würde sie all das hier nicht in Kauf nehmen. Sonst würde sie sich nicht mit mir abgeben. Ich schaue wieder auf Beas Nachricht und denke: Ja, dieses Mädchen ist es wert, absolut!
    Jetzt löst sich ein Soldat aus der Gruppe. Er hat einen buschigen Schnauzbart, der die Oberlippe verdeckt, zusammengewachsene Augenbrauen, und überhaupt sieht sein Gesicht aus wie ein ungemachtes Bett.
    »Geben Sie

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