Breathless 01 – Gefährliches Verlangen
sollte ich sie warnen.«
Gabe kam um den Tisch herum. Er war nicht mehr in der Lage, die Wut zu bremsen, die ihn beherrschte.
»Wenn du je in Mias Richtung auch nur ausatmen solltest, werde ich dich vernichten, Lisa. Das Geld, das du immer noch von mir bekommst, wäre mit einem Schlag futsch. Ich würde nicht einmal mit der Wimper zucken und es nicht einmal einen Augenblick lang bedauern. Du bist eine kalte, habgierige Schlampe. Mia ist zehnmal mehr wert als du. Und wenn du der Meinung bist, dass ich noch nicht bedrohlich genug bin, dann warte, bis Jace etwas über deine Pläne in Bezug auf Mia herausfindet. Ich garantiere dir, dass er längst nicht so freundlich oder geduldig mit dir sein wird wie ich.«
Ein berechnender Ausdruck trat in Lisas Augen. »Wie viel ist es dir wert, dass ich nicht zu deiner kleinen Assistentin gehe?«
Jetzt war sie endlich zum wahren Grund ihres ach so ernst gemeinten Versöhnungsversuchs gekommen. Er war wütend, schaffte es aber, sich zu beherrschen … gerade eben.
»Erpressung funktioniert bei mir nicht, Lisa. Das solltest du besser als jeder andere wissen. Ich weiß, warum du wieder angekrochen kommst. Du bist pleite und kommst mit den Unterhaltszahlungen kaum über die Runden. Im Übrigen sollte ich dir wohl mitteilen, dass ich mit meinem Anwalt gesprochen habe. Ich werde auf Herabsetzung der Unterhaltszahlungen klagen. Ich war dir gegenüber bei der Scheidung mehr als großzügig. Vielleicht ist es allmählich an der Zeit, dass du den Hintern hochbekommst und arbeitest oder einen anderen Blödmann findest, der dich unterstützt, denn ich bin mit dir fertig.«
Sie wandte sich ab und umklammerte ihre Handtasche wie einen Rettungsring. »Das wirst du bereuen, Gabe.«
Er blieb ruhig, ohne den Köder zu schlucken. Er war fertig mit ihr.
Als sie an der Tür noch einmal stehen blieb, sagte er: »Du hast hier jetzt Hausverbot, Lisa. Also versuch es auch nicht noch einmal. Die Szene würde dich nur demütigen. Ich werde den Sicherheitsdienst informieren, dass sie dich nicht mehr einlassen, und ich werde Eleanor sagen, dass sie den Sicherheitsdienst alarmieren soll, wenn sie dich auch nur in der Nähe meiner Büroräume sieht.« Seine Stimme wurde bedrohlich leise. »Und so wahr mir Gott helfe … wenn du auch nur in die Nähe von Mia kommst, werde ich dafür sorgen, dass du das bereust. Hast du mich verstanden?«
Lisa warf ihm einen Blick zu, so voll von giftigem Hass, der ihm verdeutlichte, dass all seine Vermutungen vollkommen richtig gewesen waren. Sie war pleite und versuchte, den Geldhahn wieder aufzudrehen.
»Wie tief der mächtige Gabe gesunken ist«, sagte sie leise. »Verliebt in die kleine Schwester seines besten Freundes. Ich frage mich, ob sie dir das Herz brechen wird.«
Mit diesen Worten stürmte sie mit wehenden Haaren aus seinem Büro. Er hoffte inständig, dass er sie heute zum letzten Mal gesehen hatte.
Er wollte sich schon auf die Suche nach Mia begeben, als sie in der Tür erschien. Er winkte sie herein und sie stellte die Tüten auf seinen Tisch. Schweigend holte sie die Schachtel mit seinem Sandwich hervor und stellte alles vor ihn hin. Dann ging sie mit ihrem eigenen Essen zu ihrem Tisch.
Er beobachtete, wie sie aß und dabei mehrere der Berichte durchlas, deren Inhalt sie sich für die Reise einprägen sollte. Ihm war der Appetit vergangen. Lisas Vorwürfe gingen ihm nicht aus dem Kopf. Ihre Andeutungen gefielen ihm nicht, aber einfach abtun konnte er ihre Beobachtungen nicht. Und das ärgerte ihn am meisten.
Während des gesamten Fluges von New York nach Paris war Gabe nachdenklich und in sich gekehrt. So war er eigentlich schon, seitdem Lisa sein Büro verlassen hatte. Mia wusste nicht genau, was zwischen den beiden vorgefallen war, aber Gabe hatte seinen Mitarbeitern und dem Sicherheitsdienst deutlich zu verstehen gegeben, dass Lisa nie wieder das Gebäude betreten durfte.
Auch beim Aufbruch zum Flughafen, mit gepackten Taschen, war er kurz angebunden gewesen. Während der Fahrt hatten beide geschwiegen, und Mia war gelinde gesagt froh gewesen, dieses Schweigen auch im Flugzeug beibehalten zu können. Schon bald holte sie ihren iPod und die Kopfhörer heraus und lehnte sich mit geschlossenen Augen zurück, um ihrer Musik zu lauschen. Es war ein langer Flug und sie war noch vom Wochenende mit Gabe erschöpft. Sie musste jetzt schlafen, ihr stand ein langer Tag bevor. Sie würden um acht Uhr morgens Ortszeit in Paris landen, was bedeutete, dass sie
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