Breathless 01 – Gefährliches Verlangen
hinreißende Brünette, die Gabe am Abend zuvor in Begleitung von Jace und Ash beobachtet hatte, sein Büro. Ihre hohen Absätze klapperten auf dem Marmorboden und verstummten, sobald sie auf den Teppich trat.
Ash streckte den Arm nach ihr aus, und die Frau setzte sich entspannt auf seinen Schoß, wobei sie die Beine zu Jace ausrichtete. Jace legte eine Hand auf ihren Unterschenkel und ließ sie besitzergreifend bis zu ihrem Knie hinaufgleiten, ohne jedoch auch nur einmal in ihre Richtung zu schauen. Ganz so, als wolle er sie einfach nur daran erinnern, dass sie ihm gehörte, zumindest im Moment.
Gabe konnte nicht umhin, die Frau auf Ashs Schoß mit Mia zu vergleichen, was ziemlich dumm war angesichts der Tatsache, dass diese Frau in einer vollkommen anderen Liga spielte. Sie war älter, erfahrener und sich der Regeln in Bezug auf Jace und Ash durchaus bewusst. Mia hatte keine Ahnung, was Gabe mit ihr vorhatte, und er konnte von Glück reden, wenn sie nicht schreiend aus seinem Büro rannte.
Früher hätte Gabe die Szene nicht gestört, die sich vor seinen Augen abspielte. Es war nicht ungewöhnlich, dass Jace und Ash eine Frau mit in die Firma brachten. Doch heute wollte Gabe, dass sie gingen. Er wollte Mia nicht mehr Unannehmlichkeiten bereiten als nötig, vor allem aber wollte er nicht, dass Jace mitbekam, was Gabe mit seiner kleinen Schwester vorhatte.
Betont auffällig warf er einen Blick auf seine Uhr und sah dann Ash an, der den Arm besitzergreifend um die kurvige Frau geschlungen hatte. Verdammt, er hatte sich noch nicht einmal die Mühe gemacht, sie vorzustellen, was ein eindeutiger Hinweis darauf war, dass er keine längere Beziehung mit ihr plante.
»Werdet ihr hier mit dem Wagen abgeholt?«, fragte Gabe.
»Halten wir dich von irgendetwas ab?«, wollte Jace wissen.
Gabe lehnte sich in seinem Stuhl zurück und bemühte sich um eine gelangweilte Pose. »Ich hab einfach jede Menge E-Mails und Mitteilungen abzuarbeiten. Wegen der vielen Dinge, die gestern in letzter Minute erledigt werden mussten, ist ziemlich viel liegen geblieben.«
Ash schnaubte. »Das klingst ja so, als wolltest du sagen, dass Jace und ich nie da sind und du dich um alles allein kümmern musst. Aber wir alle wissen, dass du ein Kontroll-Freak bist. Deshalb hätte es wenig Sinn gemacht, wenn Jace und ich auch nur versucht hätten, uns einzubringen, weil dein Weltbild ins Wanken gerät, sobald Dinge nicht auf eine ganz bestimmte Art und Weise erledigt werden.«
»Korinthenkacker«, stimmte Jace ihm zu.
Die Brünette kicherte und das ärgerte Gabe. Sie mochte vielleicht älter als Mia sein und auch erfahrener, aber er konnte sich nicht erinnern, dass Mia jemals wie ein alberner Teenager gekichert hätte.
»Verschwindet aus meinem Büro«, fuhr Gabe sie finster an. »Im Gegensatz zu euch beiden habe ich zu arbeiten. Verfrachtet eure Hinterteile nach Kalifornien und knöpft euch den Bauunternehmer vor. Wir müssen sicherstellen, dass der Bau pünktlich beginnt. Wir wollen unsere Investoren schließlich nicht verärgern, nachdem ich die letzten Monate damit verbracht habe, ihnen Honig ums Maul zu schmieren und sie zu bauchpinseln, um zu bekommen, was wir wollen.«
»Habe ich je versagt?«, fragte Ash spöttisch.
Gabe winkte ab. Nein, Ash hatte noch nie versagt. In dieser Hinsicht machte Gabe sich keine Sorgen. Die drei bildeten ein gutes Team. Ihre Stärken und Schwächen ergänzten sich hervorragend.
HCM war nicht nur eine Möglichkeit, viel Geld zu verdienen. Es war ein Unternehmen, das durch Freundschaft und absolute Loyalität zusammengeschweißt worden war. Und all das würde Gabe jetzt infrage stellen, weil er von Jace’ kleiner Schwester besessen war. Herrgott noch mal, das war doch total daneben!
Glücklicherweise stand Jace endlich auf, seine Hand glitt vom Bein der Frau. Er streckte sie vor, um die Brünette von Ashs Schoß zu ziehen, und sie schmiegte sich zufrieden an beide Männer, während sie auf die Tür zugingen.
Jace blieb noch einmal kurz stehen und drehte sich stirnrunzelnd um. »Ich werde versuchen, Mia von unterwegs anzurufen, aber könntest du dich auch noch einmal bei ihr melden, während ich weg bin? Sie fragen, ob alles in Ordnung ist und ob sie irgendetwas braucht? Ich ärgere mich, dass ich sie gestern Abend verpasst habe.«
Gabe nickte kurz und achtete sorgfältig darauf, seine Mimik unter Kontrolle zu halten. »Ich werde mich darum kümmern.«
»Danke, Mann. Wir sehen uns.«
»Haltet mich auf dem
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