Breathless 01 – Gefährliches Verlangen
waren, weil sie Familien zu versorgen hatten –, hätte Gabe dafür gesorgt, die Firma komplett zu schließen und Charles aus der Baubranche zu verbannen.
Unter den gegebenen Umständen aber würde er nie wieder persönlich oder geschäftlich mit dem Mann zu tun haben.
Gabe marschierte an der verwirrten Empfangsdame vorbei und stürmte in Charles’ Büro. Charles schaute überrascht von seinem Tisch auf, und Gabe bemerkte einen Anflug von Furcht in den Augen des Mannes, ehe er sich erhob und eine höfliche Maske aufsetzte.
»Gabe«, rief er herzlich. »Was kann ich für Sie tun?«
Gabe warf die Tür hinter sich zu und näherte sich Charles, ohne ihn auch nur einen Moment aus den Augen zu lassen. Charles fühlte sich sichtlich unwohl unter Gabes unverwandtem Blick.
»Dies Mal haben Sie es vermasselt, Charles«, sagte Gabe leise. »Sie haben angefasst, was mir gehört. Sie haben Hand an sie gelegt. Sie haben ihr wehgetan. Sie haben ihr Angst gemacht. Sie haben sie bedroht.«
Charles kämpfte gegen die deutlich sichtbare Panik und zuckte arrogant mit den Achseln. »Das ist doch nur ne kleine Hure. Was kümmert Sie das?«
Gabe stürzte auf ihn zu und holte aus. Seine geballte Faust traf Charles am Mund und ließ ihn nach hinten gegen ein Bücherregal krachen. Charles’ Finger wanderten zu seinem Mund, und als er sie wegnahm, waren sie voller Blut.
»Ich werde Sie wegen Körperverletzung anzeigen!«, rief Charles wütend. »Sie können doch nicht einfach hier reinmarschieren und mich schlagen!«
»Sie mieses Stück Scheiße. Sie haben Glück, dass ich Sie nicht mit bloßen Händen umbringe«, zischte Gabe. »Wenn Sie noch einmal auch nur in Mias Nähe kommen, werde ich Sie vernichten. Wenn ich mit Ihnen fertig bin, werden Sie nichts mehr haben. Keinen Leumund. Keine finanzielle Unterstützung. Keine Verträge. Nichts.«
Die aufsteigende Panik ließ Charles’ Gesicht fahl werden.
»Ich werde mit diesen Fotos an die Öffentlichkeit gehen!«, drohte er unverständlich lallend, wie ein Betrunkener.
Gabe wurde ganz ruhig, aber seine Nasenflügel flatterten. »Wenn Sie das tun, Charles, wenn Sie diese Fotos an die Öffentlichkeit bringen, werde ich Sie wegen Vergewaltigung anzeigen. Das ist genau das, was Sie bei ihr versucht haben, und diese Fotos beweisen es. Es ist mir egal, welche Konsequenzen das für mich oder für meinen Ruf hat. Aber ich werde nicht zulassen, dass Mia von Ihnen oder jemand anderem verletzt oder gedemütigt wird. Ich werde Sie fertigmachen und dafür sorgen, dass Sie die nächsten Jahre im Gefängnis verbringen, wo Ihr Zellennachbar sich dann an Ihrem Hintern vergnügen kann. Wenn Sie mir nicht glauben, versuchen Sie’s ruhig.«
Seine Stimme klang drohend. Überzeugend. Charles wäre ein Narr, ihm nicht zu glauben. Gabe hatte in seinem ganzen Leben noch nie etwas so ernst gemeint.
Charles wurde blass, und seine Augen flackerten, als der Ernst der Lage in sein Bewusstsein drang. Gabes Drohung war ernst gemeint. Und Charles hatte es begriffen.
»Ich werde jeden einzelnen Penny, den ich besitze, dafür einsetzen, dass Sie alles verlieren, was Sie haben«, fuhr Gabe fort. »Und ich habe viele Beziehungen. Viele schulden mir noch einen Gefallen, und ich bin mehr als nur bereit, diesen jetzt einzufordern.«
Charles sah aus, als würde er gleich in Ohnmacht fallen. Er versuchte, am Bücherregal hochzukommen, aber er zitterte so stark, dass es ihm nicht gelang.
»Es tut mir leid«, stieß er hervor. »Ich war verzweifelt. Ich wusste, dass Sie mir den Auftrag nach dem, was passiert war, nicht geben würden. Ich brauche diesen Deal, Gabe. Ich muss ihn haben.«
Gabe hielt Charles die Hand hin, um ihm aufzuhelfen. Charles sah ihn erst argwöhnisch an, griff aber schließlich nach Gabes Hand.
Sobald Charles stand, schickte Gabe ihn mit einem weiteren Fausthieb erneut zu Boden. Vermutlich brach dabei Charles’ Nase, sein Gesicht war blutüberströmt, während er benommen am Bücherregel lehnte.
»Das ist dafür, dass Sie Hand an Mia gelegt haben. Blaue Flecken bei ihr hinterlassen haben. Sollten Sie sich jemals wieder in ihre Nähe begeben, werden Sie keinen Felsbrocken finden, der groß genug wäre, um sich hinter ihm zu verstecken. Ich werde Sie überall aufspüren und zur Strecke bringen. Ich kann dafür sorgen, dass Sie verschwinden, Willis. Keiner würde jemals Ihre Leiche finden.«
Gabe wusste, dass er seinen Standpunkt ausreichend klar gemacht hatte. Er drehte sich um und verließ das
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