Breeds: Dashs Bestimmung (German Edition)
Mikes Ranch hatte er Elizabeth nicht mehr angefasst. Der hastiger Aufbruch, der anstrengende Flug und die Fahrt zu der Blockhütte – das alles in weniger als vierundzwanzig Stunden – hatten ihm einfach keine Zeit dafür gelassen. Nach ihrer Ankunft hatten sie sich schnell noch etwas zu Essen gemacht, waren dann völlig erschöpft ins Bett gefallen und hatten geschlafen wie die Toten.
Am nächsten Tag hatten sie dann mit dem Training begonnen, und als er Elizabeth am Abend fast in die Hütte zurücktragen werden musste, war ihm bewusst gewesen, dass Sex bei ihr zu diesem Zeitpunkt keine besonders hohe Priorität besaß. In seinem Fall sah das allerdings völlig anders aus.
Sie verschwand im Schlafzimmer des kleinen Blockhauses, und Minuten später hörte er, wie die Dusche voll aufgedreht wurde. Schnell machte er Frühstück. Zwei große Omeletts mit Bratkartoffeln, dazu Orangensaft. Als Elizabeth fast dreißig Minuten später wieder aus dem Schlafzimmer kam, stellte er gerade frischen Kaffee auf den Tisch.
»Iss. Nach dem Frühstück machen wir mit Selbstverteidigung weiter. Danach ist bis zum Abend Pause.«
Er setzte sich ihr gegenüber und machte sich über sein eigenes Frühstück her. Es war reiner Treibstoff, nicht mehr und nicht weniger. Viele Kohlenhydrate und jede Menge Protein. Um die kommenden zwei Wochen durchzustehen, würden sie ausreichend Energie benötigen. Elizabeth war ziemlich ausgezehrt und müde. Ihr Nervenkostüm war angegriffen, und sie hatte Angst. Das Adrenalin schärfte zwar ihre Wahrnehmung und verschaffte ihr dadurch einen Vorteil, aber gesund war das nicht. Jetzt musste sie lernen, ihre Sinne richtig einzusetzen, ohne dass ihre Nerven flatterten, und vor allem musste sie auch ohne den Adrenalinkick funktionieren, den sie in den letzten beiden Jahre verspürt hatte, wann immer es um Leben oder Tod gegangen war.
Sie holte tief Luft, doch statt ihm zu widersprechen, straffte sie nur die Schultern und nickte. Dabei streckte sie unwillkürlich die Brüste raus, und er konnte nicht anders, als hinzusehen. Sie trug ganz offensichtlich keinen BH. Es juckte ihm in den Fingern, sie einfach anzufassen und zu streicheln. Er hätte sein Leben gegeben, um auf der Stelle mit Elizabeth schlafen zu können. Er wollte herausfinden, ob die Gefühle auch beim zweiten Mal genauso intensiv sein würden oder ob alles nur ein schöner Traum gewesen war.
Zuerst das Training, rief er sich zur Ordnung, während er den letzten Bissen herunterschlang. Dann lehnte er sich mit einem Kaffee in der Hand auf seinem Stuhl zurück. Es war der erste seit Tagen, und das Zeug hatte ihm wirklich gefehlt. Das Koffein schoss sofort in seine Blutbahn, und er unterdrückte einen wohligen Seufzer.
Elizabeth war nicht im Entferntesten so zurückhaltend. Sie stieß ein langes, zufriedenes Stöhnen aus, während sie den Geschmack des Kaffees genauso genoss wie den Kick des Koffeins. In ihrem Gesicht spiegelte sich der pure Genuss, und nachdem sie einen weiteren Schluck getrunken hatte, leckte sie sich mit der Zungenspitze einen Tropfen von der Unterlippe.
Sofort meldete sich Dashs Schwanz. Er erinnerte sich noch gut daran, wie sie sich schon einmal genauso über die Lippen geleckt hatte: als sie die letzten Tropfen seines Saftes gekostet hatte, bevor Mike die beiden gestört hatte.
»Ich hatte schon fast vergessen, wie gut Kaffee schmeckt.« Sie seufzte, öffnete die Augen und sah ihn an.
Im nächsten Moment wurde sie rot, als sie bemerkte, dass sein Blick auf ihren feuchten Lippen lag.
»Trink deine Tasse aus.« Dash erhob sich und räumte die Teller ab. »Ich möchte dir beibringen, wie man kämpft, ohne sich von der Angst lenken zu lassen. Du musst einen klaren Kopf bewahren, wenn du Erfolg haben willst. Ich zeige dir, wie man einen Schlag landet, der den anderen langfristig ausschaltet, anstatt ihn nur vorübergehend zu betäuben. Wenn du deinen Feind lediglich bewusstlos schlägst, riskierst du, dass du ihn wenig später wieder am Hals hast. Schaltest du ihn gründlich aus, bist du ihn für immer los. Der sicherste Weg ist, ihn fast zu töten.«
»Wenn er mein Feind ist, warum bringe ich ihn nicht einfach um?« Sie erhob sich ebenfalls und ging zur Kaffeekanne, um sich ihren Becher nachzufüllen. »Du hast dich auch nicht sonderlich bemüht, den Kerl, den du im Keller meines Wohnhauses getötet hast, nur längerfristig kampfunfähig zu machen.«
»Ich hatte keine andere Wahl.« Dash zuckte die Schultern. »Er hat
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