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Breeds: Dashs Bestimmung (German Edition)

Breeds: Dashs Bestimmung (German Edition)

Titel: Breeds: Dashs Bestimmung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lora Leigh
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Tochter durchaus bereichert. Vor wenigen Monaten hatte sie dieses Fahrrad bekommen, und eine kleine Puppe, die in dem verdammten Apartment in Stücke gerissen worden war. Elizabeth wusste, dass die Lebensmittelpakete, die sie eine Weile erhalten hatte, von ihm stammten. Natürlich hatte sie die Geste zu schätzen gewusst, aber gleichzeitig stellten die Geschenke auch eine weitere Bürde dar. Jetzt gab es noch jemanden, um den man sich Sorgen machen musste.
    Elizabeth fragte sich, ob ihm überhaupt aufgefallen war, dass keine Briefe mehr von Cassie kamen. Falls sie ihm überhaupt etwas bedeutet hatten. Er kannte sie nicht, und er befand sich auf der anderen Seite der Erde. Falls er sich die Mühe machte nachzuforschen, würde er glauben, dass Cassie und sie bei der Explosion ihres Apartments im letzten Winter getötet worden waren. Verdammt. Es war so knapp gewesen. Sie hätten tatsächlich ums Leben kommen können. Aber diese Bastarde, die an ihren Fersen hingen, waren nicht einmal in der Lage, einen solchen Anschlag vernünftig zu planen.
    Hier saß ihre Tochter also nun, und die Splitter eines weiteren geplatzten Traums bohrten sich gerade in ihre Seele. Sie hatte so fest daran geglaubt, dass Dash Sinclair kommen würde, dass er verzweifelt nach ihnen suchte und dass sie nicht mehr länger zu fliehen brauchten. Seit einer Woche hielt Cassie jetzt schon Ausschau nach ihm, und immer wieder glomm Hoffnung in ihren Augen auf, wenn sie einen großen, dunkelhaarigen Mann entdeckte. Jeden Tag starrte das kleine Mädchen auf den unscharfen Schnappschuss, den er ihr geschickt hatte, weil es große Angst hatte, den Soldaten nicht zu erkennen, und er vielleicht an ihnen vorbeiging, ohne zu wissen, wer sie waren. Das Bild war vor einem Hubschrauber aufgenommen worden. Sechs weitere Männer waren darauf zu erkennen. Dash stand in der hinteren Reihe, mit Staub bedeckt, in militärischer Tarnkleidung, und seine Gesichtszüge waren nur undeutlich auszumachen. Selbst wenn er vor ihr stand, würde Elizabeth ihn nicht erkennen.
    »Iss, Cassie«, flüsterte Elizabeth und griff über den Tisch, um ihrer Tochter die dunklen Locken aus dem engelsgleichen Gesicht zu streichen. »Wir nehmen uns über Nacht ein Zimmer und ruhen uns ein bisschen aus.« Wenn Cassie nicht bald Schlaf bekam, würde sie krank werden. Der Gedanke, irgendwo einen Arzt finden zu müssen, ließ Elizabeth erschauern.
    Das angrenzende Motel schien akzeptabel zu sein. Ein paar Stunden Schlaf würden sicher nicht schaden. In dem Schneesturm, der inzwischen draußen tobte, kam sowieso niemand von der Stelle. Das hieß, niemand außer dem Idioten, der gerade in seinem Hummer auf den Parkplatz einbog.
    Elizabeth beobachtete, wie eine große schwarze Gestalt aus dem mächtigen Geländewagen stieg und dann schnell auf das Diner zulief. Fast überlebensgroß trat er durch die Tür. Er wirkte so gewaltig wie ein Berg, und sein Blick blieb sofort an ihr und Cassie hängen. Für einen kurzen Moment spürte sie Angst in sich aufsteigen, doch sie unterdrückte sie.
    Nein. Die Männer, die sie verfolgten, waren nicht so gefährlich, nicht so hart. Wären sie es gewesen, hätten sie den Brand seinerzeit nicht überlebt. Dieser Mann war groß, größer, als sie je einen Mann gesehen hatte. Er trug Jeans, Stiefel und ein Baumwollhemd. Dichtes schwarzes Haar fiel ihm lässig bis zum Hemdkragen. Mit durchdringenden goldbraunen, fast bernsteinfarbenen Augen suchte er das Diner ab, bevor sein Blick wieder zu ihr zurückkehrte. Die Luft sprühte Funken zwischen ihnen, als er sie buchstäblich zwang, ihn auf einer geradezu archaischen Ebene wahrzunehmen. Dabei war er wahrlich nicht zu übersehen. Er strahlte Stärke aus, pure Kraft und so viel Männlichkeit, dass es ihr den Atem verschlug.
    In seinen Augen brannte … nein, das konnte kein Besitzanspruch sein. Sie verlor langsam den Verstand. Der Schlafentzug und die Schmerzen hatten sie so erschöpft, dass sie nur noch sah, was sie sehen wollte. Es konnte nicht sein, dass ein vollkommen Fremder sie nur ansah und schon ein derartiges Verlangen nach ihr verspürte, dass sie glaubte, in seinem Blick zu verglühen, bevor er auch nur einmal geblinzelt hatte.
    Zum ersten Mal seit Jahren spürte Elizabeth, wie ihre Hormone sich regten. Sie fühlte seinen Blick fast körperlich – wie eine Berührung, eine Absichtserklärung. Sie blinzelte und schüttelte den Kopf, als würde sie halluzinieren. Nein. Er war einfach nur ein großer, gut

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