Breathless 01 – Gefährliches Verlangen
Augenblick gekommen war, wo er sie wieder gehen ließ.
Sie würde es überleben. Aber vielleicht war es genau das, was sie nicht sehen wollte, denn sie war sich keineswegs sicher, ob sie es überleben würde, wenn Gabe ging.
»Du, wir sind da«, sagte Caroline. »Hallo, Erde an Mia.«
Mia blinzelte und bemerkte, dass Caroline bereits ausgestiegen war. Sie bezahlte den Taxifahrer und kletterte dann aus dem Wagen.
Chessy, Trish und Gina warteten vor dem Club im Meatpacking District, wo sich entlang der Straße bereits eine lange Schlange gebildet hatte. Die Freundinnen scharrten sich um Mia, man umarmte sich und gab sich Küsschen auf die Wangen. Mia nahm die Zuneigungsbekundungen lachend entgegen und ihre Sorge ließ ein wenig nach. Es würde lustig werden. Und ein Abend ohne Gabe war wahrscheinlich auch nicht verkehrt. Wie schnell verfing sie sich doch in der Parallelwelt, die er für sie beide geschaffen hatte. Aber das hier … das hier war real. Das waren ihre Freundinnen und das war ihr Leben.
Es war an der Zeit, sich zu besinnen und an diesem Abend einfach nur Spaß zu haben.
Caroline führte sie zum VIP-Eingang, wo Mia das erste Mal einen Blick auf Brandon erhaschte. Er war ein großer, muskulöser Mann mit Glatze und einem kleinen Spitzbärtchen. In seinem linken Ohrläppchen blitzte ein Diamant. Sobald sein Blick auf Caroline fiel, ließ er den harten, drohenden Gesichtsausdruck des Türstehers fallen und sah aus, als hätte man einen Welpen vor ihn gesetzt.
Er schmolz sichtlich dahin, und wenn Mia noch irgendwelche Zweifel gehabt hatte, ob der Mann wirklich an Caroline interessiert war, waren diese nun verflogen.
Er stellte sich zwischen die Schlange der Wartenden und die Tür und winkte Caroline zu sich.
Mia und die anderen folgten ihr, während Brandon in seine Tasche griff und fünf VIP-Karten herauszog.
Wegen des Straßenlärms konnte Mia nicht verstehen, was Brandon zu Caroline sagte. Er war dicht an Caroline herangerückt und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Doch was es auch gewesen sein mochte, brachte Carolines Gesicht zum Leuchten und ihre Augen funkelten vor Freude. Er lächelte sie sanft an und winkte sie und ihre Freundinnen dann durch.
»Der ist heiß, Caro!«, rief Chessy, als sie drinnen waren.
Gina und Trish stimmten ihr sofort zu, obwohl ihre Blicke bereits durch den vollen Club schweiften. Die Musik dröhnte laut und hallte von den Wänden wider. Die Tanzfläche war riesig – und voll. Die Location hatte etwas Futuristisches. Bis auf diffuse Neonlämpchen an den Tischen und der Bar war es ziemlich dunkel. Laserstrahlen huschten über den Boden und prallten immer wieder von den sich wiegenden und herumwirbelnden Leibern der Tanzenden ab.
»Ich bin dafür, dass wir uns jetzt abschießen«, sagte Trish. »Gute Musik, Tanzen, Drinks und hoffentlich ein paar heiße Typen.«
»Ich bin dabei«, verkündete Chessy.
»Ich auch«, sagte Gina.
Alle drehten sich zu Mia um. »Na, dann mal los«, sagte sie.
Alle jauchzten und schoben sich dann auf der Suche nach dem Tisch, den Brandon für sie reserviert hatte, durch die Menge.
Caroline hakte sich bei Mia unter und hielt sie leicht zurück, um ihr etwas ins Ohr zu sagen.
»Ich gehe hinterher mit zu Brandon. Ist das in Ordnung? Kannst du allein nach Hause fahren? Er hat gesagt, er besorgt dir ein Taxi.«
Mia zog die Augenbrauen hoch. »Bist du dir sicher, Caro?«
Caro nickte. »Wir unterhalten uns jetzt schon seit einer ganzen Weile. Ich sag ja gar nicht, dass wir miteinander schlafen werden. Wir haben völlig unterschiedliche Arbeitszeiten, deshalb haben wir uns bisher noch nie richtig treffen können.«
»Dann geh. Aber sei vorsichtig, ja?«
Caroline lächelte und nickte.
Sie machten ihren Tisch ausfindig, bestellten Getränke und warteten. Das frenetische Dröhnen der Musik drang in Mias Körper und sie merkte, dass sie anfing, sich im Rhythmus der Musik zu bewegen, obwohl sie alle noch am Tisch standen. Chessy folgte ihrem Beispiel und schon bald hatten die Mädels ihren eigenen Bereich auf der Tanzfläche in der Nähe ihres Tisches.
Noch ehe die Kellnerin mit den Getränken kam, gesellten sich schon zwei Männer zu ihnen, die charmant lächelten und anfingen, sich mit Chessy und Trish zu unterhalten. Mia stellte sich mit Absicht hinter den Tisch mit dem Rücken an ein Geländer, hinter dem etwas erhöht diejenigen standen, die nur auf die Tanzfläche schauen wollten. Sie wollte auf keinen Fall den Eindruck erwecken, als wäre
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