Breeds: Dashs Bestimmung (German Edition)
überhaupt im Bereich des Möglichen lag. Er wusste, dass sie mehr als einmal versucht hatte, sich an die Behörden zu wenden und um Hilfe zu bitten. Aber Männer, selbst wenn sie geschworen hatten, sich für die Rechte Unschuldiger einzusetzen, waren viel zu oft eben auch nur Menschen. All jene, die man nicht hatte kaufen können, waren getötet worden. Ihm war klar, dass die Schuld an deren Tod schwer auf ihrem Gewissen lastete.
»Ich bin bei der Polizei gewesen. Einmal«, sagte sie voller Bitterkeit. »Diesen Fehler werde ich nicht wiederholen.«
Nicht alle Beamte auf der Wache hatten sie hintergangen. Nur der Revierleiter. Mehrere der Detectives waren immer noch auf der Suche nach ihr, denn sie ahnten nicht, warum sie geflohen war. Sie wussten nur, dass sie in Schwierigkeiten steckte. Elizabeth war mit einigen der Polizisten in der kleinen Stadt aufgewachsen, und sie war eine Freundin. Trotzdem konnten sie ihr nicht helfen. Aber Dash würde es können.
In ihrer kleinen südkalifornischen Heimatstadt hatte ein Drogendealer gelebt. Ein sehr mächtiger Dealer. Und er war bereit, für den Schutz, den er benötigte, zu bezahlen. Unglücklicherweise hatte Dane Colder den Fehler begangen, ihm in die Quere zu kommen. Um seinen eigenen Hals zu retten, hatte er schließlich versucht, dem perversen Bastard seine kleine Tochter zu verkaufen.
Dane schmorte jetzt in der Hölle, dank einer Kugel des Dealers, und Cassie hatte alles mit ansehen müssen. Der Mann hatte vorgehabt, Cassie zu entführen, und ohne Zweifel hätte sie die Gefangenschaft nicht lange überlebt.
Glücklicherweise hatte Elizabeth gespürt, dass sie unbedingt nach ihrer Tochter sehen musste, den Schuss gehört und dann voll Entsetzen beobachtet, wie Cassie in eins der Schlafzimmer gesperrt wurde, während man die Leiche entsorgt hatte. Dash hatte nicht die geringste Ahnung, wie es ihr gelungen war, den Mistkerlen das Mädchen unter der Nase wegzuschnappen. Aber sie hatte es geschafft, und sie schwebte jetzt mit ihrer Tochter gemeinsam in weitaus größerer Gefahr, als es ihnen bewusst war.
Terrance Grange war nicht nur Drogendealer. Er hatte auch Verbindungen zur Mafia, und die einflussreichen, mächtigen Tentakel seines kleinen, verschwiegenen Imperiums reichten durch die gesamten Vereinigten Staaten und bis hinein in einige Behörden. Nun musste Dash sich etwas einfallen lassen, um die beiden zu beschützen, denn es würde nicht leicht zu erkennen sein, wem man vertrauen konnte – was auch Elizabeth unlängst hatte herausfinden müssen.
»Ich habe nicht behauptet, dass wir einen Sonntagsausflug vor uns haben. Ich habe nur gesagt, dass wir es schaffen können.« Er zuckte die Schultern. »Es ist Ihre Entscheidung, Elizabeth. Sie können mit mir kommen und überleben oder weiter fliehen, bis diese Bastarde Sie erwischen und Ihnen Cassie wegnehmen.«
Sie sog scharf die Luft ein. Ihr war völlig klar, dass sie am Ende verlieren würde. Sie hatte weder die Verbindungen noch die Macht, um sich und ihr Kind zu beschützen. Sie war eine alleinstehende Frau und lernte gerade auf die harte Tour, was das bedeutete.
»Und woher soll ich wissen, dass ich Ihnen vertrauen kann?«, fragte sie spöttisch. »Ich kenne Sie nicht, Mr Sinclair, und ich glaube Ihnen verdammt noch mal einfach nicht, dass Sie aus reiner Herzensgüte sechs Monate lang versucht haben, uns zu finden.«
Dash schaute auf Cassie hinab. Als er Elizabeth wieder in die Augen sah, spürte er, dass in seinem Blick die Wut loderte.
»Falsch, Lady.« Er hätte gern ein Knurren ausgestoßen, um seinen Besitzanspruch auf die Frau und das Mädchen kundzutun. »Cassie hat mein wertloses Leben gerettet, als es niemandem etwas bedeutet hat außer ihr. Und ich will verdammt sein, wenn ich sie oder die Mutter, die sie liebt, einfach sterben lasse. Ob Sie mit mir kommen oder hierbleiben, liegt allein bei Ihnen. Aber Cassie werde ich beschützen. Sie kommt mit mir.«
Er sah, wie Elizabeths Augen sich weiteten. Verflucht, es gefiel ihm überhaupt nicht, wie ihr Blick sich dabei vor Entsetzen verdunkelte. Dabei wollte er ihr doch ausschließlich Freude bereiten. Doch er konnte sehen, wie die Furcht durch ihren Körper kroch. Das Blut gefror ihr in den Adern, während sie fieberhaft überlegte, wie sie sich zur Wehr setzen könnte. Sie war eine starke Frau, und es würde ihr schwerfallen zu akzeptieren, dass ihr die Kontrolle entzogen wurde. Aber ihm blieb nichts anderes übrig. Er musste sich bei den beiden
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