Breeds: Dashs Bestimmung (German Edition)
Autorität verschaffen, wenn er sein Ziel erreichen wollte.
Sie runzelte die Stirn. Ihre Augen funkelten kampflustig. Sein Schwanz wurde hart, was völlig unangemessen war in seiner derzeitigen Situation.
»Es ist immer noch meine Tochter, von der Sie da reden«, erwiderte Elizabeth schließlich, während sie sich mit nur mühsam unterdrückter Wut vorbeugte. Alle Lethargie, die er noch Sekunden zuvor bei ihr beobachtet hatte, war verschwunden. »Ohne meine Erlaubnis werden Sie überhaupt nichts tun.«
Das Blut rauschte durch seine Adern, als er ihren Duft wahrnahm, der sich wie ein wärmender Mantel um ihn legte. Sie war erregt. Nicht sehr, vielleicht nur aus reiner Neugier, ein wenig scheu. Es gefiel ihm. Er mochte ihre Schüchternheit, ihr Zögern. Viel stärker war hingegen ihr plötzlicher Zorn. Es ging um ihr Kind. Ihre Verantwortung. Sie würde nicht einfach loslassen. Ihm blieb nichts anderes übrig, als mit ihr zu kämpfen. Doch auf diesen Kampf freute er sich.
»Ihre Erlaubnis?« Er versuchte, leise zu sprechen, doch der Unterton in seiner Stimme klang dennoch verdächtig nach einem Knurren. »Falls es Ihnen noch nicht aufgefallen ist: Es handelt sich hier nicht um eine Bitte, Elizabeth. Es ist eine Anweisung. Ich bin nicht um die halbe Welt gereist und habe Ihren entzückenden kleinen Hintern quer durch Amerika gejagt, damit Sie mir den Kopf tätscheln und mich wieder nach Hause schicken. Sie können also so höflich sein und mein Angebot annehmen, oder wir kämpfen darum. Aber, meine Liebe, ich weiß bereits, wer gewinnen wird.«
Ihre Augen weiteten sich ungläubig.
»Sind Sie verrückt?«, fragte sie ihn schließlich neugierig. »Oder sind Sie einfach nur lebensmüde, Mr Sinclair? Falls Sie tatsächlich ahnen, mit wem ich es zu tun habe, wissen Sie auch, wie viele Menschen dieser Mann schon getötet hat, um an mich heranzukommen. Wollen Sie wirklich die nächste Leiche sein, die seinen Weg pflastert?«
Sie war klug. Das hatte er immer gewusst. Der herablassende Spott in ihrer Stimme hätte jeden anderen Mann verstummen lassen.
»Eigentlich habe ich mehr daran gedacht, dass er die nächste Leiche sein wird, die meinen Weg pflastert«, meinte er. »Täuschen Sie sich nicht, Elizabeth. Ich bin nicht so leicht zu beseitigen.«
Das hatte schon mehr als nur ein Terrorist versucht, und es waren Männer gewesen, die noch viel abscheulicher waren als Grange, mit einem besseren Netzwerk hinter sich und einem noch viel mieseren Charakter. Dash wusste, wie man dieses Spiel spielte und wie man es gewann.
Er betrachtete Elizabeth und spürte den stillen Kampf in ihrem Innern. Wenn es überhaupt jemanden gab, der sie und ihre Tochter retten konnte, dann war er es – das wusste sie instinktiv. Doch gleichzeitig bezweifelte sie einfach, dass Cassie und sie überhaupt noch eine Chance hatten zu überleben. Den Silberstreif am Horizont zu sehen, ließ sie nur sehr langsam zu.
Vorsichtig erhob sich Dash und ließ Cassie dabei behutsam auf die gepolsterte Sitzbank gleiten. Dann beugte er sich vor, die Hände flach auf den Tisch gestützt, bis sich seine Nase nur Zentimeter vor ihrer befand, und sie ihn überrascht anstarrte.
»Wir fahren in fünf Minuten. Cassie und ich oder Cassie, ich und Sie. Wie ich bereits sagte, es ist Ihre Entscheidung.«
Erneut runzelte sie die Stirn. Ihre zarten Nasenflügel weiteten sich, während eine leichte Röte ihre Wangen überzog. Nun konnte er ihre Erregung deutlich wittern, aber er roch auch Blut.
»Ich werde es nicht zulassen, dass Sie …«
Er beugte sich noch ein wenig weiter vor. »Sie sind verletzt«, knurrte er wütend, und sie wich erschrocken zurück. »Ich schwöre Ihnen, Sie werden es bereuen, wenn Sie sich mir jetzt widersetzen. Also machen Sie sich fertig, damit wir aufbrechen können.«
Ohne ihr Zeit für eine Erwiderung zu lassen, richtete er sich auf und warf ihr noch einen letzten harten Blick zu, bevor er sich abwandte und zum Tresen ging. Der stämmige Exsoldat taxierte ihn aus schmalen Augen.
»Sie steckt in Schwierigkeiten.« Der Mann machte eine Kopfbewegung in Elizabeths Richtung, als Dash vor ihm stehen blieb. Es war keine Frage. Der Mann spürte so etwas. Man lernte es an der Front und vergaß es nie.
»Ich werde sie in Sicherheit bringen«, knurrte Dash, »aber ich brauche etwas Unterstützung.«
Mac sah erneut zu Elizabeth und Cassie hinüber. »Es wird eine Menge Geld für jede Information über die beiden geboten. Ich habe allerdings nicht
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