Breathless 01 – Gefährliches Verlangen
schließlich das Recht dazu. Aber sie wirkte so bekümmert, dass er sie nicht in die Defensive drängen wollte, und außerdem wollte er auf keinen Fall, dass sie ihn belog. Was sehr wohl möglich war, wenn er sie in die Enge trieb.
»Ich nehme an, es geht nur um Freitagnacht?«, fragte er kurz angebunden.
Sie nickte.
»Okay, dann sei Samstagmorgen in meiner Wohnung. Du wirst das Wochenende mit mir verbringen, und am Montag fliegen wir dann nach Paris.«
Ihre Augen leuchteten vor Erleichterung auf und sie schenkte ihm wieder ihr strahlendes Lächeln.
»Ich kann es gar nicht erwarten«, sagte sie. »Paris klingt so aufregend! Werden wir es schaffen, uns irgendetwas anzusehen?«
Ihre Begeisterung brachte ihn zum Lächeln. »Wahrscheinlich nicht, aber lass uns einfach abwarten, wie es sich entwickelt.«
Sein Telefon klingelte und er sah auf die Uhr. Ihm war die Zeit davongerannt und jetzt stand eine Konferenzschaltung auf dem Plan. Mit einer Handbewegung bedeutete er Mia, sich ihrer Arbeit zuzuwenden, bevor er es sich in seinem Sessel bequem machte und den Anruf entgegennahm.
25
»Bedank dich bitte in meinem Namen bei Jace dafür, dass er Brandon überprüft hat«, sagte Caroline auf der gemeinsamen Taxifahrt zum Vibe . »Das war wirklich nett von ihm. Ich fühle mich schrecklich, dass ich das überhaupt habe machen lassen, aber seit Ted überkommt mich einfach immer wieder dieses entsetzliche Gefühl, wenn ich einen Typen auch nur interessiert anschaue, verstehst du?«
Mia drückte ihrer Freundin die Hand. »Das wird schon wieder, Süße. Und vergiss nicht: Nach allem, was Jace berichtet hat, klingt Brandon doch wie ein hart arbeitender, ehrenwerter Mann. Und was am wichtigsten ist: Er ist Single und lebt allein.«
Die Erleichterung war Caroline deutlich anzumerken, und sie rutschte unruhig auf ihrem Sitz hin und her, je näher sie dem Club kamen.
»Ja, das ist schon mal was. Dann warten wir am besten einfach ab, was passiert, oder?«
Mia lächelte, während das Taxi langsamer wurde. Es war neun Uhr abends und sie war nach einem langen Tag auf der Arbeit müde. Sie hätte den Abend lieber mit Gabe zusammen in seiner Wohnung verbracht, ruhig zu Abend gegessen und sich dann überraschen lassen, was er sonst noch für sie auf Lager hatte. Sie hasste die Vorstellung, dass sie ihn bezüglich des heutigen Abends im Grunde angelogen hatte. Naja, sie hatte ihm nicht direkt die Unwahrheit gesagt, aber ganz ehrlich war sie auch nicht gewesen. Irgendwie hatte sie sich Sorgen gemacht, wie er wohl auf die Nachricht reagieren würde, dass sie mit ihren Freundinnen in einen Club wollte. Wenn er nun Nein gesagt hätte?
Sie wäre natürlich trotzdem gegangen. Auch wenn sie eine vertragliche Abmachung hatten – Himmel, sie konnte dieses Wort Vertrag mittlerweile wirklich nicht mehr hören … sie kam allmählich an den Punkt, wo sie allein den Gedanken an das Papier hasste, das sie unterzeichnet hatte. Nicht weil sie irgendetwas in der Beziehung mit Gabe bereute, es ging eher um das, was der Vertrag repräsentierte. Oder eben nicht repräsentierte.
Sie hatte sich schlichtweg nicht mit Gabe streiten wollen. Sie war schließlich heute Abend nicht auf Männerjagd. Sie wollte sich nur mit ihren Freundinnen amüsieren und etwas Zeit mit ihnen verbringen – Zeit, die zu einem kostbaren Gut für sie geworden war, nachdem Gabe die Führung in ihrem Leben übernommen hatte.
Ja, sie konnte durchaus verstehen, warum Caroline besorgt war. Hätte eine ihrer Freundinnen eine Beziehung angefangen, bei der sie all ihre Freizeit mit dem Typen verbrachte und damit alle anderen Menschen aus ihrem Leben ausschloss, würde Mia sich auch Gedanken über die Art dieser Beziehung machen. Sie würde sich fragen, ob diese Beziehung gesund für die beteiligte Freundin wäre. Vielleicht war ihre Beziehung zu Gabe nicht gesund für sie. Sie wusste sehr wohl, dass ihre emotionale Abhängigkeit von ihm das eindeutig nicht war. Sie steuerte auf einen schweren Absturz zu, und wenn das passierte, würde sie ihre Freundinnen mehr brauchen denn je, was auch der Grund war, warum sie sie jetzt nicht gänzlich ausschließen konnte.
Doch was immer das da war, zwischen Gabe und ihr – sie wollte es. Sie sehnte sich danach. Dabei verschloss sie durchaus nicht die Augen vor den Gegebenheiten, sie hatte nach wie vor eine recht genaue Vorstellung davon, was am Ende passieren konnte. Aber bis dahin würde sie jeden Moment genießen – jede Minute –, bis der
Weitere Kostenlose Bücher