Breeds: Dashs Bestimmung (German Edition)
Version eines Hummers eintauschen, den er bereits gekauft hatte. Für den mächtigen Geländewagen stellten die schlechten Straßenverhältnisse nicht das geringste Problem dar, und er würde auch dann noch vorwärtskommen, wenn niemand anders mehr auch nur den Versuch wagen würde. Dieser kleine Vorteil würde ihm zugutekommen, wenn er die Frau einholen wollte, die er schon sein Eigen genannt hatte, noch bevor er je ihr Gesicht gesehen hatte. Außerdem brachte der Feind dieses Fahrzeug nicht mit ihm in Verbindung. Dieser Umstand würde sich in den nächsten Tagen auszahlen.
Immer wieder warf er einen aufmerksamen Blick in den Rückspiegel, während er vom Parkplatz des Army-Depots rollte. Dann zog er das Handy aus der Halterung an seinem Gürtel und wählte den Notruf. Er fasste sich kurz und blieb bei den offensichtlichen Fakten, meldete nur den Fund einer Leiche, sonst nichts. Dabei behielt er den weißen Taurus im Rückspiegel im Auge. Ja, der Fahrer schien durchaus für den Moment Interesse an ihm zu zeigen, machte aber keinerlei Anstalten, ihm zu folgen. Die Kerle waren wahrscheinlich überzeugt, dass Elizabeth und Cassidy bald wieder auftauchen würden. Sie hatten keine Ahnung, dass diese Frau klüger war als ein ganzer Haufen dieser Idioten zusammen. Dash schüttelte den Kopf und bog in die Richtung ab, die auch Elizabeth nach seinem Gefühl eingeschlagen hatte. Die Jagd war fast zu Ende, und dann konnte er endlich das eigentliche Spiel eröffnen.
Elizabeth fror und hatte Hunger. Adrenalin pulsierte durch ihre Adern, sodass ihr Herz raste. Es schneite so heftig, dass sie bei einem Diner angehalten hatte, um den Sturm abzuwarten. Dort bestellte sie für Cassie etwas zu essen und betrachtete das kleine Mädchen, dessen hellblaue Augen immer noch vor Schreck geweitet waren.
Arme kleine Cassie , dachte sie. Bis jetzt war ihr Leben ein einziges Chaos gewesen, und ein Ende war nicht in Sicht. Sie hatte nicht einmal einen Mucks von sich gegeben, als sie gemeinsam zu den Überresten ihres Hauses gefahren waren und die Männer gesehen hatten, die sie töten wollten. Mittlerweile wusste die Kleine, in welcher Gefahr sie schwebte. Cassies unwillkürliche Schreie hatten schon zuvor die Aufmerksamkeit ihrer Feinde auf sich gezogen, und das kleine Mädchen hatte das auch bemerkt. Es war eine schreckliche Bürde für ein Kind.
Sie war erst acht. Klug, hübsch. Zu hübsch für das Leben, zu dem sie gezwungen wurde. Sie war viel zu klein. Sie verlor immer mehr an Gewicht, schlief zu wenig, genau wie Elizabeth. Wenn es so weiterging, würden die Anstrengungen der Flucht sie schneller töten, als Danes Feinde es konnten.
Dane. Sie unterdrückte den Fluch, der ihr auf den Lippen lag. Cassies Vater. Er war kein guter Mensch, aber Elizabeth hatte auch nicht glauben wollen, dass er wirklich böse war. Das hatte sie erst begriffen, als er das Leben seiner Tochter aufs Spiel gesetzt hatte, um seine eigene Haut zu retten. Dem Bastard war völlig egal gewesen, was er dem kleinen Mädchen antat. Er hatte nur an sich selbst gedacht.
Ihr wurde ganz schlecht bei dem Gedanken an Danes Handel mit dem Mann, den er bestohlen hatte. Mit welcher Leichtigkeit er Cassie verraten hatte, in der Hoffnung, seiner Strafe zu entkommen.
»Vielleicht kommt Dash ja heute Abend«, murmelte das kleine Mädchen so leise vor sich hin, dass Elizabeth es fast nicht hörte. »Meinst du, er kommt?«
Elizabeth wusste, dass Cassie nicht mit ihr sprach. Wenn der Schock und die Anspannung zu groß wurden, zog Cassie sich immer in sich selbst zurück. Sie sprach dann mit der Fee, von der sie glaubte, dass sie immer bei ihr war. Ein kluges, winzig kleines Wesen, das ihr tröstende Worte ins Ohr flüsterte und ihr versicherte, dass Dash Sinclair ein toller Name für einen Daddy war und dass Dash sie retten würde.
Gott, Elizabeth hätte vor Wut am liebsten laut geschrien, weil ihr Kind sich in solche Fantasiewelten zurückziehen musste, um die mentalen und emotionalen Grausamkeiten zu verarbeiten, denen es ausgesetzt war. Cassie war vollkommen davon überzeugt, dass der Soldat, dem sie geschrieben hatte, ihre Mutter und sie retten würde und sie danach glücklich bis in alle Ewigkeit zusammenblieben. Elizabeth hatte keine Ahnung, wie sie ihrer Tochter erklären sollte, dass Männer, egal, wie stark oder nett sie waren, nichts mit all den Schwierigkeiten zu tun haben wollten, in denen sie beide steckten.
Für einige Zeit hatte dieser Soldat das Leben ihrer
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