Breathless 01 – Gefährliches Verlangen
Büro. Charles war zwar ein Dummkopf, aber dennoch schlau genug, um zu begreifen, dass Gabe es todernst meinte. Sollte er eine seiner Drohungen gegenüber Mia in die Tat umsetzen, würde Gabe ihn vernichten.
Gabe stieg in seinen Wagen und fuhr zu seiner Wohnung. Er wollte unbedingt so schnell wie möglich zu Mia, um ihr zu versichern, dass er sich um die Sache gekümmert hatte.
Es machte ihn sprachlos und zwang ihn förmlich in die Knie, dass sie ihn nicht verraten hatte, dass ihr erster Impuls gewesen war, zu ihm zu kommen und ihn um Hilfe zu bitten … dass sie ihm zutraute, das Problem zu lösen, wo für sie doch so viel auf dem Spiel stand.
Was für ein Geschenk war ihm mit Mia gemacht worden!
All seine Gedanken drehten sie um sie, während er durch die Stadt fuhr. Es gab vieles, über das er mit ihr sprechen wollte – Themen, von denen er nicht wusste, wie sie darüber dachte.
Aber diese Situation hatte ihm deutlich vor Augen geführt, wie leicht man hinter ihr gemeinsames Geheimnis kommen könnte. War der ganze Schwindel die möglichen Folgen wert?
Bisher war er mit Mia völlig einer Meinung gewesen, ihre Beziehung vor Jace geheim zu halten. Das war vernünftig, denn Gabe war davon ausgegangen, dass ihre Beziehung nicht von Dauer sein würde. Wenn Jace nichts davon erfuhr, gab es auch keine Unannehmlichkeiten. Keinen Zorn. Sie könnten wie vorher weitermachen und so tun, als hätte es die gemeinsame Zeit nie gegeben …
Aber jetzt …
Jetzt widerstrebte es Gabe, an ein Ende seiner Übereinkunft mit Mia zu denken. Er wusste nicht recht, wann er angefangen hatte, sie in einem anderen Licht zu sehen. Wann sie zu dem Menschen geworden war, den er nicht weggehen sehen wollte. Zumindest nicht in naher Zukunft.
Sie mussten es Jace sagen und sich anschließend mit den Folgen befassen. Es wurde für Gabe immer schwieriger, in der Firma Distanz zu wahren … so zu tun, als wäre Mia nur eine Angestellte oder nur Jace’ kleine Schwester, die er mit einer gewissen Zuneigung betrachtete.
Er wusste nicht recht, was Mia von seinem Vorschlag halten würde, zu Jace zu gehen und ihm die Wahrheit zu sagen – oder vielmehr eine gemäßigte Version der Wahrheit. Niemand würde je von ihrem Vertrag erfahren. Das war etwas, wofür Gabe sich mittlerweile schämte, obwohl er früher danach gelebt hatte und nie eine Beziehung ohne einen Vertrag eingegangen wäre. Aber jetzt? Jetzt schien ihm der Vertrag lächerlich und nutzlos. Eine übertriebene Reaktion auf die Demütigungen, die ihm in der Vergangenheit widerfahren waren.
Doch wichtiger als all das war es im Moment, dafür zu sorgen, dass Mia beruhigt war und ihre Sorgen hinsichtlich der von Charles ausgestoßenen Drohungen zerstreut waren.
Es juckte ihn in den Fingern, sie zu berühren. Er wollte sie an seinem Körper spüren und die gleiche Luft wie sie atmen. Er wollte von ihr kosten und in der süßen Weichheit ihrer Haut schwelgen.
In Gedanken drängte er seinen Fahrer, mehr Gas zu geben. Er war Mia zu lange fern gewesen.
Er war süchtig nach ihr und litt bereits unter den Auswirkungen des Entzugs.
Mia machte sich ununterbrochen Sorgen und Gedanken, während sie darauf wartete, dass Gabe nach Hause kam. Immer wieder sah sie auf die Uhr, doch die Minuten verstrichen in qualvoller Langsamkeit.
Was hatte er vor? Wie konnte er wirklich davon ausgehen, die Sache in den Griff zu bekommen? War es richtig gewesen, zu ihm zu gehen?
Sie war erschöpft und hatte rasende Kopfschmerzen. Sie hatte bereits Gabes Medizinschrank geplündert und Ibuprofen genommen, doch nichts schien die Schmerzen hinter ihren Schläfen und im Nacken lindern zu können.
Und dann hörte sie Schritte im Foyer. Sie sprang von der Couch auf und war schon bei Gabe, als dieser ins Wohnzimmer trat.
Sie warf sich in seine Arme, und er zog sie fest an sich, sie konnte ihm nicht nahe genug kommen. Er hob sie hoch, sie schlang die Beine um seine Taille und klammerte sich an seine Schultern.
Seine Hände lagen auf ihrem Hintern und hielten sie fest, während er ihr tief in die Augen sah.
»Geht’s dir gut?«, fragte er mit leiser Stimme.
Sie nickte. »Jetzt ja, wo du wieder zu Hause bist. Ich habe mir solche Sorgen gemacht, Gabe.«
Er trug sie zum Sofa und setzte sich mit ihr auf den Armen hin. Er zog ihren Kopf zu sich herunter, um ihr einen Kuss zu geben, dann strich er ihr das Haar aus der Stirn.
»Alles ist gut. Ich möchte, dass du fest daran glaubst. Charles wird uns nie wieder Probleme
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