Breathless 01 – Gefährliches Verlangen
sie auf der Suche, und hatte auch keine Lust, dem einen oder anderen eine peinliche Abfuhr zu erteilen. Stattdessen richtete sie den Blick auf die Tanzfläche und wippte im Takt der Musik.
Ein paar Minuten später kamen ihre Getränke und die beiden Typen verschwanden. Sie nahmen sich ihre Gläser vom Tablett, und dann hielt Caroline ihres hoch, um einen Trinkspruch loszuwerden.
»Auf eine fantastische Nacht!«, brüllte sie.
Sie stießen an und fingen an zu trinken.
Mia hielt sich etwas zurück. Sie vertrug nicht so viel Alkohol wie ihre Freundinnen. Sie pendelten zwischen der Tanzfläche und ihrem Tisch hin und her, während die Kellnerin sie mit einem steten Nachschub an Getränken versorgte.
Gegen Mitternacht spürte Mia die Wirkung des Alkohols deutlich und nahm weniger zu sich, während die anderen weiter ausgelassen feierten. Chessy hatte sich einen Kerl geangelt, der den ganzen Abend an ihr klebte. Wo sie hinging, ging auch er hin, und er sorgte dafür, dass die Mädchen alles hatten, was sie wollten.
Nach einer Weile kam Brandon kurz vorbei und unterhielt sich ein Stück entfernt ein paar Minuten lang mit Caroline. Als er ging, lag ein strahlendes Lächeln auf ihrem Gesicht und ihre Augen glänzten. Sie war aufgeregt – versunken im Bann einer möglichen Beziehung, wo alles noch funkelte und blitzte. Mia freute sich für sie. Caro hatte nach ihrer letzten Beziehung etwas Glück verdient. Vielleicht war Brandon ja der Richtige.
Gegen zwei Uhr morgens war Mia todmüde und nicht mehr nur ein wenig angeheitert. Da Caroline mit Brandon nach Hause fahren würde, sah Mia keine Veranlassung, noch länger zu bleiben. Sie zog Caroline beiseite und sagte ihr, dass sie nach Hause wollte. Chessy und die anderen waren immer noch auf der Tanzfläche, jede von ihnen hatte sich einen Kerl geangelt, sie würden Mia gar nicht vermissen.
»Ich hole Brandon, und dann bringen wir dich zu einem Taxi«, sagte Caroline so laut, dass sie trotz der Musik zu verstehen war.
Mia nickte und wartete, während Caroline davonhuschte. Einen Moment später kam sie mit Brandon zurück und Mia folgte den beiden aus dem Club nach draußen. Brandon winkte eines der Taxis, die an der Ecke warteten, für sie heran und öffnete ihr dann die Tür, damit sie einsteigen konnte.
»Ich ruf dich morgen an«, sagte Caroline, als sie sich noch einmal kurz ins Wageninnere beugte.
»Sei vorsichtig und amüsier dich«, erwiderte Mia.
Caroline grinste und schloss die Tür.
Mia gab dem Fahrer ihre Adresse und lehnte sich in ihrem Sitz zurück. Sie hatte immer noch einen kräftigen Schwips, obwohl sie vor fast einer Stunde mit dem Trinken aufgehört hatte. Ihr Telefon piepte und sie runzelte die Stirn. Es war nach zwei Uhr morgens. Wer in aller Welt schickte ihr um diese Uhrzeit eine SMS?
Sie holte das Handy aus der Tasche, in der es den ganzen Abend gelegen hatte, und zuckte zusammen, als sie sah, dass sie mehr als ein Dutzend Anrufe in Abwesenheit erhalten hatte. Alle von Gabe. Und dann waren da auch noch die SMS-Nachrichten. Die letzte war erst vor ein paar Sekunden eingetroffen.
Wo zum Teufel bist du?
Auch wenn der Tonfall bei einer Textnachricht nicht zu erkennen war, so konnte sie doch förmlich sehen, dass Gabe vor Wut schäumte. Es gab noch mehrere andere Nachrichten, in denen er wissen wollte, wo sie war und wie sie nach Hause kommen würde.
Shit. Sollte sie ihn anrufen? Es war wirklich verdammt spät – oder früh –, aber er war offensichtlich noch auf und genauso offensichtlich verärgert oder besorgt oder beides – ihretwegen.
Sie würde warten, bis sie zu Hause war, und ihm dann eine SMS schicken. Zumindest konnte sie dann sagen, dass sie in ihrer Wohnung war.
Die Heimfahrt ging deutlich schneller, da zu dieser nachtschlafenden Zeit kaum Verkehr herrschte. Es dauerte nicht lange, da fuhr das Taxi vor ihrer Wohnung vor. Sie bezahlte und stieg aus, wenn auch auf wackeligen Beinen.
Das Taxi fuhr an, und sie ging auf die Tür ihres Hauses zu, als sie ihn sah.
Ihr stockte der Atem, und ihr Herzschlag beschleunigte sich, bis der Alkohol in ihrem Magen sich bemerkbar machte und ihr übel wurde.
Gabe stand an der Tür vor dem Haus, sichtlich wütend. Er kam mit finsterer Miene und gefährlich funkelnden Augen auf sie zugeeilt.
»Das wird aber auch Zeit«, stieß er hervor. »Wo zum Teufel bist du gewesen? Und warum hast du verdammt noch mal weder auf meine Anrufe noch auf meine SMS reagiert? Hast du überhaupt eine Vorstellung
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