Breathless 01 – Gefährliches Verlangen
Laufenden«, sagte Gabe.
Ash grinste. »Kontroll-Freak.«
Gabe zeigte ihm den Mittelfinger und Jace und Ash verließen mit ihrer jüngsten Eroberung zwischen sich den Raum. Gabe lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und sah auf die Uhr, während ihn Erleichterung durchströmte. Mia würde erst in einer halben Stunde eintreffen. Bis dahin würden Jace und Ash längst weg sein.
3
Mia stieg an der Fifth Avenue aus dem Taxi, von wo aus es nur ein kurzer Spaziergang zum Midtown-Gebäude mit den Büroräumen von HCM war. Sie stieß einen Seufzer aus wegen des Wetters – der Wind zerzauste ihr Haar, ein Vorbote der unvermeidbaren kälteren Jahreszeit. Die Tage wurden allmählich kühler, jetzt wo der Herbst in den Winter überging.
Gabe wohnte nicht weit entfernt in einem gepflegten, modernen Appartementhaus in der Fifth Avenue 400, wohingegen Jace an der Upper West Side und somit näher bei Mia lebte – sie war davon überzeugt, dass er allein ihretwegen nie näher in Richtung seines Arbeitsplatzes gezogen war. Ash wohnte am Morton Square 1, mit Aussicht auf den Hudson River.
Mia eilte ins Midtown-Hochhaus und kramte schnell ihre Security-Karte hervor, um durch das Drehkreuz zu den Fahrstühlen gelangen zu können. Jace hatte ihr die Karte schon vor ein paar Jahren überlassen, als er sie durch die Räume von HCM geführt hatte. Aber sie hatte sie nur selten benutzt, da sie das Gebäude meist in Begleitung von Jace betrat. Es war gut möglich, dass das blöde Ding gar nicht mehr funktionierte, dann müsste sie sich beim Sicherheitsdienst anmelden. Und wahrscheinlich kneifen und sofort wieder verschwinden.
Glücklicherweise funktionierte die Karte problemlos. Mia sah auf die Uhr, während sie in den vollen Fahrstuhl stieg, und bewegte sich dann in den hinteren Bereich, als noch mehr Leute hineindrängten. Es war fünf Minuten vor zehn, und sie hasste es, sich zu verspäten. Sie war zwar nicht zu spät – zumindest noch nicht –, aber sie gehörte zu den Menschen, die immer zu früh kamen. Spät dran zu sein, machte sie nervös, und wenn sie gar auf den letzten Drücker kam, bekam sie richtiggehend Angst.
Nicht, dass es irgendeinen Grund gegeben hätte, warum sie so erpicht darauf war, Gabes Befehl unbedingt Folge zu leisten. Er würde ihr ja wohl nicht den Kopf abhacken, wenn sie zu spät kam. Aber trotzdem … in seiner Stimme hatte etwas mitgeschwungen, das es sie vorziehen ließ, ihn nicht zu verärgern. Und wenn sie ehrlich war, konnte sie es auch kaum abwarten zu erfahren, warum er sie so herrisch herbeizitiert hatte.
Caroline hatte Mia unter die Dusche gescheucht und ihr dann beim Ankleiden geholfen, wie einem Kind, das keine Ahnung hat, was es anziehen sollte. Nachdem sie sich für eine Jeans entschieden hatte, die sich an ihre Rundungen schmiegte, war sie in ein Bustier geschlüpft, über das sie ein weites, abgeschnittenes T-Shirt gezogen hatte, das eine Schulter frei ließ. Es reichte gerade einmal bis zur Taille, sodass, wenn sie sich auf eine bestimmte Art bewegte, ein schmaler Streifen nackte Haut am Bauch zu sehen war.
Caroline hatte Mia das lange Haar geföhnt und einige Strähnen zu Locken aufgedreht. Das Resultat war eine angemessen zerzauste Frisur, die jedoch natürlich aussah und von der Caroline schwor, dass Männer verrückt danach wären. Mia war sich allerdings nicht sicher, ob sie Gabe in dieser Richtung beeinflussen wollte. Natürlich hatte sie als Teenager – und auch als Erwachsene – immer wieder von ihm geträumt, doch nachdem er ihr jetzt so nahe gekommen war, spürte sie auch die immense Kraft, die von ihm ausging.
Das hatte sie eingeschüchtert, sodass sie sich ernsthaft die Frage stellte, ob sie mit einem Mann wie ihm überhaupt zurechtkommen würde.
Mia hatte nur sehr wenig Make-up aufgetragen; nicht dass sie etwas gegen Schminke gehabt hätte, aber sie hatte das Gefühl, dass es irgendwie … verzweifelt wirken könnte, wenn sie für dieses geheimnisvolle Treffen mit Gabe zu viel des Guten tat. Als wäre sie ein blinkendes Neonschild, das ihre Leidenschaft und ihre Absichten sofort verriet. Was, wenn es bei diesem Treffen um etwas ganz Banales ging? Würde sie sich nicht wie ein Volltrottel vorkommen, wenn sie sich verführerisch zurechtgemacht hatte, um dann festzustellen, dass er nur wissen wollte, wie es ihr ging? Wusste eigentlich überhaupt jemals jemand, was er gerade dachte? Gabe gehörte nicht zu den Menschen, die ihre Gedanken oder Gefühle in die Welt
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