Breeds: Dashs Bestimmung (German Edition)
schien wirklich an alles gedacht zu haben.
Verwirrt schüttelte sie den Kopf und fragte sich, in welchem Traum sie gelandet war. Von einer Minute zur anderen war pures Entsetzen einem ersten Hoffnungsschimmer gewichen, denn wenn er tatsächlich vorgehabt hätte, Cassie und sie an Grange zu übergeben, hätte er das inzwischen doch sicher längst getan.
Aber durfte sie ihrem Bauchgefühl trauen? Sie erhob sich wieder und hörte das Rauschen des Wassers im Nebenraum. Sie schluckte hart. Himmel, sie wollte ihm so gern vertrauen, doch die Dämonen der Angst ließen sich nicht so leicht abschütteln. Die Waffe und der Hummer würden sie ihrem Ziel näher bringen.
Noch einmal warf sie einen Blick auf die Kleidung, berührte den weichen Stoff und hätte am liebsten einen frustrierten Schrei ausgestoßen. Sie durfte ihm nicht vertrauen, egal, wie sehr sie es sich auch wünschte. Es spielte keine Rolle, dass ihre Seele protestierte. Sie musste Cassie vor dieser möglichen neuen Gefahr beschützen.
Die Dusche prasselte laut. Elizabeth hatte nicht gehört, ob er die Tür abgeschlossen hatte. In ihrer Verzweiflung ging sie hinüber, um nachzusehen.
Ihre Nerven flatterten vor Erschöpfung, und es fiel ihr schwer, sich zusammenzureißen. Der Gedanke, den einzigen Menschen zu hintergehen, der noch zwischen ihr und ihren Feinden stand, widerstrebte ihr, doch ebenso wenig konnte sie den Gedanken ertragen, sich vielleicht erneut zu irren.
Während sie sich der Badezimmertür näherte, dachte sie an all die anderen, denen sie vertraut hatte. Zugegeben, es waren nicht viele gewesen. Da war einmal der Kriminalbeamte in Arizona. Er ließ es sich wahrscheinlich gerade gut gehen von der kleinen Zuwendung, die er dafür erhalten haben musste, dass er ihren Aufenthaltsort verraten hatte. Aber sie erinnerte sich auch noch gut an den Bericht in den Nachrichten über den Tod des Automechanikers, der ihnen geholfen hatte zu entkommen, nachdem er ihr Auto repariert hatte. Jetzt war er tot. Wegen ihr.
Sie umfasste den Türknauf und drehte ihn behutsam. Er konnte die Waffe nicht mit unter die Dusche nehmen, sie würde also in Reichweite liegen. Vorsichtig und sehr langsam zog Elizabeth die Tür auf …
Dash lehnte den Kopf gegen die gekachelte Wand der Dusche und verzog fast gequält das Gesicht. Tu es nicht, Baby. Bitte tu es nicht. Immer wieder beschwor er sie in Gedanken, während ihn bereits Elizabeths Duft einhüllte. Als er ihre Witterung aufnahm, zogen sich seine Eier zusammen. Sie roch so weiblich, sinnlich, warm, entschlossen, ängstlich. Ihre Angst machte ihm das Herz schwer, doch ihre Wärme ließ seinen Schwanz zucken. Es gab nichts an ihr, auf dass er nicht mit purem Begehren reagierte.
Wasserdampf vernebelte den kleinen Raum und verstärkte ihren Duft, sodass die aufkeimende Lust ihm wie ein Blitz in den Bauch und bis hinunter in seine stahlharte Erektion fuhr. Er sah sie vor seinem geistigen Auge, konzentriert und gegen ihre Furcht ankämpfend, während sie sich durch den Türspalt ins Bad schob.
Vertrauen war unerlässlich, sagte er sich entschieden. Sie musste doch wissen, dass er sie beide beschützen konnte und es auch tun würde. Sie musste wissen, dass er stark genug war, dass er genug Selbstvertrauen hatte, selbst sie aufzuhalten, wenn es sein musste. Doch wenn er sich ihr jetzt in den Weg stellte, würde er dann die Kraft aufbringen können, sie nicht zu berühren?
Tu es nicht, Elizabeth. Er presste die Zähne aufeinander, als er hörte, wie sie sich ins Badezimmer schob. Geh! Lass nicht zu, dass ich dich berühre! Wenn er erst damit anfing, würde er nie wieder aufhören. Sie war eine Delikatesse für all seine Sinne, von der er niemals genug bekommen würde – aber nur wenn sie ihm vertraute. Nur wenn sie davon überzeugt war, und zwar ohne jeden Zweifel, dass er ihr und Cassie zur Seite stehen würde.
Vertrauen aufzubauen ist verdammt schwer, sagte er sich erneut. Daher durfte er keine Zeit verlieren, damit anzufangen. Er würde ihr nicht helfen können, wenn er sich vor ihr genauso in Acht nehmen müsste wie vor den Männern, die sie jagten. Nur wenn er sie dazu bringen konnte, ihre abwehrende Haltung abzulegen, hatten sie eine Chance.
Doch ihre Ablehnung reizte seine animalische Seite, die er stets zu unterdrücken versuchte. Die Seite, die genau wusste, dass er in Elizabeth sein Weibchen gefunden hatte und dass diese Frau alles verkörperte, was er je in seinem Leben gesucht hatte. Dash war klar, dass er
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