Breathless 01 – Gefährliches Verlangen
Scheidungsrichtern ans Kreuz genagelt worden. Und Lisa hatte als das scheinbare Missbrauchsopfer eines manipulativen Mistkerls dagestanden.
Er war nie wieder eine Beziehung eingegangen, ohne vorher alles offenzulegen und vertragliche Vereinbarungen aufzusetzen, die von beiden Seiten unterschrieben werden mussten. Das mochte von einigen als extrem – oder gar lächerlich – angesehen werden, aber er hatte zu viel zu verlieren, als dass er das Risiko eingegangen wäre, wieder einer Lisa ins Netz zu gehen.
»Ich dachte, ihr sitzt längst im Flugzeug nach Kalifornien«, erklärte Gabe ungeduldig.
Jace seufzte ergeben. »Wir brechen in einer halben Stunde auf. Der Pilot hat angerufen, es gibt ein technisches Problem mit dem Jet. Wir können frühestens um elf abheben, wenn es ihm gelingt, eine Ersatzmaschine aufzutanken und die Flugpläne zu ändern.«
Gabe rechnete im Geiste schnell nach. Sie würden längst weg sein, wenn Mia eintraf. Er konnte nur hoffen, dass sie nicht der überpünktliche Typ war, der immer und überall zu früh aufschlug. So pingelig er sonst auch auf der Einhaltung von Terminen bestehen mochte und Leute hasste, die nicht pünktlich waren, hätte er diesmal nichts gegen eine Verspätung.
Unter dem Tisch ballte er die Finger zur Faust, um sie gleich wieder zu entspannen und dann erneut zu krümmen. Seit Mia gestern Abend in den Ballsaal getreten war, hatte er an nichts anderes mehr denken können. Seitdem er endlich zugelassen hatte, mehr als nur die kleine Schwester seines besten Freundes in ihr zu sehen, war er von einer unerklärlichen Nervosität erfüllt.
Das einzige Wort, das ihm dazu einfiel, war … Ungeduld. Freudige Erwartung. Adrenalin strömte durch seinen Körper. Sie hatte seine wohl geordnete Welt ins Wanken gebracht und auf den Kopf gestellt. Er konnte es kaum erwarten, sie unter seiner Leitung zu haben, unter seiner Führung. Allein die Vorstellung brachte sein Blut in Wallung. Herrje, er wurde schon steif, wenn er nur an sie dachte, obwohl er gerade mit seinen beiden besten Freunden zusammensaß. Die Situation war gelinde gesagt heikel. Er konnte nur hoffen, dass sie blieben, wo sie waren, und nichts bemerkten.
Dann sah er Jace an und sagte: »Du hast Mia gestern Abend bei der Eröffnungsfeier verpasst.« Er wusste sehr wohl, dass Jace später nur umso mehr Fragen stellen würde, wenn er es jetzt nicht von selbst erwähnte.
Jace richtete sich in seinem Sessel auf und runzelte die Stirn. »Sie war da?«
Gabe nickte. »Sie wollte dich überraschen. Sie kam, kurz nachdem ihr mit der Brünetten verschwunden wart.«
Jace stieß einen Fluch aus und schnaufte angewidert. »Verdammt. Ich hatte keine Ahnung, dass sie kommen wollte. Ich wünschte, sie hätte es mir gesagt, dann wäre ich doch mit Sicherheit da gewesen. Was ist passiert? Hast du dich mit ihr unterhalten? Ist sie lange geblieben?«
»Ich habe mich um sie gekümmert«, erklärte Gabe beiläufig. »Ich habe ihr gesagt, dass du plötzlich weg musstest, habe mit ihr getanzt und sie dann mit dem Wagen nach Hause geschickt. Bei dem, was sie anhatte, hättest du eh einen Herzanfall bekommen.«
Einer von Ashs Mundwinkeln zuckte nach oben. »Unsere kleine Mia wird erwachsen.«
Jace sah ihn finster an. »Halt die Klappe, Mann.« Dann wanderte sein Blick wieder zu Gabe. »Danke, dass du dich um sie gekümmert hast. In dem Umfeld möchte ich sie eher nicht sehen, vor allem, wenn es wahr ist, was du über ihre Kleidung gesagt hast. Die meisten dieser alten Säcke würden gerne ihre Ehefrauen mal links liegen lassen, und Mia muss in dem Zusammenhang ja wie der Heilige Gral ausgesehen haben. Sie wird verdammt noch mal nicht als weitere Kerbe in deren Bettpfosten enden.«
Eigentlich hätte Gabe sich schuldig fühlen müssen. Andererseits wusste er bereits, dass er für all das, was er mit Mia machen wollte, und dafür, dass er es mit ihr machen wollte, in der Hölle schmoren würde. Sie würde ganz gewiss keine weitere Kerbe in seinem Bettpfosten sein, deshalb konnte er das Unbehagen, das Jace’ hitzige Erwiderung hervorgerufen hatte, getrost beiseiteschieben.
Gabes Gegensprechanlage summte. »Mr Hamilton, eine Miss Houston ist hier für Mr Crestwell und Mr McIntyre.«
Gabe zog die Augenbrauen hoch. »Nehmt ihr die Brünette etwa mit nach Kalifornien?«
Ash grinste. »Aber sicher. Ihre Anwesenheit wird die Flugdauer enorm verkürzen.«
Gabe schüttelte den Kopf. »Schicken Sie sie rein, Eleanor.«
Kurz darauf betrat die
Weitere Kostenlose Bücher