Breathless 01 – Gefährliches Verlangen
hatte er sich ja doch nicht so klar ausgedrückt, wie er gedacht hatte.
»Schicken Sie sie rein«, stieß Gabe hervor.
Offensichtlich musste er ihr seinen Standpunkt in einer Art und Weise klarmachen, die sie nicht missverstehen konnte.
Kurz darauf öffnete Lisa die Tür und kam perfekt gestylt, mit jedem Haar am richtigen Platz, herein. Ihr Aussehen und Auftreten waren schon immer perfekt gewesen.
Seine Augen wurden schmal, als er sah, dass sie ihren Ehering trug – den Ring, den er ihr angesteckt hatte. Der Anblick jedweder Erinnerung daran, sie einmal besessen zu haben, widerte ihn an.
»Gabe, wir müssen miteinander reden«, sagte sie.
Sie setzte sich in den Sessel vor seinem Schreibtisch und wartete gar nicht erst ab, ob er ihr den Platz anbieten oder sie gleich wieder rausschmeißen würde.
»Es gibt nichts, was wir zu bereden hätten«, erklärte er ruhig.
Sie zog die Augenbrauen zusammen und in ihren Augen wurde ein erster Anflug von Gefühlen sichtbar.
»Was muss ich tun, Gabe? Wie lange willst du mich um Gnade winseln lassen? Sag es mir, damit ich es tue, und wir anschließend weitermachen können.«
Er zähmte seine Ungeduld und hielt einen Moment inne, um nicht zu schroff zu reagieren. Und dann überkam ihn bei der Vorstellung, er könnte zu schroff reagieren, ein Lachreiz. Sie hatte ihn wie ein Spanferkel aufgespießt. Ihn verraten. Bis heute wusste er nicht, was sie damals dazu getrieben hatte.
»Nichts, was du tust oder sagst, wird je dazu führen, dass ich meine Meinung ändere«, erklärte er kurz und bündig. »Wir sind fertig miteinander, Lisa. Es war deine Entscheidung. Du hast dich von mir scheiden lassen. Nicht umgekehrt.«
Ihr Gesicht verzog sich und sie wischte theatralisch eine nicht vorhandene Träne weg.
»Ich weiß, dass ich dich furchtbar verletzt habe. Es tut mir so leid, Gabe. Ich war so eine Idiotin. Aber wir lieben einander doch noch. Es wäre ein schrecklicher Fehler, es nicht zumindest noch einmal zu versuchen. Ich kann dich glücklich machen. Ich habe dich schon einmal glücklich gemacht. Das kann ich wieder tun.«
Er stand kurz davor, die Beherrschung zu verlieren, und wählte seine Worte sorgfältig.
»Ich liebe dich nicht«, sagte er unverblümt.
Sie zuckte zusammen, und dieses Mal musste sie nicht so tun, als würden ihr Tränen in die Augen steigen.
»Ich glaube dir nicht«, sagte sie mit heiserer Stimme.
Er seufzte. »Es ist mir eigentlich ziemlich egal, ob du mir glaubst oder nicht. Das ist nicht mein Problem. Du und ich, das gehört der Vergangenheit an, und da bleiben wir auch. Lisa, hör auf, dir das hier anzutun – mir das hier anzutun. Ich muss arbeiten und kann es nicht, wenn ich ständig unterbrochen werde.«
»Na, was sagst du zu einem Club-Sandwich?«, sagte Mia, die mit dem Arm voller Essenstüten hereinkam.
Sie blieb abrupt stehen, als sie Lisa erblickte, und ihre Augen weiteten sich vor Erstaunen.
»Oh, Entschuldigung«, sagte sie verlegen.
Eilig verließ sie mitsamt der Tüten sein Büro. Gabe musste sich förmlich auf die Zunge beißen, um ihr nicht zu befehlen zurückzukommen. Verdammt, er wollte, dass Lisa ging – nicht Mia.
Als er den Blick wieder auf Lisa richtete, lag in ihrem Blick Erkenntnis.
»Sie ist es, nicht wahr?«, sagte sie leise. Ihr Blick war anklagend, als sie mit zu Fäusten geballten Händen aufstand.
»Sie war es schon immer. Ich habe gesehen, wie du sie angeschaut hast, selbst als wir verheiratet waren. Ich habe es immer abgetan. Sie ist Jace’ kleine Schwester, und deshalb dachte ich, du würdest sie nur mit einer ihrem Alter entsprechenden Zuneigung betrachten. Aber um Gottes willen, du wolltest sie sogar damals schon, habe ich recht, du Drecksack? Bist du in sie verliebt?«
Gabe stand auf. Die Wut ließ seine Worte schneidend klingen: »Es reicht, Lisa. Du sagst jetzt kein Wort mehr. Mia arbeitet für mich. Du machst dich nur lächerlich.«
Lisa gab einen höhnischen Laut von sich. »Ich hatte nie eine Chance, oder, Gabe? Auch wenn ich nicht diejenige gewesen wäre, die gegangen ist.«
»In dem Punkt irrst du dich«, sagte er scharf. »Ich war dir immer treu, Lisa. Ich wäre dir immer treu geblieben. Ich fühlte mich unserer Ehe verpflichtet. Du leider nicht.«
»Halt dich doch nicht selber zum Narren, Gabe. Ich habe gesehen, wie du sie damals angeschaut hast und wie du sie gerade eben angesehen hast. Ich frage mich, ob sie auch nur die blasseste Ahnung hat, auf was sie sich da einlässt. Vielleicht
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