Breathless 01 – Gefährliches Verlangen
erst vierzehn Stunden später würde schlafen können.
Sie war sich nicht sicher, warum sie überhaupt mitfuhr. Gabe würde sich mit wichtigen potenziellen Bietern treffen, die nach seiner Vorstellung die drei wichtigsten Investoren für ein neues Hotelprojekt werden sollten. Wenn alles nach Plan lief, würde das Projekt im Frühjahr beginnen. Außerdem würde Gabe sich noch mit einigen ortsansässigen Investoren treffen.
Es gab also wirklich keinen Grund für ihre Anwesenheit. Sie würde mit Sicherheit nichts Sinnvolles beitragen können. Der einzige Grund, den sie sich vorstellen konnte, war, dass Gabe nicht so lange ohne Sex auskommen wollte. Mitte des Fluges döste sie ein, während die Musik weiterlief. Die Sitze waren himmlisch bequem und ließen sich ganz zurücklegen, und so war es leicht, der Müdigkeit nachzugeben.
Das Nächste, was sie wieder mitbekam, war Gabe, der sie wachrüttelte und ihr bedeutete, ihren Sitz aufzurichten. Sie nahm die Kopfhörer aus den Ohren und sah ihn verschlafen an.
»Wir landen gleich«, sagte er.
Hatte er überhaupt geschlafen? Er trug immer noch diese nachdenklich grimmige Miene zur Schau, die seit New York auf seinem Gesicht lag. Es würde eine schreckliche Reise werden, wenn seine Laune sich nicht besserte.
Sie landeten und fuhren zum Gate. Die Erledigung der Einreiseformalitäten und das Holen des Gepäcks dauerte insgesamt eine Stunde, dann konnten sie endlich in einen Wagen einsteigen und ins Hotel fahren.
Mia fand es merkwürdig, im Hotel des größten Konkurrenten abzusteigen, aber Gabe hatte ihr erklärt, dass er sich gern über das Angebot der Konkurrenz auf dem Laufenden hielt, und das sei schließlich am leichtesten, indem man deren Einrichtungen nutzte.
Die Suite war luxuriös und nahm fast die Hälfte des obersten Stockwerks ein. Die Aussicht auf den Eiffelturm und den Arc de Triomphe, die man durch die großen Panoramafenster hatte, war einfach atemberaubend.
Mia ließ sich auf die breite Couch fallen und sackte in sich zusammen. Auch wenn sie während der Hälfte des Fluges geschlafen hatte, fühlte sie sich müde und verschwitzt. Das ging ihr bei Reisen immer so. Sie brauchte eine heiße Dusche und ein Bett … in dieser Reihenfolge. Aber sie wusste nicht recht, welche Pläne Gabe hatte.
Gabe stellte seinen Laptop auf und hieb eine halbe Stunde lang durchgehend auf die Tastatur, ehe er schließlich aufschaute und Mia ansah, die schlapp auf dem Sofa hing.
»Du kannst dich gerne ausruhen, wenn du möchtest«, sagte er. »Heute Nachmittag haben wir nichts vor. Wir werden abends essen gehen und hinterher mit ein paar Leuten hier in der Suite etwas trinken. Ich habe dir die Profile aller per E-Mail geschickt, also lies sie dir durch, bevor wir ausgehen.«
Sein Tonfall war abweisend, und Mia nahm an, dass ihn die Laus, die ihm über die Leber gelaufen war, immer noch beschäftigte. Also stand sie auf und verließ den Wohnbereich der Suite. Sie hätte gerne ein eigenes Schlafzimmer gehabt, aber es gab nur eins, und in dem stand auch nur ein Bett. Na schön.
Sie stellte sich in die Dusche und verbrachte eine geschlagene halbe Stunde unter dem heißen Strahl. Als sie die Dusche verließ, war die Kälte endlich aus ihren Knochen gewichen und ihr Körper rosig von all dem heißen Wasser.
Es lagen immer noch mehrere Stunden vor ihr, als sie sich alle Informationen eingeprägt hatte, die Gabe ihr über die Leute gegeben hatte, mit denen er sich treffen wollte. Paradoxerweise war von den drei vermutlich wichtigsten Investoren für den Bau des neuen Pariser Hotels nur einer Franzose. Stéphane Bargeron war ein reicher französischer Bauunternehmer, der in ganz Europa bekannt war. Die anderen beiden – Charles Willis und Tyson »Tex« Cartwright – waren amerikanische Bauunternehmer, mit Dependancen in Europa.
Der gut aussehende Charles war etwas jünger. Ungefähr in Gabes Alter oder ein bisschen älter. Er hatte das Unternehmen nach dem Tod seines Vaters geerbt und arbeitete hart daran, sich einen eigenen Ruf aufzubauen. Er war ganz offensichtlich erpicht auf den Deal, und Gabe rechnete damit, dass er ein sehr hohes Gebot abgeben würde. Willis brauchte dieses Projekt. Es würde seine Position stärken und es ihm ermöglichen, andere lukrative Projekte an Land zu ziehen.
Tyson Cartwright war Mitte vierzig, ein texanischer Milliardär, der sein Unternehmen auf traditionelle Weise aufgebaut hatte. Von der Pike auf. Sein Werdegang war beeindruckend. Mia hatte
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