Breeds: Dashs Bestimmung (German Edition)
hatte das Gefühl, dass er sie nur wenig an den zukünftigen Entscheidungen teilhaben lassen würde. Dash Sinclair wirkte nicht wie ein Mann, der viel teilte, ganz besonders nicht seine Verantwortung.
Seine Mundwinkel zuckten. Es wirkte sehr sexy. Und diese Erkenntnis durchfuhr sie wie ein Blitz. Gütiger Himmel, wie lange war es her, dass sie einen Mann nicht nur danach beurteilt hatte, ob er ihr feindlich gesinnt war oder nicht?
Dieses kleine Lächeln war unglaublich sinnlich. Ein entschlossenes, sehr erotisches Zucken seiner Lippen, das sie zu der Überlegung veranlasste, wie sie sich an ihrem Mund anfühlen würden. Doch dies war nun wirklich der unpassendste Augenblick für einen derartigen Gedanken. Schließlich hing das Leben ihrer Tochter an einem seidenen Faden. Von diesem Mann, der ihr Verlangen weckte, wusste sie ja nicht einmal, ob er Freund oder Feind war. Solange das nicht geklärt war, waren solche Gefühle völlig indiskutabel.
»Das werden wir«, erklärte er, und seine Stimme klang amüsiert. »Wenn Sie beide in Sicherheit sind, können Sie mich bei meinen Entscheidungen unterstützen.«
Elizabeth verdrehte die Augen. Glaubte er ernsthaft, dass sie seine Bedingungen akzeptieren würde? Dennoch konnte sie das Lächeln, das um ihre eigenen Mundwinkel spielte, nicht unterdrücken. »Das ist aber nicht besonders nett.«
»Ich habe nicht versucht, nett zu sein.« Er unterdrückte eindeutig ein Grinsen. Sie konnte es sehen, und sie fragte sich, wie er wohl aussehen würde, wenn er richtig lächelte.
Elizabeths Lider wurden schwer, als sie sich entspannte und im Sitz zurücklehnte, aber sie behielt die Augen offen. Sie war so müde. Wie lange war es her, dass sie zum letzten Mal geschlafen hat? Wann hatte sie sich zuletzt sicher genug gefühlt, um die Augen zu schließen und sich wenigstens ein paar Stunden Ruhe zu gönnen? Seit dem Abend, als sie zum Haus ihres Exmannes gefahren war, um nach Cassie zu sehen, und dann die Schüsse gehört hatte, jedenfalls nicht mehr.
Unwillkürlich zuckte sie zusammen, riss die Augen weiter auf und starrte verzweifelt durch die Windschutzscheibe. Würde sie das Bild für immer vor sich sehen? Den Blick aus dem Fenster des Hauses ihres Mannes, das an einem See lag. Die Szene, wie Cassie im Griff von Terrance Grange zappelte, während er mit einem gezielten Schuss eine weitere Kugel in Danes Körper versenkte?
Er hatte gelacht, als Cassie den Namen ihres Vaters geschrien hatte. Mit einer geradezu lustvollen Miene in seinem bösen, vernarbten Gesicht hatte er ihre Tochter angesehen. Ihr Baby. Elizabeth erschauderte und kämpfte mit aller Macht die aufsteigende Wut nieder, um nicht laut loszuschreien. Sie schwieg und bemerkte, dass Dash mehrmals zu ihr herübersah.
Als er die Hand ausstreckte, zuckte sie zusammen. Dann atmete sie tief durch, denn er schaltete nur das Radio ein. Beruhigende leise Musik erfüllte das Innere des Wagens, hüllte sie ein und ließ sie immer schläfriger werden. Es war genau der Moment, vor dem sie sich bisher gefürchtet hatte.
»Schlafen Sie, Elizabeth«, flüsterte er beruhigend. »Ich wecke Sie, sobald wir die Ranch erreichen. Ich verspreche es Ihnen. Cassie und Sie sind jetzt in Sicherheit.«
In Sicherheit. Cassie war in Sicherheit. Für den Moment zumindest. Nur das zählte.
»Wir müssen sie verstecken«, seufzte sie, während ihr Kopf gegen die Lehne des Sitzes sank und ihre Augen sich endlich schlossen. »Er darf sie nicht bekommen, Dash. Das kann ich nicht zulassen …«
4
Der Morgen brach bereits an, als Dash auf den Parkplatz hinter einem kleinen Motel an der Grenze zwischen Kansas und Missouri einbog. Er war todmüde, und der Schneefall hatte vor Stunden schon ein gefährliches Ausmaß angenommen. In keinem Fall würde er es bis zu Mikes Ranch schaffen, wenn er sich nicht ein wenig Ruhe gönnte – und wenn er nicht zumindest für eine Weile die Witterung der schlafenden Frau aus der Nase bekam, die nach leichter Erregung und warmer, weicher Haut duftete.
Verdammt, sie sah so hinreißend aus, wie sie zusammengesunken auf dem Sitz neben ihm schlief, den Kopf manchmal auf die Mittelkonsole zwischen ihnen gebettet. Einmal hatte er es gewagt, ihr Haar zu berühren, mit den Fingern hindurchzufahren. Sie besaß das weichste Haar, das er jemals gefühlt hatte, mit überraschend dicken Locken, die sich über ihren Rücken ringelten und einen Mann unweigerlich an Sex denken ließen, wild und süß. Doch sein Verlangen, sie zu
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